Auf einen Blick: 

  • EDie Möglichkeiten der Geldanlage sind vielfältig. Wir zeigen dir die Vor- und Nachteile der verschiedenen Geldanlagen.
  • EEine Geldanlage unterscheidet man in Sachwerte und Geldwerte.
  • EGrundsätzlich sollte eine Geldanlage nie aus nur einem Produkt bestehen. Ideal ist eine Kombination aus Tagesgeldkonto für Erspartes, das jederzeit verfügbar sein soll und ein Wertpapier-Depot für die langfristige Geldanlage in Aktien, ETFs und Co.

Was versteht man unter Geldanlage?

Geldanlage meint grundsätzlich alles, was Du mit Geld machen kannst, um es nicht nur unter dem Kopfkissen aufzubewahren, sondern bestenfalls zu vermehren. Sprich die planmäßige Verwendung von Geld zum Erwerb von Sach- oder Geldwerten, die im Laufe der Zeit einen Wertzuwachs erzielen sollen.

Die verschiedenen Geldanlagen im Überblick

GeldanlageVorteileNachteileAnlagehorizont
Aktienjederzeit verfügbar, Rendite und ggf. DividendenKursschwankungen, je nach Diversifikation unterschiedliches Risikomittel- bis langfristige Anlage
Anleihenjederzeit verfügbar, stabile RenditeZinsänderungsrisiken, Bonitätsrisikoje nach Laufzeit kurz- bis langfristige Anlage
Bausparvertraggünstige Darlehenskonditionen in Darlehensphasegeringe Zinsen, keine Renditelangfristige Anlage
ETFsjederzeit verfügbar,
Rendite
Kursschwankungen, je nach Diversifikation unterschiedliches Risikomittel- bis langfritige Anlage
Festgeldkontohohe Sicherheit und etwas höhere Renditennicht jederzeit verfügbarmittel- bis langfristige Anlage
Fondsjederzeit verfügbar,
Rendite
Kursschwankungen, je nach Diversifikation unterschiedliches Risikomittel- bis langfristige Anlage
Girokontojederzeit verfügbar,
kostenlose Girokonten bei einigen Banken
keine RenditeSehr kurz, eher als Konto für den alltäglichen Gebrauch geeignet, nicht als Geldanlage
Immobilienoftmals recht hohe WertstabilitätZeit- und Verwaltungsaufwand; höheres Risiko bei Investition in nur ein Objektlangfristige Anlage
Kryptowährungenjederzeit verfügbar, hohe Renditenextreme Schwankungenmittel- bis langfristige Anlage
Lebensversicherungrelativ sichere Geldanlage, Absicherung für Hinterbliebenegeringe Rendite, nicht jederzeit verfügbarlangfristige Anlage
Rentenversicherungrelativ sichere Geldanlage, steuerliche Vorteile niedrige Renditen, lange Vertragslaufzeitenlangfristige Anlage
RohstoffeRendite, Diversifikationhohe Preisschwankungen, unberechenbarkurz- bis langfristige Anlage
Tagesgeldkontojederzeit verfügbar, in der Regel kostenlosgeringe Renditekurzfristige Anlage
Zertifikategroße Bandbreite an Einsatzmöglichkeiten, Renditeerhöhtes Verlustrisikokurz- bis mittelfristige Anlage

Sachwerte vs. Geldwerte: Welche Typen der Geldanlagen gibt es?

Die Zahl der unterschiedlichen Geldanlagen ist gewaltig. Geld anlegen kannst Du sogar in Dich selbst, etwa über eine gute Ausbildung oder eine Fortbildung. Bekommst Du dadurch Deinen Traumjob oder eine besser bezahlte Stelle, hat Dein Investment einen Gewinn erzielt. Grundsätzlich kann Geldanlage grob in zwei Kategorien einteilen:

  • Geldwerte und
  • Sachwerte.

Zu Sachwerten zählt alles, was sich entweder

  • auf einen realen Wert bezieht oder
  • eine Sache, die Du anfassen kannst.

