In ausländischen Shops findet man Produkte immer günstiger? Muss nicht sein. Manchmal trügt der erste Blick und nach Importsteuer und Zollgebühren sind diese Produkte sehr teuer. Wie man sich Zoll und Importsteuer erspart und damit wirklich Geld sparen kann, verraten diese fünf Praxis-Tipps:

1. In EU-Staaten einkaufen und selbst importieren

Wer sein neues Lieblingsshirt oder ein Sneakers im Ausland günstig erwerben konnte, darf diese selbst importieren. So kann man sehr direkt und einfach Geld sparen, indem man Zoll und Importsteuer umgeht. Das heißt, so lange die Menge der Ware nicht eine bestimmte Grenze überschreitet. Eingeführt – also zum Beispiel im Koffer von den USA zurück nach Deutschland dürfen nur so viele Produkte, wie sie für den privaten Gebrauch geltend sind. Bei kleinen Mitbringseln und Geschenken gilt ein maximaler Warenwert von 45 Euro, damit sie als zollfrei gelten. Bei teureren Geschenken muss die Importsteuer gezahlt werden.

2. Warenwert beachten

Geld sparen beim Einkauf in einem ausländischen Shop, lässt sich, in dem man sich die Zollgebühren erspart. Produkte, die bis zu 150 Euro kosten, werden lediglich mit der Einfuhrsteuer belastet. In der Regel ist dies ein fixer Abgabesatz von etwa 17,5 Prozent. Möchte man sich dann doch lieber ein Highend-Gerät wie einen Smart-TV oder einen Hochleistungs-Beamer im Ausland kaufen, so ist zu beachten, dass es ab einem Warenwert von 700 Euro teuer werden kann. Dann fällt nämlich noch die Importsteuer an. Es gibt beim Einkauf die Möglichkeit einen pauschalen Importsteuersatz zu zahlen. Andernfalls werden die Importsteuern nach dem Zolltarif noch berechnet. Hierbei wird auch der Zoll und die Importsteuer einzeln abgebucht.

Die Kosten sind abhängig von der Art der Ware und dem eigentlichen Preis. Importsteuern liegen in etwa bei 19 Prozent derzeit. Lebensmittel und Bücher werden mit einem günstigeren Steuersatz von 7 Prozent belastet. Wer Tabak kauft, zahlt die aktuelle Tabaksteuer.

3. Händlersitz

Wer Zoll sparen möchte, sollte immer schauen, wo der Sitz des Online Shops liegt. Sollte dieser im EU-Ausland sein, so sind meist Einfuhrkosten zu zahlen. Innerhalb der EU sind weder Zoll noch Steuern fällig. Ausgenommen davon sind Tabakwaren und alkoholhaltige Getränke. Diese haben einen eigenen Steuersatz. Wer also im EU-Ausland einkauft, der muss sich auf weitere Kosten gefasst machen. Zumindest wenn der Gesamtwarenwert über 22 Euro liegt.

4. Bestimmte Produkte frei von Importsteuer

Wer die richtigen Produkte kauft, der spart sich den Zoll, die Importsteuer und damit auch Geld! Denn der Zoll ist abhängig von der jeweiligen Ware. Richtig günstig kommt man weg, wenn man Schmuck kauft. Hier liegt der Zollsatz nur bei 2,5 Prozent. Aber es lohnt sich auch, einen Laptop im Ausland günstiger zu kaufen. Denn der Zollsatz auf Laptops ist gleich Null. Teurer allerdings wird es bei Textilien, denn der Zollsatz liegt bei 12 Prozent.

Schon einmal vom Antidumpingzoll gehört? Dieser fällt an, wenn man Fahrräder aus China kaufen möchte. So viel vorweg. Lasst es einfach sein. Klar kann man das Netz nach günstigen Rädern in diesem Markt durchforsten und am Ende vielleicht Geld sparen. Aber bei einem Zollsatz von 48,5 Prozent, sollte man wirklich immer schön nachrechnen, wie viel Geld man letztlich zu zahlen hat.

5. Geld sparen mit der Zollpräferenz

Tatsächlich gibt es Länder, bei welchen die EU eine kleine Vergünstigung des Zollsatzes gewährt. Hier müssen nicht die üblichen 17,5 Prozent Abgabe gezahlt werden, sondern nur 15 Prozent. Hier eine kurze Auflistung dieser Länder: Schweiz, Norwegen, Island, Liechtenstein, Ägypten, Algerien, ebenso wie Israel, Türkei und Marokko.

Fazit:

Wer im EU-Ausland günstig einkaufen möchte, sollte sich immer rückversichern und nachrechnen, ob die Ware auch mit Importgebühr und Zoll noch immer günstig ist. Ebenso ist die Frage zu stellen, ob sich der Aufwand im Verhältnis zur Ersparnis wirklich lohnt. Oder ob das Produkt auch für einen kleineren Aufpreis in Deutschland zu kaufen ist.