Du bist ein Verkaufstalent, möchtest aber nicht unbedingt hinter einer Ladentheke stehen? Vielleicht brauchst du auch einfach nur etwas mehr Geld und das bei freier Zeiteinteilung? Dabei willst du aber selbstverständlich nur ein kalkulierbares Risiko eingehen. Wenn diese Punkte auf dich zutreffen, solltest du dich mal mit dem Thema Reselling beschäftigen. Noch nie gehört? Dann klären wir dich mal auf…

Was ist Reselling?

Übersetzt heißt Reseller ganz einfach Wiederverkäufer. Im Grunde handelt es sich dabei um jemanden, der Waren oder Dienstleistungen nur erwirbt, um sie mit Gewinn weiter zu verkaufen. In der Regel werden die Produkte beim Reselling nicht selbst genutzt, sondern 1:1 gehandelt. Es gibt aber auch Plattformen, bei denen das anders läuft.

Wie funktioniert Reselling?

Im Wesentlichen kannst du drei Methoden des klassischen Reselling unterscheiden:

  • Du beziehst direkt beim Hersteller und verkaufst die Waren bzw. Dienstleistungen als Großhändler an den Einzelhandel weiter. Im Fachjargon nennt man das auch B2B-Geschäft.
  • Eine zweite Möglichkeit besteht darin, als Privatperson beim Hersteller einzukaufen und dann an den Einzelhandel weiter zu veräußern (auch B2C genannt).
  • Als Variante drei kennt man den Kauf beim Großhandel mit anschließendem Verkauf an den Einzelhandel (auch B2C-Geschäft genannt).

Dabei handelt es sich in den meisten Fällen um verkaufsfertige Produkte bzw. etablierte Dienstleistungen, die du entweder auf bereitgestellten Websites oder bestimmten Plattformen verkaufen kannst. Es besteht auch die Möglichkeit, über sogenannte Affiliates Geld zu verdienen. Dafür brauchst du allerdings eine gültige Genehmigung bzw. musst Eigentümer der Produkte oder Dienstleistungen sein.

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Wie kann ich bei Reselling sparen?

Beim Reselling kannst du vor allem Nerven und Zeit sparen. Du kannst dir selbst einteilen, wann du Kunden akquirierst oder Serviceangebote bereitstellst.

Ganz gezielt Geld Sparen kannst du mit ein wenig Verhandlungsgeschick aber schon im Vorfeld. Die meisten Hersteller bieten für das Reselling spezielle Boni oder Mengenrabatte an. Diese kommen zum Tragen, wenn du einen festgelegten Umsatz erreicht hast oder große Mengen auf einmal abnimmst.

Wenn du dich für Reselling entscheidest, ist eine gewisse kaufmännische Grundlage unerlässlich. Du musst wissen, wie du deine Verkaufspreise kalkulierst, damit du am Ende Gewinn erwirtschaftest. Eine sehr vereinfachte Kalkulation sieht so aus, dass du zu deinem Einkaufspreis die Handelsspanne addierst und somit deinen VK erhältst. In der Spanne müssen sämtliche Kosten enthalten sein, die deinen Handel betreffen. Das können neben Verpackung und Versand z. B. auch Bearbeitungsgebühren sein. Es ist essentiell wichtig, sich vorher gut zu informieren, damit ein positiver Deckungsbeitrag übrig bleibt. Ist das nicht der Fall, wird das Reselling dir auf Dauer leider nur Verluste einbringen.

Was sind Vor- und Nachteile von Reselling?