Dazu zählen Aktien, Immobilien, aber auch teure Uhren, Oldtimer, Kunst oder edle Weine werden oft zur Geldanlage verwendet. Sogar Kaffee, Orangensaft oder Schweinehälften werden gehandelt. Natürlich werden keine Schweineherden durch die Wallstreet getrieben und nur selten fahren Anleger mit dem eigenen Frachter nach Kolumbien, um den Laderaum mit Kaffeebohnen zu füllen. Der Handel mit solchen Rohstoffen findet heute meist über internationale Börsenplätze statt. Aber dazu mehr in unseren Rubriken Börse und Rohstoffe.

Was gehört in die Kategorie der Sachwerte?

  • Aktien (auch ETFs und Aktienfonds)
  • Immobilien
  • Wald
  • Metalle (Aluminium, Kupfer, …)
  • Edelmetalle (Gold, Silber, Platin, …)
  • Strategische Metalle (Indium, Hafnium, Wismut, Tellur, Tantal etc.
  • Rohstoffe (Öl, Gas, Kohle, …)
  • Agrarrohstoffe (Weizen, Kaffee, Schweine, …)
  • Diamanten
  • Autos
  • Möbel
  • Schmuck
  • Kunst
  • Uhren
  • Wein
  • Whisky

Geldwerte sind dagegen alle Anlageformen, die direkt auf unserem Papiergeld beruhen. Typische Geldwerte sind

  • Bargeld,
  • Sparbücher,
  • Festgeld,
  • Bausparverträge sowie
  • Lebens- und Rentenversicherungen.

Den großen Unterschied kann man am besten anhand von Deinem Bankkonto erklären. Wenn Du Geld auf ein Konto einzahlst, bist Du zwar noch Besitzer des Geldes, aber die Bank ist Eigentümerin. Das Geld gehört also der Bank, die es für Dich verwahrt. Du hast also eine Forderung an die Bank und die Bank hat Dir gegenüber einer Verbindlichkeit. Anders ausgedrückt: Du bist ein Gläubiger der Bank. Dieses Prinzip gilt für fast alle Geldwerte.

Sollte die Bank Deines Vertrauens allerdings bankrottgehen, ist Deine Kohle erstmal weg. Weil sonst wohl kaum jemand sein Geld einer Bank anvertrauen würde, gibt es in Deutschland die gesetzliche Einlagensicherung. Das heißt, Dein Geld ist zumindest bei europäischen Banken bis zu einem Betrag von 100.000 Euro geschützt.

Auch die Auswahl bei Geldwerten ist riesig:

  • Girokonto
  • Tagesgeld
  • Festgeld
  • Sparbuch
  • Genussscheine
  • Anleihen (auch ETFs und Anleihenfonds)
  • Geldmarktfonds
  • Lebens- und Rentenversicherungen
  • Bausparverträge
  • p2p Kredite
  • Derivate
  • Zertifikate
  • Bargeld

Welche Geldanlage ist die richtige für mich?

Grundsätzlich solltest Du nie alles auf eine Karte setzen, sondern Dich mit den Vor- und Nachteilen der jeweiligen Geldanlage auseinandersetzen. Da es unglaublich viele verschiedene Formen der Geldanlagen gibt, helfen Dir fünf einfach Fragen dabei, die am besten geeignete Anlageform für Dich zu finden:

  • Was ist Dein Anlageziel?
  • Wie viel Risiko kannst Du vertragen
  • Wie streut man sein Geld sinnvoll
  • Wie viel Zeit hast Du?
  • Wie viel Geld willst Du anlegen?

Notgroschen anlegen

Bevor Du über die Geldanlage in riskantere Anlageformen nachdenkst, solltest Du Dir unbedingt einen Puffer von um die 3 Monatsgehälter auf ein Tagesgeldkonto legen. Das Geld ist dann für unvorhergesehene Notfälle, wie etwa eine Kündigung, kaputte Waschmaschine oder eine hohe Tierarztrechnung.

Frage 1: Welches Ziel verfolgst Du?

Der erste Schritt ist nicht unbedingt der einfachste. Überlege Dir genau, warum Du mit der Geldanlage starten möchtest und was Du damit erreichen willst. Schreib Dir Deine Ziele unbedingt auf. Denn nur wenn Du ein konkretes Ziel vor Augen hast, kannst Du auch beurteilen, wie viel Zeit Du zur Verfügung hast und welches Risiko Du bei Deinen Investments eingehen kannst. Mögliche Ziele sind zum Beispiel:

Der Inflation entkommen

Du hast schon eine ordentliche Summe Geld gespart und willst Dein Erspartes nun vor der hohen Inflation schützen? Dann solltest Du Dein Geld auf jeden Fall nicht auf dem Girokonto oder im Sparschwein horten. Durch die Teuerungsraten erleidest Du sonst jedes Jahr einen Kaufkraftverlust.

