Nachhaltiger ETF ist nicht gleich nachhaltiger ETF. Nur wenige Indexfonds investieren ganz gezielt in eine bessere, grünere Welt. In diesem Artikel stellen wir vier nachhaltige ETFs vor, um dir einen Überblick über grüne Anlagemöglichkeiten zu geben. Dabei sind die folgenden ETFs keine Anlage-Empfehlung, sondern nur zu Informationszwecken aufgelistet.
Nachhaltig investieren: für eine bessere und grünere Zukunft
Verkehr, Ernährung, Wasserversorgung, Müllentsorgung, Energie. Man könnte die Aufzählung problemlos weiterführen, denn es gibt kaum einen Lebensbereich, der sich nicht nachhaltiger und damit besser für die Erde gestalten lässt. Aber: Es ist ein langer Prozess, bislang sind lediglich die Weichen gestellt. Umso besser, dass sich der Schwerpunkt in Sachen Geldanlage ebenfalls stärker hin zu grünen Anlageprodukten verlagert. Während es eine Vielzahl an ETFs gibt, die Unternehmen aus Branchen wie Rüstung oder Tabak nicht mehr in ihren Aktienkorb mit aufnehmen, gehen andere Indexfonds einen Schritt weiter. Anleger können einen aktiven Beitrag zu einem grüneren Planeten leisten, indem sie mittels ETFs in grüne Unternehmen investieren. Diese Unternehmen haben nicht nur eine Handvoll Nachhaltigkeitsziele vereinbart, sondern leisten einen ausschlaggebenden Beitrag für eine bessere und grünere Zukunft.
Was bedeutet nachhaltig?
Was steckt hinter ESG und SRI? Oft ist die Lage für Anleger, die keine Insider in Sachen Nachhaltigkeit sind, unübersichtlich. Das fängt bei den Begrifflichkeiten an: Mal sprechen die Fondsanbieter neudeutsch von Sustainability, mal wird der Investmentansatz mit dem Akronym ESG abgekürzt – für Environment (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (Unternehmensführung). Auch SRI wird gern zur Bezeichnung einer nachhaltigen Investmentstrategie verwendet, selbst wenn sich der Zusammenhang damit nicht sofort erschließt. SRI steht für Socially Responsible Investing, also für Investments mit sozialer Verantwortung.
Vier nachhaltige ETFs
Wer mit seinem Kapital gezielt auf eine bessere Welt hinwirken will, muss die ETF-Konzepte genau vergleichen. Die Welt grüner zu machen, hat sich auch der BNP-Paribas-Easy-Low-Carbon- 100-Europe-ETF (ISIN: LU1377382368) als Ziel gesetzt. Er repliziert einen bereits 2008 von der Börse Euronext geschaffenen Index. Dieser bildet die Wertentwicklung von 100 großen europäischen Unternehmen ab, die nicht nur ein hohes Rating in den Bereichen Umweltschutz, soziale Verantwortung und Unternehmensführung haben, sondern auch mit den geringsten Kohlenstoffemissionen glänzen. Aus dem Ausgangsuniversum gelangen 85 bis 90 Aktien ins Portfolio, wobei grundsätzlich keine Unternehmen infrage kommen, die mit fossilen Brennstoffen zu tun haben. Zu diesen kommen weitere zehn bis 15 Firmen, die für das Thema Energiewende stehen.

