Kaufen, kaufen, kaufen – das hört man in Bezug auf Aktien, Fonds und ETFs ständig. Aber wann ist denn eigentlich ein guter Zeitpunkt, um seine Aktien zu verkaufen? Schließlich wollen wir irgendwann auch etwas von unseren Gewinnen haben und nicht warten, bis sie wieder weg sind. Deswegen gehen wir jetzt der Frage nach: Wann Aktien verkaufen? Die erstaunlichen Tipps liest du jetzt.
Wann soll ich meine Aktien verkaufen?
Aktien streben langfristig nach oben. Dieses Mantra wird gebetsmühlenartig überholt. Und für die meisten großen Indizes wie den MSCI World, den Dow Jones oder den Dax stimmt das auch. Doch natürlich gibt es auch mal Perioden von mehreren Monaten oder Jahren, in denen die Aktien bergab gehen. Und natürlich gibt es auch zahlreiche Aktien, die eben nicht nach oben gehen, sondern Jahre vor sich hindümpeln oder immer weiter sinken.
Deswegen ist es wichtig, auch mal angehäufte Gewinne zu realisieren und sich von Aktien zu trennen. Da stellt sich die Frage: Wann soll ich meine Aktien verkaufen? Diese Frage ist natürlich sehr individuell und lässt sich nicht so einfach pauschal beantworten. Aber wir haben im nächsten Absatz ein paar Hinweise, wann es sich lohnen kann.
Die besten Zeitpunkte um Aktien zu verkaufen
- Ziel setzen: Am wichtigsten ist es, dass man sich vorher ein Ziel setzt. Bedeutet: Wenn die Aktie um 20 Prozent gestiegen ist, verkaufe ich einfach. Egal, was dann ist. Dieses gesetzte Ziel sorgt dafür, dass man nicht doch gierig wird und mehr Gewinn haben will und man dann im Verlust endet. Welches Ziel du dir hier setzt, ist egal. Es können fünf Prozent sein, 20 Prozent, 100 Prozent oder 200 Prozent. Natürlich sollte das Ziel realistisch sein, aber wichtig ist einfach, dass du dich daran hältst.
- Sell the news: Hierbei geht es darum, die Aktien bei guten Nachrichten zu verkaufen. Bedeutet: Gab es ein super Quartal und die Aktie schießt nochmal nach oben, kann man das gesteigerte Kaufinteresse dafür nutzen, seine Aktien zu einem guten Preis zu verkaufen. Das funktioniert auch bei ETFs und Fonds, wenn es etwa gute Konjunkturdaten oder ähnliches gab.
- Allzeithoch: Wenn eine Aktie oder ein Index ein Allzeithoch erreichen, so ist das oft eine gute Gelegenheit, um zumindest ein paar Anteile zu veräußern. Denn oft zieht das viele Nachrichten zum Allzeithoch nach sich und es gibt noch ein paar Käufe wegen der guten Nachricht. Jetzt kann es sich lohnen, die Aktien oder zumindest einen Anteil, zu veräußern.
- Stopp-Loss erreicht: Wie eingangs erwähnt, steigen Aktien und Indizes nicht immer. Um nun nicht enorm in die Miesen zu kommen, sollte man sich also auch Verkaufsziele setzen, wenn es mal bergab geht. Hier spricht man gerne von Stopp-Loss (also Verlust stoppen), was man auch bei vielen Brokern direkt einstellen kann. Als Faustregel gilt hier, 15 Prozent vom Einstandskurs einer Aktie abzuziehen. Beispiel: Man kauft eine Aktie bei 100 Euro. Also sollte der Stopp Loss ungefähr bei 85 Euro liegen. Man kann diese Prozentzahl verändern oder auch andere Stopp-Losses wie das Unterschreiten der 200-Tage-Linie als Ziel nehmen. Wichtig ist einfach, auch auf den negativen Fall vorbereitet zu sein.
Wie verkaufe ich meine Aktien am besten?
So, nun haben wir geschaut, wann Aktien verkaufen sinnvoll ist. Aber wie macht man das nun am besten? Denn es gibt mehr Varianten, als einfach alle Aktien, Fonds und ETFs, welche man hat, zusammen auf den Markt zu schmeißen.
Alles verkaufen: Viele Anleger verkaufen immer alle ETF-Anteile oder Aktien eines Basiswerts auf einen Schlag. Das kann man machen, wenn man mit der Rendite zufrieden ist und nicht mehr viel Potential im Kurs sieht oder wenn der Stopp-Loss gerissen wird. Bei dieser Variante geht man aber tatsächlich etwas mehr Risiko ein. Wer aber mit seinen Zielen und der Rendite zufrieden ist, der sollte alle Aktien eines Unternehmens auf einen Schlag verkaufen.
40-30-30: Diese Methode ist dafür da, um das Risiko etwas mehr zu verteilen. Sie bedeutet nämlich, dass in einem ersten Schritt 40 Prozent der Aktien oder ETF-Anteile veräußert werden. Beim Erreichen des nächsten Ziels sind dann die nächsten 30 Prozent dran und dann die restlichen. Somit verteilt man das Risiko beim Verkauf etwas. So lassen sich Gewinne maximieren, wenn die Aktie nach dem ersten Ziel doch noch steigt und Verluste abmildern, falls das Papier nach dem ersten Verkauf doch nochmal zulegt. Doch es kann auch ins Gegenteil ausschlagen: Wenn der Basiswert nach dem ersten Verkauf wieder sinkt oder immer weiter sinkt, dann ist das etwas unpraktisch. Hier kommt es einfach auf den Anleger und seine Stategie an, welche Variante besser passt.
Und wenn du dich für gute Aktien interessierst, dann lese unseren Artikel zu 7 Tipps, an denen du gute Aktien erkennst.