Immobilien finanzieren

Du hast den Traum von den eigenen vier Wänden und willst Eigenkapital aufbauen? Dann hängt die Wahl der passenden Geldanlage zu einem großen Teil davon ab, wie viel Geld Du bereits zur Seite gelegt hast und wann Du kaufen willst.

Zum Beispiel ein neues Auto kaufen

Manche Wünsche lassen sich nur bezahlen, wenn man davor spart und sein Geld erstmal vermehrt.

Für die Familie vorsorgen

Du hast Kinder und willst für sie ein finanzielles Starterpaket aufbauen? Dann können zum Beispiel ETF-Sparpläne eine sinnvolle Möglichkeit sein, die bereits ab einer geringen monatlichen Sparsumme langfristig enorm wirkungsvoll sein können.

Private Altersvorsorge

Dass die staatliche Rente nicht reichen wird, sollten insbesondere junge Menschen inzwischen wissen. Hast du deshalb vor, Dir selbst ein Vermögen aufzubauen? Gute Idee! Auch hier sind langfristige Sparpläne in Anlageformen wie etwa Aktien von Vorteil, da Dein Geld länger für Dich arbeiten kann und ein langer Zeitraum zudem dabei hilft, zwischenzeitliche Wertschwankungen auszugleichen.

Du wartest noch auf den idealen Zeitpunkt, um Dein Geld anzulegen? Dann raten wir Dir: Vor allem, wenn Du noch jung bist, ist viel Zeit wichtiger als der perfekte Zeitpunkt. Das heißt: Bevor Dein Geld noch einen Tag länger auf dem Sparbuch versauert und dank der Inflation an Wert verliert, solltest Du die Möglichkeiten der Geldanlage nutzen und Dein Erspartes lieber vermehren. Das nötige Wissen und Inspiration für geeignete Anlageformen findest Du bei den Kleingeldhelden.

Frühzeitig anfangen

 Denn je früher Du loslegst, desto mehr Zeit hat Dein Geld, um für Dich zu arbeiten und desto stärker zahlen sich Effekte wie der Zinseszins aus. Der beste Zeitpunkt, um mit der Geldanlage anzufangen, ist daher immer jetzt.

Frage 2: Wie viel Risiko kannst Du vertragen?

Die zweite Frage, die Du Dir stellen musst, lautet: Wie viel Verlust kannst Du im schlimmsten Fall verkraften? Denn je mehr Gewinn oder Rendite eine Geldanlage bringen soll, desto höher ist grundsätzlich auch das Verlustrisiko. Einen Anhaltspunkt kann Dir bei dieser Frage das sogenannte magische Dreieck der Geldanlage bieten.

Magisch nennt man das Dreieck, weil es sehr simpel eine der wichtigsten Grundregel der Geldanlage vermittelt: Du kannst mit den meisten Anlage immer nur zwei dieser Eigenschaften erreichen. Es gibt keine Geldanlage, die alle drei Punkten top ist. Hier zwei Beispiele:

Aktien bieten grundsätzlich eine hohe Renditechance und Du kannst Dein Geld auch jederzeit wieder herausholen und die Aktien verkaufen – nur eben mit Verlust, wenn der Aktienkurs gerade abgeschmiert ist.

Tagesgeld ist ebenfalls sehr liquide, das heißt Du Dein Geld auch kurzfristig zur Verfügung. Dafür musst Du aber auf sehr viel Rendite verzichten. Momentan sind die Zinsen von Tagesgeld beispielsweise weit unterhalb der Inflationsrate. Im Klartext: Dein Geld verliert mit dieser mit der Zeit an Kaufkraft und wird real weniger wert.

Frage 3: Wie streue ich mein Geld sinnvoll?

Ein absolutes MUSS bei der Geldanlage ist die Streuung oder Diversifikation. Du solltest Dein Geld niemals nur in einem Wertpapier oder einer Anlageform anlegen.

