Gerade in Zeiten niedriger Zinsen „boomt“ der Immobilienmarkt. Und das ist nicht weiter verwunderlich. Denn kaum etwas ist so wertbeständig wie das „Betongold“. Dabei werden auch auf diesem Markt die Preise durch Angebot und Nachfrage gesteuert. In diesem Fall bedeutet das für Sie: Sie können zwar sehr günstige Kredite von Ihrer Bank bekommen, müssen dafür aber auch tief in die Tasche greifen, wenn Sie sich ein Eigenheim leisten wollen. Kaum jemand kann sich heutzutage noch eine eigene Immobilie leisten, ohne sich dafür auf viele Jahrzehnte hoch zu verschulden. Wenn Sie trotzdem stabile Werte oder sogar ein passives Einkommen schaffen möchten, bietet sich vielleicht ein sogenannter REIT ETF an.

Was ist ein REIT ETF?

Exchange Traded Funds, kurz ETF, haben Sie vielleicht schon einmal gehört. Ein REIT ETF unterscheidet sich davon eigentlich nur in der Auswahl des Index. Soll heißen: Es handelt sich dabei um spezielle Immobilienfonds, die Ihnen die Möglichkeit bieten, Erträge aus Aktien zu erzielen. Ein REIT ETF wird von Finanzexperten gern auch als „Hybridprodukt“ bezeichnet: Diese Fonds vereinen nämlich die Vorteile einer Immobilieninvestition mit denen von Aktien. Besonders interessant wird diese ETF Unterform durch die Bündelung verschiedenster Anteile in nur einer Anlage. So können Sie gleichzeitig in unterschiedliche Immobilien investieren und sich leicht ein passives Einkommen sichern.

Welche Arten von Reit ETF`s gibt es?

Im Wesentlichen wird ein Reit ETF in drei verschiedene Kategorien unterteilt:

  • Equity Reit: Bei dieser Variante wird fast ausschließlich in Immobilien investiert. Dabei kann es sich um sämtliche Arten von Gebäuden handeln. Die Investitionen können sowohl Wohngebäude, Hotels oder auch Industriegebäude umfassen.
  • Mortgage Reit: Diese ETFs investieren z. B. in Hypothekendarlehen oder Wertpapiere.
  • Hybrid Reit: Wie der Name schon vermuten lässt, vereint dieser Reit ETF beide der oben erwähnten Varianten.

Wie investiere ich in einen Reit ETF?

Ein unschlagbares Argument für Sie, um in einen REIT ETF zu investieren: Die Anteile sind bereits sehr günstig zu haben. Sie müssen keine komplette Immobilie kaufen, sondenr können schon mit wenig Geld in diese ETFs investieren. Aber schon dieser geringe Einsatz bietet Ihnen Zugang zu vielen Investitionen des jeweiligen Portfolios. Bevor Sie investieren, sollten Sie sich im Vorfeld genau erkundigen, welcher REIT ETF für Sie in Frage kommt. Das Internet bietet dazu gute Hilfestellungen. Auch ein Sparplan kann sich bei REIT ETFs anbieten. So können Sie regelmäßig in kleinen Summen in Immobilien anlegen. Weitere Infos erhalten Sie auch von Ihrem Broker. Er kann Ihnen auch eine Empfehlung geben, ob eher ein offener oder geschlossener Fond in Frage kommt.

Wie hoch sind die Renditen?

Eines vorweg: Die Renditen eines REIT ETF können höher ausfallen als die gewöhnlicher Aktien. Das macht diese Art der Immobilieninvestition auch so attraktiv. Da ein ETF je nach Lage der Börse starken Schwankungen unterliegt, kann auch Ihre Erträge unterschiedlich hoch ausfallen. Ein guter Reit ETF sollte Ihnen zur Zeit allerdings Renditen von mehr als 5% bieten können. Und warum sollen die Renditen höher sein? Zum einen steigen die weltweiten Immobilien-Portfolios seit geraumer Zeit. Zum anderen schütten diese ETFs meistens sehr gute Dividenden durch die Mieteinnahmen aus. Sie haben also feste Mieteinnahmen plus eine Wertsteigerung der Objekte. Aber natürlich gibt es auch Aktien-ETFs, die noch besser als REITs performen.

