Der Schlüssel zur erfolgreichen Geldanlage lautet Diversifikation. Mit Portfolio-ETFs geht das bequem und unkompliziert. Wir erklären, wie es funktioniert. 

Diversifikation bei der Geldanlage ist das A und O. Wer sein Depot über zahlreiche Branchen, Regionen und Assetklassen streut, der verringert sein Verlustrisiko. Soweit die Theorie – in der Praxis ist das mitunter ganz schön kompliziert umzusetzen. Die einfache Lösung: Portfolio-ETFs, auch Multi-Asset-ETFs, die das von alleine für Dich tun.

Was sind Portfolio-ETFs?

Das Prinzip von ETFs: Du zahlst– oft über einen monatlichen Sparplan – in einen ETF ein und der wiederum investiert das Geld der Anleger in viele verschiedene Aktien (oder andere Finanzprodukte). Ein Portfolio-ETF ist ein spezieller ETF, der aus einer Mischung verschiedener Einzel-ETFs besteht. Meist enthalten sie um die zehn bis 20 Einzel-ETFs, die große bekannte Indizes wie beispielsweise den Stoxx Europe oder MSCI World abbilden (Hier kannst Du noch einmal die Grundlagen über ETFs nachlesen). Die Auswahl wird sorgfältig getroffen und in der Regel nicht verändert. Portfolio-ETFs sind daher eine gute Option für Anleger, die eine breite Diversifizierung suchen, ohne jeden Einzel-ETF selbst auswählen zu müssen.

Was sind die Vorteile von Portfolio-ETFs?

Multi-Asset-ETFs bieten Dir eine Reihe von Vorteilen. Hier sind einige davon:

1. Diversifikation (+Rendite): Mit Multi-Asset-ETFs kannst Du Dein Geld über verschiedene Anlageklassen hinweg streuen, darunter zum Beispiel Aktien, Anleihen und Rohstoffe. Dadurch bist Du nicht abhängig von der Wertentwicklung einzelner Anlagen und verringerst Dein Risiko. Portfolio-ETFs sind oft nicht nur weniger schwankungsanfällig, sondern verzeichnen oft auch solide jährliche Renditen.

2. Einfachheit: Du musst nicht jeden einzelnen Vermögenswert in Deinem Portfolio einzeln verwalten. Stattdessen kannst Du einfach in einen Multi-Asset-ETF investieren und hast sofort Zugang zu einer breiten Palette von Vermögenswerten.

3. Flexibilität: Du kannst Deine Anlagestrategie leicht anpassen, indem Du in verschiedene Multi-Asset-ETFs investierst, die verschiedene Anlagestrategien verfolgen.

4. Kosteneffizienz: Multi-Asset-ETFs sind oft kosteneffizienter als der Kauf einzelner Vermögenswerte. Du zahlst in der Regel eine einzige Gebühr, die oft niedriger ist als die Gebühren, die Du zahlen würdest, wenn Du jeden Vermögenswert einzeln kaufen würdest.

5. Liquidität: Wie alle ETFs kannst Du Multi-Asset-ETFs jederzeit wieder verkaufen

Wie finde ich den richtigen Portfolio-ETF für mich?

Die Zusammensetzung eines Multi-Asset-ETF kann je nach den Zielen des Fonds variieren. Einige können sich zum Beispiel mehr auf Einkommensgenerierung konzentrieren und daher eine höhere Gewichtung von Anleihen und Dividendenaktien haben, während andere sich mehr auf Wachstum konzentrieren und daher eine höhere Gewichtung von Wachstumsaktien und Rohstoffen haben. Die Auswahl des richtigen Portfolio-ETF hängt stark von den individuellen Anlagezielen ab. Falls Du eher sicherheitsorientiert bist oder Dir ein passives Einkommen aufbauen willst, könnten ETFs mit Fokus auf Anleihen und Dividendenaktien passen. Willst Du eher einen Wertzuwachs erzielen, könnten Sie ETFs wählen, die stärker in Wachstumsaktien und Rohstoffe investieren. Was es generell bei der Auswahl von ETFs zu beachten gilt, das findest Du hier.

Auf was muss ich bei der Auswahl von Portfolio-ETFs achten?

Bei der Auswahl von Portfolio-ETFs solltest Du auf die gleichen Faktoren und Kennzahlen achten, wie bei der Auswahl anderer ETFs. Im folgenden findest Du eine kleine Checkliste zur Erinnerung – wenn Du mehr darüber wissen willst, dann schau doch einmal hier vorbei. 

1. Gesamtkostenquote (TER): Diese Kennzahl gibt die jährlichen Gesamtkosten eines ETFs in Prozent des durchschnittlichen Fondsvermögens an. Je niedriger die Kosten, desto mehr vom Ertrag bleibt beim Anleger.

2. Fondsgröße: Größere Fonds haben in der Regel geringere Kosten und sind liquider. Das bedeutet, dass sie leichter zu kaufen und zu verkaufen sind.