Bestes Beispiel: Wer ausschließlich Kryptowährungen gekauft hatte, der war im vergangenen Jahr einen Großteil seines Vermögens wieder los. Auch einzelne Aktien können sehr stark fallen oder komplett wertlos werden. Daher legt man bei der Geldanlage nicht alle Eier in einen Korb, sondern in mehreren. Das nennt man dann Portfolio. Durch eine solche, möglichst breite Streuung verteilst Du nicht nur das Risiko, wissenschaftliche Studien belegen zudem, dass dadurch auch Chancen auf hohe Renditen steigt.

Das heißt aber nicht, dass Du jetzt einfach blind möglichst viele Anlageformen kaufen sollst. Fünf bis zehn verschiedene Einzelinvestments sind für Neulinge sicher genug. Du solltest stets den Überblick behalten können und bei sehr kleinen Anlagesummen können eventuelle Kosten schnell die gesamte Rendite auffressen.

Breit gestreut ist nie bereut

Eine sehr simple und kostengünstige Möglichkeit zur breiten Streuung auch kleinerer Anlagebeträge bieten zum Beispiel ETFs, mit denen Du bereits ab kleinen Summen auf eine breitere Auswahl an Aktien setzen kannst.

Frage 4: Wieviel Zeit hast Du?

Jetzt musst Du dir noch überlegen, wie lange Du Dein Geld eigentlich anlegen willst. Hier kommen wieder Deine Ziele ins Spiel. Denn je nachdem wann Du Dein Geld wieder brauchst, eignen sich manche Geldanlagen mehr oder weniger. Je länger beispielsweise der Anlagehorizont, desto geringer die Gefahr, mit Aktien Verluste zu erleiden.

Grob lassen sich Geldanlagen zwei Gruppen zuordnen:

  • Kurzfristiger Anlagehorizont (Wenige Monate bis 2 Jahre)
  • Mittelfristiger Anlagehorizont (3 bis 10 Jahre)
  • Langfristiger Anlagehorizont (ab 10 Jahren)

Kurzfristige Anlagen

Hast Du nur wenig Zeit, spielen Sicherheit und schnell Verfügbarkeit eine große Rolle, was auf Kosten der Rendite geht. Beispiele für geeignete Anlageformen sind: Tagesgeldkonten oder Geldmarktfonds.

Zwar kannst Du mit hochriskanten Anlageformen wie etwa Kryptowährungen oder Hebelprodukten auch in sehr kurzer Zeit hohe Gewinne erzielen, genauso schnell kann Dein Geld aber auch weg sein. Daher eignet sich ein kurzer Anlagezeitraum bei großer Gewinnerwartung eher nur für Dein Spielgeld, das Du Zweifel auch verzocken kannst.

Mittelfristige Anlage

Mit einem mittelfristig Anlagehorizont kannst Du im Gegensatz zum Kurzfristanleger auf eine wesentlich größere Palette von Anlageformen zurückgreifen. Es eignen sich beispielsweise stabile und möglichst risikoarme ETFs oder Fonds als Basis und einzelne Aktien oder riskantere Anlageprodukte als Renditeturbo. Diese Kombination nennt man auch Core-Sattelite-Strategie.

Langfristige Anlage

Wenn Du beispielsweise für Deine Altersvorsorge oder eventuelle Kinder sparst, kann sich ein langfristiger stetiger Vermögensaufbau selbst mit kleinen Summen enorm auszahlen, da Dein Geld über einen langen Zeitraum für Dich arbeitet. Was dann passiert, nennt man Zinseszinseffekt.

Wozu der führt, zeigt ein kleines Rechenbeispiel. Hätten Maria und Josef zur Geburt von Jesus am 25. Dezember des Jahres null einen Euro-Cent angelegt, und hätten sie das Geld 2023 Jahre bei einem Zinssatz von fünf Prozent pro Jahr angelegt, dann wären daraus bis heute insgesamt

73.443.272.242.986.011.761.737.927.791.603.974.406.144,00 Euro.

Da diese Zahl keinen Namen hat, versuchen wir es mit einem Vergleich. Der Wert entspricht mehreren Milliarden Weltkugeln aus purem Gold. Ohne den Zinseszinseffekt bei gleichem Zinssatz liegt das Ergebnis dagegen nur bei 1,01 Euro.

Auch wenn sicher niemand 2000 Jahre Zeit hat, so zeigt die Rechnung, dass sich Geduld bei der Geldanlage auszahlt.