Was sind die Vor- und Nachteile von Reit ETFs?

Vorteile:

  • Sie müssen kein Vermögen investieren, um von attraktiven Renditen profitieren zu können.
  • In der Regel bezahlen Sie nur die Kosten für den Aktienhandel.
  • Ein REIT ETF ist steuerbegünstigt, denn es fällt lediglich eine Abgeltungssteuer an.
  • Ein ETF verfolgt immer ein spezifisches Anlageziel. Das schafft eine gewisse Sicherheit für Anleger.
  • Jeder REIT ETF wird innerhalb einer AG gehandelt. Das hat den Vorteil, dass die Zahlen offengelegt werden müssen. So sind auch evtl. Verluste transparent und Sie können sich im Vorfeld besser informieren.
  • Ein Reit ETF muss 90% aller Gewinne als Dividende an die Aktionäre auszahlen.
  • Immobilien „genießen“ einen gewissen Inflationsschutz und sind somit eine relativ stabile Wertanlage.
  • Derartige Fonds haben den Vorteil der Risikostreuung, da in viele Objekte gleichzeitig investiert wird.

Nachteile:

  • Wie jeder andere Fond auch reagiert dieser empfindlich auf die Veränderungen der Marktzinsen.
  • Es besteht eine sehr enge Bindung an die Finanzmärkte. Das heißt für Sie: Bei fallenden Kursen ist der Einfluss auf den ETF leider größer als bei einem gewöhnlichen Immobilienfonds.
  • Beim Verkauf der Anteile fällt immer die Abgeltungssteuer an. Dabei spielt es keine Rolle, wie lange du die Aktie bereits gehalten hast.
  • Es besteht ein gewisses Risiko bei einem Ausfall von Mietzahlungen. Sind viele Objekte gleichzeitig betroffen, können Fixkosten nicht mehr beglichen werden.
  • Sie verlieren Ihre Anteile, wenn das Unternehmen Insolvenz anmeldet.

Wie kaufe ich einen REIT ETF?

Informieren Sie sich genau, in welche Immobilienfonds Sie investieren möchten. Es kann zum Teil gravierende Unterschiede geben.

Es ist empfehlenswert, einen ETF auszusuchen, der in verschiedene REITs investiert. Das streut das Risiko besonders gut.

Wenn Sie einen geeigneten Fonds gefunden haben, eröffnen Sie am besten einen Sparplan. Damit läuft die Investition quasi von allein. Sie können den Sparplan auch so einrichten, dass evtl. Gewinne direkt reinvestiert werden.

Sie müssen nicht zu einer Bank gehen, um einen Sparplan zu eröffnen. Oft lohnt sich die Suche im Internet, um ein günstiges Online Depot zu finden. Die Anmeldung verläuft denkbar einfach: Sie geben je nach Benutzeroberfläche die persönlichen Daten an und bestätigen zunächst online Ihr Depot. Seriöse Anbieter werden Ihnen im Anschluss daran eine Legitimation per Post senden, die mit original Unterschrift zurückgeschickt werden muss. Und schon können Sie investieren.

Gerade Anfänger sollten sich an einen erfahrenen Broker wenden. Dieser kann Ihnen auch sagen, ob es sich um reine REIT ETFs handelt und wie hoch die Dividendenrendite ausfällt.

Wenn Sie es doch lieber „oldschool“ mögen, kann Ihnen auch ein erfahrener Bankberater helfen. Es ist allerdings deutlich einfacher, den Fonds online zu verwalten. So haben Sie auch außerhalb der Schalteröffnungszeiten immer Zugriff.