Vorteile:

  • Du kannst dir ein profitables Zusatzeinkommen schaffen.
  • Reselling eignet sich sehr gut als Nebenjob, da du dir die Zeit frei einteilen kannst.
  • Du brauchst nicht zwingend ein großes Lager, wenn du die Waren im Direktgeschäft veräußern kannst. Bei Dienstleistungen entfällt dieser Kostenpunkt sogar ganz.
  • Bei fairen Herstellern kannst du gute Margen aushandeln und so auf Dauer gute Gewinne erzielen.
  • Gerade bei etablierten Marken lassen sich sehr schnell gute Verkaufszahlen schreiben, da ein zusätzliches Marketing oft entfällt.
  • Der Kundenservice wird häufig direkt vom eigentlichen Hersteller übernommen. Das spart Zeit und Nerven.
  • Große Markenhersteller haben aufgrund der zahlreichen Retouren das Reselling längst für sich entdeckt. Sie sparen dadurch enorm viel Geld, das für die Aufbereitung der zurückgeschickten Ware aufgebracht werden müsste.

Nachteile:

  • Die Akquise neuer Kunden ist oft sehr zeitaufwendig; besonders bei relativ unbekannten Produkten.
  • Du wirst abhängig sein von den Geschicken deines Herstellers. Wenn dieser unzuverlässig arbeitet, musst du das leider auch an deine Kunden weitergeben.
  • Die Bearbeitung von Reklamationen ist häufig recht schwer, da diese in der Regel direkt über den Hersteller abgewickelt werden.
  • Je nach Geschäftsmodell wird evtl. doch ein wenig Lagerfläche nötig sein. Bleiben die Bestellungen aus, bleibst du leider auch auf den Kosten sitzen.
  • Nicht alle Hersteller bieten dir im Vorfeld kostenlose Produktmuster an. So ist es kaum möglich, die Qualität zu prüfen.
  • Auch wenn es sich um bekannte Produkte oder Dienstleistungen handelt, ist ein bisschen Werbung notwendig. Wenn du auf diesem Gebiet sehr unerfahren bist, kann das Zusatzkosten verursachen, die evtl. nicht mit einkalkuliert waren.

Welche guten Anbieter gibt es?

Reselling wird immer populärer, was sich auch an den zahlreichen Plattformen im Internet ganz deutlich zeigt. Wir können dir leider nicht sagen, welches Produkt du am besten verkaufen kannst, haben dafür aber einige Tipps für gute Plattformen bzw. Webhosting-Seiten, die dir behilflich sein können.

Bevor du als Reseller einsteigst, achte auf deine mögliche Gewinnspanne (sind die Preise verhandelbar?), den Speicherplatz (falls du eine bereitgestellte Internetseite nutzen möchtest) und natürlich die Zuverlässigkeit deines Handelspartners. Was die Vertragsgestaltung anbelangt, solltest du besonders auf Laufzeiten sowie Konditionen achten. Wenn du langfristig Erfolg als Reseller haben willst, ist ein etablierter Geschäftspartner wichtig, der sich den Veränderungen des Marktes anpassen kann. Das heißt, das Sortiment muss den Kundenwünschen regelmäßig angepasst werden.

Im Bereich des Webhosting (Bereitstellung bzw. Unterbringung von Websites auf einem fremden Server/ durch unabhängigen Provider) gibt es zur Zeit folgende gute Anbieter:

  • GoDaddy: Bestens geeignet für Anfänger, da alles Notwendige zur Verfügung gestellt wird.
  • A2 Hosting: Die Websites laden besonders schnell und es gibt eine große Auswahl an Windows-Paketen.
  • Host Gator: Der Anbieter stellt eine unbegrenzte Anzahl von Domains zur Verfügung. Das heißt, du kannst so viele Kunden anwerben, wie du magst.
  • Site Ground: Dieser Anbieter zählt aufgrund seiner hervorragenden Performance zu den Spitzenreitern. Die Verfügbarkeit der Seiten liegt bei rund 99%, was deinen Kundenservice enorm verbessert.

Wenn du lieber kleiner anfangen möchtest, gibt es außerdem die Möglichkeit, über Plattformen wie rebuy (überwiegend gebrauchte Elektronik), Amazon oder ebay als Reseller zu verkaufen. Auch hier lohnt sich ein Blick auf die AGB`s.