Ebenso wichtig ist die zwischenzeitliche Risikotoleranz. Denn gerade Aktienanlagen können mitunter erheblich im Wert schwanken. Auch hier bemühen wir wieder ein Beispiel: Ein Anleger, der in der Vergangenheit in den deutschen Aktienindex Dax investiert hat, hätte bei einer Anlagedauer von einem Jahr im schlechtesten Fall fast die Hälfte seines Geldes verloren. Bei einer Anlagedauer ab 15 Jahren gab es allerdings auch im schlechtesten Zeitraum keinen Verlust.

Frage 5: Wie viel Geld willst Du anlegen?

Bevor es endlich losgeht mit der Geldanlage, geht es nochmal um Deine Finanzen. Damit Du entscheiden kannst, wie viel Geld Dir für eine einmalige oder regelmäßige Geldanlage zur freien Verfügung steht, solltest Du Dir unbedingt einen detaillierten Überblick über alle Deine Einnahmen und Ausgaben verschaffen.

Hast Du dann auch an den Puffer von drei Monatsgehältern auf einem Tagesgeldkonto gedacht, kann es eigentlich losgehen. Wichtig: Für die Geldanlagen gibt es keine Unter- oder Obergrenze. Du kannst mit 25 Euro pro Monat einen ETF-Sparplan starten oder auf einen Schlag das gesamte Sparkonto leerräumen. Nach einiger Zeit wirst Du den Markt und bestimmte Mechanismen besser verstehen.

Unser Tipp für Einsteiger: Klein anfangen

Fang am besten langsam an und nimm erstmal kleine Beträge in die Hand, etwa für einen regelmäßigen ETF-Sparplan, und nutze die Zeit, um Erfahrungen mit der Geldanlage zu sammeln, während Dein Geld bereits die ersten Gewinne erwirtschaftet.

Risikoklassen: Welche Anlegeformen kommen jetzt in Dein Depot?

Jetzt kann es losgehen. Hast Du alle Fragen für Dich beantwortet, bieten die Risikoklasse der einzelnen Anlegeformen eine gute Orientierung. Es gibt zwar leider keine einheitliche Klassifizierung und jede Bank kann ihre eigene Einteilung vornehmen, weit verbreitet sind aber fünf Risikoklassen.

RisikoklassenRisikoprofilVerlustrisikoRenditechancenNötiges FinanzwissenBeispiele
Risikoklasse 1für defensive AnlegerDas Verlustrisiko fast NullkaumgeringSichteinlagen, Tagesgeld, Festgeld, Spareinlagen, Sparbriefe
Risikoklasse 2Für konservative AnlegerGeringes Verlustrisiko (selten mehr als 10 Prozent)geringmittelAnleihen, Rentenfonds, Renten-ETFs, Geldmarktfonds, (offene) Immobilienfonds
Risikoklasse 3Für wachstumsorientierte AnlegerMittleres Verlustrisiko (selten mehr als 25 Prozent)mittlere bis hohemittelAktienfonds, Aktien-ETFs
Risikoklasse 4Für risikobewusste AnlegerErhöhtes Verlustrisiko (selten mehr als 50 Prozent)mittlere bis hohemittel bis hochAktien, Rohstofffonds, Geschlossene Fonds, Edelmetalle
Risikoklasse 5Für spekulativ orientierte AnlegerEs besteht ein erhöhtes Risiko des Totalverlustesmittlere bis hohesehr hochDerivate (Optionen, Futures, viele Zertifikate usw.)

Das Depot

Bevor es mit der Geldanlage endgültig losgehen kann, brauchst Du noch ein Depot. Ein Depot ist ein spezielles Konto zur Verwahrung von Anlageformen aller Art, z.B. Aktien und ETFs. Depots gibt es bei klassischen Filialbanken, bei Direktbanken und bei sogenannten Neo-Brokern. Bei der Auswahl des passenden Depots spielen Kriterien wie etwa die Kosten eine große Rolle. Einen guten Überblick bietet Dir unser Depotvergleich.

Depot vs. Broker

Broker ist der englische Begriff für Börsenmakler. Ein Broker ist somit ein Finanzdienstleister, der Finanztransaktionen, z.B. Aktienkäufe, für Dich ausführt. Dafür verlangt er eine Gebühr. die Begriffe Depot und Broker werden meist synonym verwendet.