3. Ausschüttungsart: Anleger sollten prüfen, ob es sich um einen ausschüttenden oder thesaurierenden ETF handelt. Bei ausschüttenden ETFs werden Dividenden oder Zinsen an die Anleger ausgezahlt, bei thesaurierenden ETFs werden sie wieder angelegt.

4. Performance: Auch wenn die Vergangenheitsperformance kein zuverlässiger Indikator für zukünftige Ergebnisse ist, kann sie einen Anhaltspunkt für die Qualität des ETF-Managements geben.

5. Replikationsmethode: ETFs können den Index entweder physisch oder synthetisch nachbilden. Bei der physischen Replikation werden alle im Index enthaltenen Wertpapiere gekauft, bei der synthetischen Replikation wird der Index durch den Einsatz von Derivaten nachgebildet. Beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile, die es zu beachten gilt.

6. Risiko: Um das Risiko einer Geldanlage zu beurteilen, schaut man sich oft die Volatilität an, also wie sehr der Kurs schwankt. Eine höhere Volatilität steht für ein höheres Verlustrisiko, kann aber gleichzeitig höhere Gewinnchancen mit sich bringen. Bei ETFs gibt es noch eine andere wichtige Kennzahl, die Sharp Ratio, die die Rendite mit dem Risiko ins Verhältnis setzt. Sie wird oft benutzt, um zwei ETFs miteinander zu vergleichen. 

Sharp Ratio

Die Sharp Ratio setzt die erwartete Rendite eines ETFs mit dem Risiko ins Verhältnis. Eine Sharp Ratio >1 bedeutet, dass im Verhältnis zum eingegangenen Risiko eine Mehrrendite erzielt wurde. Eine Sharp Ratio <0 hingegen, dass die Rendite im Verhältnis zum Risiko eher schmal ausfällt. 

Wie investiere ich in Portfolio-ETFs?

Inzwischen gibt es ein gutes Angebot an Multi-Asset-ETFs auf dem Markt. Im Folgenden stellen wir Dir zwei Möglichkeiten vor, mit denen Du über einen ETF in verschiedene Anlageklassen investieren kannst.

Der Amundi Multi-Asset Portfolio ETF: Ein Klassiker 

ISIN: DE000ETF7011

Der Portfolio-ETF des französischen  ETF-Riesen Amundi besteht zu 60 Prozent aus Aktien, zu 30 Prozent aus Anleihen und zu zehn Prozent aus Rohstoffen. In Aktien investiert der Indexfond gleichen fünf ETFs investiert, die jeweils eine Region abbilden: Europa, Nordamerika, Asien, Pazifik, Schwellenländer. Bei den Anleihen beschränkt der ETF sich auf drei sogenannte Rentenfonds (so etwas wie Anleihen-ETFs), die sich auf US-amerikanische und deutsche Staatsanleihen mit überwiegend langen Laufzeiten sowie deutsche Pfandbriefe konzentrieren. Zusätzlich enthält der Amundi-ETF einen Rohstoffindex. Mit dieser Strategie ist Amundi nicht schlecht gefahren: In den letzten fünf Jahren ist der ETF durchschnittlich um 5,1 Prozent gewachsen.

Der Blackrock ESG Multi-Asset Moderate: Der Nachhaltige

ISIN: IE00BLLZQS08 

Wem Nachhaltigkeit im Depot wichtig ist, für den ist der ESG Portfolio-ETF von BlackRock eine gute Alternative. Alle Einzelfonds werden nach genauen Nachhaltigkeits- bzw. ESG-Kriterien ausgewählt. Insgesamt investiert der Mulit-Asset-ETF in 20 iShares-ETF, die sich auf Aktien aus Industrieländern und Anleihen mit guter Bonität fokussieren. Insgesamt beträgt die Aktienquote bei 51 Prozent – daher das „moderate“ im Namen, das sich auf die Ausgewogenheit der Assetklassen bezieht. Die durchschnittliche Volatilität liegt zwischen fünf und zehn Prozent und schlägt damit den Markt. Jährlich haben Anleger in den letzten drei Jahren etwa ein Prozent p.a. erzielt. Mit einer Gesamtkostenquote von 0.25 Prozent ist der ETF außerdem relativ günstig.

Das ETF-Magazin 03/2023

Du willst mehr über das Thema wissen und noch ein paar weitere Portfolio-ETFs kennenlernen? Dann schau doch mal beim ETF-Magazin vorbei, das Du komplett kostenlos hier downloaden kannst.

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Disclaimer: Dieser Beitrag ist eine journalistische Publikation und dient ausschließlich Informations- und Unterhaltungszwecken. Es findet keine Anlageberatung statt. Der Beitrag stellt auch keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf einer Aktie, eines Wertpapiers oder einer sonstigen Anlage dar. Jeder Anleger ist an dieser Stelle dazu aufgefordert, sich seine eigenen Gedanken zu machen, bevor eine Investitionsentscheidung trifft.