Über drei Millionen Menschen in Deutschland haben einen Nebenjob. Entweder, weil sie Spaß daran haben, oder das Geld am Monatsende einfach nicht ausreicht. Ein weiterer Grund für die steigende Zahl der Nebenverdienste dürfte auch die schlechte Lohnentwicklung bis Mitte der 2000er Jahre sein. Aber ganz egal, welcher dieser Gründe auf dich zutrifft – es gibt einige Dinge, die du im Vorfeld über deinen Nebenverdienst wissen solltest.

Was ist ein Nebenverdienst?

Damit ist im Wesentlichen eine Tätigkeit neben deinem eigentlichen Beruf gemeint. Für welche Art von Nebenverdienst du dich letztendlich entscheidest, liegt an dir. Denn es gibt nahezu unbegrenzte Möglichkeiten, dein monatliches Budget aufzubessern.

Dabei kannst du dir nebenbei ein Einkommen aus verschiedenen Quellen aufbauen. Oder du nimmst noch einen Nebenjob zusätzlich zur Haupttätigkeit an, um mehr Geld zu verdienen. Aber wie funktioniert das?

Wie kann ich mit einem Nebenverdienst Geld verdienen?

Das Wichtigste ist sicher, dass du dich mit der Tätigkeit identifizieren kannst und sie deinen Erfahrungen entspricht. Daneben integriert sich ein optimaler Nebenverdienst so gut in den Alltag, dass der eigentliche Job nicht darunter leidet.

Ganz wichtig: Die meisten Arbeitsverträge enthalten eine Klausel, dass jede Art von Hinzuverdienst unverzüglich mitgeteilt werden muss. Bevor du einen weiteren Vertrag unterzeichnest, ist ein Gespräch mit deinem bisherigen Vorgesetzten ratsam.

Welche Plattformen bieten sich an?

Im Internet finden sich diverse Plattformen wie zum Beispiel „indeed“ oder „Monster“, die neben Vollzeitstellen auch lukrative Nebenverdienste anbieten. Zu den bekanntesten Unternehmen rund um das Thema dürften außerdem „ebay“, „Amazon“ oder „Youtube“ gehören. Aber auch Plattformen wie „Textbroker“ und „Mach du das“ erfreuen sich immer größer werdender Beliebtheit. Selbst das Arbeitsamt bietet mitunter Minijobs im Internet an.

Wie kann ich Nebenverdienste bei der Steuer angeben?

Laut der deutschen Gesetzgebung sind zunächst sämtliche Nebenverdienste steuerpflichtig. Mit wenigen Ausnahmen: Die Steuerklassen 1 – 4 müssen bei Einkünften bis zu 450 Euro keine Abzüge entrichten. Einzige Ausnahme: Es wird noch ein Hauptberuf ausgeübt. Dann entfällt auch für diese Klassen die Steuerfreiheit. Bei Beträgen über 450 Euro erhebt das Finanzamt eine Pauschale.

Die Steuerklassen 5 und 6 hingegen werden bereits bei einem geringen Nebenverdienst ordentlich „zur Kasse gebeten“.

Wichtig ist, alle Jobs rechtzeitig beim Finanzamt anzumelden. Spätestens bei der Steuererklärung solltest du alle Einkünfte an die Finanzbehörde weiterleiten. Andernfalls droht eine Schätzung!

Welche Jobs eignen sich für einen Nebenverdienst?

Es gibt unzählige Möglichkeiten, wie du nebenbei Geld verdienen kannst. Nachfolgend eine unvollständige Liste, welche Tätigkeiten du nebenbei ausüben kannst:

  • Zeitungen austragen,
  • Interviewer (z. B. für eine Universität),
  • Bedienung / Barkeeper,
  • Animateur in einer Hotelanlage,
  • Fahrradkurier,
  • Blut- und Plasmaspender,
  • Medikamenten-Tester,
  • Komparse im Film,
  • Babysitter,
  • Montagearbeiten im Homeoffice,
  • Telefonakquise,
  • Freiberuflicher Texter,
  • Youtuber,
  • Fahrdienstleistungen,
  • Arbeit für Marktforschungsinstitute,
  • Tupper- / Schmuckabende etc. ausrichten,

Wie viel verdient man bei einem Nebenjob?