Formen der Geldanlage von A bis Z

Aktien

Aktien sind Anteile an einer Firma, die an der Börse notiert ist. Der Wert der Aktie hängt von dem Wert des Unternehmens ab. Steigen die Umsätze eines Unternehmens, steigt so in der Regel auch der Wert deines Firmenanteils (der Aktie).

Das Anlegen in Aktien kann unterschiedlich risikoreich sein. Kaufst du nur wenige Einzeltitel, kannst du dein angelegtes Geld verlieren, wenn diese Unternehmen Verluste machen. Dieses Risiko lässt sich jedoch minimieren, indem du viele verschiedene Aktien, idealerweise aus verschiedenen Ländern und Branchen kaufst.

ETFs

ETF steht für Exchange Traded Funds. Ein ETF ist somit ein Indexfonds, der an der Börse gehandelt wird. Er bildet einen Aktienindex, z.B. den DAX oder den MSCI World, nach. ETFs sind besonders für Kleinanleger oder zur Besparung in Form eines Sparplans geeignet. Wählst du einen ETF, der eine breite Streuung aufweist, minimierst du außerdem dein Risiko.

Immobilien

Immobilien sind nach wie vor eine beliebte Geldanlage. Sie gelten als krisensicher, sind jedoch nur eine Option, wenn man bereits ein gewisses Eigenkapital vorzuweisen hat. Neben der klassischen Geldanlage in Immobilien, sprich dem Kauf und der Vermietung, gibt es auch Fonds, ETFs, sogenannte REITs und Immobilien-Aktien

Kryptowährungen

Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum oder andere rein digitale Formen der Geldanlage sind eine vergleichsweise neue Geldanlage. 

Anleihen

Anleihen, Bonds, Rentenpapier, Obligation oder Schuldverschreibung werden Wertpapiere genannt, die in der Regel über einen festen Zinssatz (Kupon) und eine feste Laufzeit verfügen. Anleger erhalten bei einer Geldanlage in Anleihen also über eine vorher festgelegte Zeit regelmäßig Zinsen ausbezahlt. Über Anleihen besorgen sich Unternehmen und Staaten frisches Geld am Kapitalmarkt.

Anleihen werden häufig an der Börse gehandelt. Allerdings werden, von den Anleihen, die für Privatanleger überhaupt zugänglich sind, viele nur in einer hohen Stückelung begeben. Das heißt, die Summe, die mindestens investiert werden muss, kann sehr hoch sein – mehrere 10.000 Euro sind keine Seltenheit.

Fonds

Bei klassischen Fonds entscheiden in der Regel Fondsmanager darüber, welche Aktien, Anleihen oder andere Anlageklassen sie mit dem Geld der Anleger kaufen. Im Gegensatz zu ETFs verfolgen sie also eine aktive Anlagestrategie und auch die Kosten für Anleger liegen in der Regel höher. Fonds gibt es mit den unterschiedlichsten Schwerpunkten: Aktien, Anleihen, Mischfonds, Rohstoffe, etc. 

Rohstoffe

Auch Rohstoffe eignen sich für die Geldanlage, sie bieten allerdings keine regelmäßigen Dividenden, Zinszahlungen oder sonstigen Gewinne. Der Preis richtet sich alleine nach Angebot und Nachfrage. Zu den bekanntesten Rohstoffen gehört mit Sicherheit Gold. Aber auch andere Metalle wie Kupfer, seltene Erden, Öl, Gas oder Agrarrohstoffe wie Weizen oder Kaffee werden an Rohstoffbörsen gehandelt.

Geldanlage in Rohstoffe funktioniert meistens über Terminkontrakte. Das sind Verträge, bei denen abgemacht wird, dass eine bestimmte Menge eines Rohstoffs zu einem bestimmten Zeitpunkt zu einem festgelegten Preis gekauft oder verkauft wird. Da die meisten Anleger sicherlich aber keine  Lieferung des Rohstoffs wünschen, müssen sie die Position vor diesem Datum weiterverkaufen. Das kann im schlimmsten Fall zu hohen Verlusten führen. Privatanleger verwenden für die Geldanlage in Rohstoffe daher in der Regel ETCs, ETFs, Zertifikate, Fonds oder Aktien von Rohstoffunternehmen.