Steigende Zinsen verleiten viele zum Umdenken – doch bei genauerer Betrachtung sprechen einige gute Gründe dafür, an ETF-Sparplänen festzuhalten. Die Analyse historischer Daten und aktueller Marktsituationen zeigt, warum diese langfristig positive Renditen erzielen können und wie du davon profitieren kannst. Hol dir wertvolle Tipps und jede Menge Finanz-Know-how auf Kleingeldhelden!
Das Wichtigste auf einen Blick
- Es gibt wieder Tagesgeldzinsen von zu 4 %
- Dennoch sprechen klare Gründe gegen eine Umschichtung von Aktien-ETFs auf Tagesgeld, vor allem aufgrund des Realzinses.
- Historische Daten belegen, dass breit diversifizierte globale Aktien-ETFs langfristig eine reale Rendite erzielen können.
- Für kurzfristige finanzielle Engpässe eignet sich Tagesgeld, für den langfristigen Vermögensaufbau sollten Aktien-ETFs beibehalten oder sogar aufgestockt werden.
- Geldmarkt-ETFs können als ergänzender Sicherheitsbaustein in Betracht gezogen werden, sollten aber nicht ausschließlich genutzt werden.

Tobias Stadler
Kleingeldhelden Autor
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat kürzlich zum zehnten Mal in Folge die Leitzinsen angehoben, was auch auf dem Markt für Tages- und Festgeld zu steigenden Zinsen geführt hat. Einige Anbieter locken bereits mit Tagesgeldzinsen von bis zu vier Prozent pro Jahr. Doch sollten wir uns aufgrund dieser verlockenden Renditen wirklich dazu verleiten lassen, unsere Geldanlagestrategie komplett umzukrempeln? Sind Aktien-ETFs plötzlich out? Beim Blog Kleingeldhelden sind wir der Meinung, dass es gute Gründe gibt, nicht vorschnell von Aktien-ETFs auf Tagesgeld umzusteigen.
Zwei wichtige Gründe für Aktien-ETFs
- Der Realzins: Entscheidend ist der Realzins, der sich ergibt, wenn man von den Zinserträgen bzw. der ETF-Rendite die Inflation abzieht. Selbst bei 4 % Zinsen auf Tagesgeld würde man bei einer Inflationsrate von derzeit 6,1 % real rund 2 % pro Jahr verlieren. Für den langfristigen Vermögensaufbau ist es daher entscheidend, die Inflation langfristig zu übertreffen.
- Aktien-ETFs bieten verlässliche Renditen: Historische Daten zeigen, dass breit diversifizierte globale Aktien-ETFs langfristig hohe Renditen erzielen können. So erzielte der MSCI World von 1975 bis Ende 2022 eine durchschnittliche Rendite von 9,2 Prozent pro Jahr, nach Berücksichtigung der Inflation waren es immer noch 6,7 Prozent pro Jahr. Diese langfristige Rendite zeigt, dass Aktien-ETFs eine verlässliche Möglichkeit zum Vermögensaufbau sind, insbesondere wenn der Anlagehorizont lang ist.
Du willst also weiterhin in ETFs investieren? Auf dem Blog Kleingeldhelden erfährst du mehr über die Vorteile von ETF-Sparplänen – auch in dieser neuen Hochzinsherausforderung. Unser Ziel ist es, dir konkreten finanziellen Nutzen zu verschaffen und dir dabei zu helfen, dein Vermögen nachhaltig zu vermehren. Entdecke weitere spannende Artikel rund um Finanzthemen – immer mit einer Prise Empathie und Humor!
Für kurzfristige finanzielle Engpässe empfiehlt es sich, die attraktiven Tagesgeldzinsen zu nutzen und einen Notgroschen anzulegen. Für die langfristige Geldanlage sollte der Aktien-ETF-Sparplan beibehalten oder sogar aufgestockt werden, wenn überschüssige Mittel zur Verfügung stehen. Tages- und Festgelder können den langfristigen Vermögensaufbau nicht ersetzen.
Darüber hinaus wird auf die Möglichkeit von Geldmarkt-ETFs hingewiesen, die in der aktuellen Phase steigender Zinsen eine tagesgeldähnliche Rendite bieten können, ohne dass ständig die Bank gewechselt werden muss. Geldmarkt-ETFs investieren in kurzfristige Anlagen, deren Rendite von der allgemeinen Zinsentwicklung abhängt. Sie haben den Vorteil, dass sie nicht von den Zinssätzen einer bestimmten Bank abhängig sind und von der allgemeinen Zinsentwicklung profitieren können.
Es ist jedoch zu beachten, dass Geldmarkt-ETFs auch Nachteile haben, insbesondere wenn die Leitzinsen wieder einmal fallen. Dann kann es zu negativen Renditen kommen. Zudem gibt es keine Einlagensicherung, auch wenn die in Geldmarkt-ETFs enthaltenen Wertpapiere in der Regel von Anbietern mit ausgezeichneter Bonität stammen.
Insgesamt empfiehlt es sich, Geldmarkt-ETFs als ergänzenden Sicherheitsbaustein in Betracht zu ziehen, vornehmlich wenn man ohne großen Aufwand die aktuellen Marktzinsen verfolgen möchte und über ausreichende Kenntnisse im Börsenhandel verfügt. Für den Notgroschen und schnell verfügbares Geld bleibt jedoch das Tagesgeld die bevorzugte Wahl, da es durch die gesetzliche Einlagensicherung geschützt ist.