Das hängt von deinem Verhandlungsgeschick, aber auch vom Nebenverdienst selbst ab. Denn als Fahrradkurier kannst du bis zu 15 Euro in der Stunde verdienen. Je nach Anzahl der Aufträge sind bis zu 100 Euro am Tag möglich. Als Bedienung oder Barkeeper verdienst du viel dazu durch das Trinkgeld. So sind 50 Euro oder mehr an einem Abend drin. Verhältnismäßig viel kannst du z. B. als Animateur rausholen. Bei diesem Nebenverdienst kommt man je nach Veranstalter leicht auf mehrere Hundert Euro. Das kannst du auch schaffen mit einer „Karriere“ als Medikamenten-Tester. Bis zu 100 Euro am Tag und bei großen Projekten sogar über 1.000 Euro sind keine Seltenheit.


Weniger gut bezahlt hingegen sind Statistenrollen beim Film. Als Komparse bringst du es oft nur auf bis zu 70 Euro am Tag. Lukrativ ist auch der Nebenverdienst als freiberuflicher Texter. Sie können auf bestimmten Plattformen leicht mehrere Hundert Euro im Monat verdienen.

Und wie du dir ein passives Einkommen als Nebenverdienst aufbauen kannst, erfährst du in unserem Artikel.

Welche Vorteile hat ein Nebenverdienst?

Du ahnst es sicher schon: Ein Nebenjob hat nicht nur Vorteile. Auch wenn das zusätzliche Geld sehr verlockend klingt, gibt es durchaus auch Schattenseiten.

  • Du bekommst neue Impulse für dein Leben und kannst interessante Kontakte knüpfen.
  • Gerade als „Youtuber“ bekommt man häufig Einladungen zu bekannten Events. Oder darf Produkte bekannter Marken testen.
  • Wenn du Zimmer untervermietest, bietet sich evtl. die Möglichkeit, auch woanders mal günstig „unter zu kommen“. Eine Plattform namens „Couch surfing“ ist ein Tipp, wenn du gerne reist, aber kein Geld für teure Unterkünfte hast. Das Prinzip basiert auf Gegenseitigkeit.
  • Ein Nebenverdienst ermöglicht dir vielleicht die Anschaffung einiger Luxusgüter.
  • Wenn du dich für den Job eines Medikamenten-Testers oder Blutspenders entscheidest, wird regelmäßig deine gesundheitliche Konstitution überprüft.
  • Oft bietet sich ein Nebenjob auch als Sprungbrett an, die dir ganz neue Möglichkeiten eröffnet.
  • Du kannst dir damit etwas mehr Unabhängigkeit von deinem eigentlichen Arbeitgeber verschaffen.

Welche Nachteile hat ein Nebenverdienst?

  • Jede Art von Nebenjob muss beim Arbeitgeber gemeldet werden. Ist er der Meinung, dass die eigentliche Tätigkeit darunter leidet, hat er ein Vetorecht.
  • Ein Verdienst über 450 Euro muss versteuert werden. Werden zusätzliche Einkünfte nicht rechtzeitig beim Finanzamt angemeldet, drohen empfindliche Strafen.
  • Manche Jobs bergen ein gewisses Risiko für die Gesundheit. Gerade als Medikamenten-Tester setzt man sich einer unbekannten Gefahr aus. Aber auch der Job des Fahrradkuriers wird gern unterschätzt. Um damit gutes Geld verdienen zu können, muss eine gewisse Fitness vorhanden sein.
  • Es ist sehr viel Disziplin notwendig, sich neben dem Hauptberuf noch einer weiteren Tätigkeit zu widmen. Denn nur weil es sich „nur“ um einen Nebenverdienst handelt, braucht es oft nicht weniger Konzentration und Hingabe.
  • Nicht jeder Job ist geeignet. Deshalb solltest du dich im Vorfeld mit dir selbst auseinandersetzen. Wo liegen deine Stärken und wie kannst du sie zu Geld machen?

Fazit:

Ob ein Zweitjob für dich das Richtige ist, musst du entscheiden. Denn das hängt oft auch davon ab, inwiefern du im Alltag bereits stark eingebunden bist, wie deine aktuelle Lebenssituation aussieht und aus welchem Grund du ein zusätzliches Einkommen haben möchtest. Wenn du dich aber dafür entscheidest, stehen dir unglaublich viele, zum Teil spannende Möglichkeiten offen.