Nachhaltig investieren: Klare Ziele
Experten eines Energie-Beratungsunternehmens und einer Umweltorganisation wählen diese „grünen“ Werte einmal pro Jahr anhand von zwei Kriterien aus. Die zur Auswahl stehenden Unternehmen müssen mindestens 50 Prozent ihres Umsatzes mit CO₂-armen Technologien erwirtschaften und zu einem der folgenden sechs Sektoren gehören: alternative Energien, Bau, Strom, elektrische und elektronische Ausrüstung, industrielles Engineering und Verkehr. Der Fonds investiert hauptsächlich in solche Unternehmen, die nicht nur durch ihre operative Leistung einen positiven Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels leisten, sondern auch durch die Produkte, die sie an ihre Kunden verkaufen. Auch wenn die Ziele dieses Fonds klar definiert sind, empfehlen wir dir diese Entwicklung kontinuierlich mitzuverfolgen, um die Welt auch langfristig nachhaltig zu verbessern.
Nachhaltig investieren: Welche Klimaziele hat die EU?
Als die Europäische Union Ende 2019 das an ihren Klimazielen orientierte Klassifizierungssystem verabschiedete, schuf sie zwei neue Klima-Indizes: die kohlenstoffarme EU-Klima-Benchmark, auf Englisch EU Climate Transition Benchmark, abgekürzt CTB, und die EU-Paris-Aligned-Benchmark, kurz PAB. Für die PAB werden Aktien so zusammengestellt, dass die Treibhausgasemissionen des Benchmark-Portfolios zu dem 1,5-Grad-Ziel passen, das die Pariser Klimakonferenz für die Erderwärmung festgelegt hat. In ähnlicher Weise werden die CTB-Werte ausgewählt und gewichtet, sodass ein Portfolio aus Unternehmen entsteht, die Emissionen vermeiden. Zahlreiche neue ETFs bilden jeweils eine der beiden Klima-Index-Arten ab und tragen zur Unterscheidung in der Regel meist entweder CTB oder PAB im Namen.
Nachhaltig investieren: weniger CO₂, mehr Profit
Das ist etwa beim Amundi-MSCI-World-Climate-Transition- CTB-ETF (LU1602144229) der Fall. Er enthält die Aktien des traditionellen MSCI-World-Index, gewichtet sie jedoch anders: erhöht wird der Anteil jener Unternehmen, die von den Chancen beim Übergang zu einer CO₂-ärmeren Wirtschaft profitieren können. Verringert wird das Engagement in Aktien, für die dieser Übergang mit Risiken behaftet ist. IT-Titel machen in diesem ETF rund ein Viertel des Fondsvolumens aus.

Auf die Seite der Paris-Aligned-ETFs hat sich der Lyxor-Net-Zero-2050-S&P-Eurozone-Climate-PAB-ETF (LU2195226068) geschlagen. Er will mithelfen, die CO2- Emissionen in der Euro-Zone bis 2050 auf null herunterzufahren. Ausgangspunkt ist wie in den meisten Nachhaltigkeits-ETFs ein traditionelles Börsenbarometer, diesmal der S&P-Eurozone-Large-Mid-Cap-Index. Dieser Fonds bietet Zugang zu großen und mittelständischen Unternehmen aus der Euro-Zone, unter anderem Adidas, Siemens, SAP, Sanofi-Aventis, L’Oréal und ASML.

Nachhaltig investieren: Null Emissionen
Der neue iClima-Global-Decarbonisation-Enablers-ETF (IE00BNC1F287) von HANetf wählt einen radikaleren Weg. „Der ETF ist einzigartig, weil er den Fokus auf die Vermeidung von CO2-Emissionen legt – und das von Beginn an“. Dies sei die Philosophie dieses Fonds laut Gabriela Herculano, CEO von von iClima Earth, einem Indexanbieter aus London, der den ETF gemeinsam mit HANetf aufgelegt hat. „Dadurch fördert er sogenannte Klima-Champions, deren Produkte einen positiven Beitrag zur Lösung des Klimawandels leisten“, erklärt Gabriela Herculano weiter. Da aus Sicht von iClima Earth die beste Dekarbonisierungsstrategie darin besteht, erst gar kein CO2 zu emittieren, nutzt das Unternehmen die Rechengröße „Potential Avoided Emissions“ als wichtigste Kennzahl. „Mit unserem Research spüren wir die Innovationen und Technologien auf, die den Klimawandel bekämpfen helfen“, sagt Herculano. „Unsere Indizes stellen dann eine umfassende Auswahl an Unternehmen mit disruptiven Lösungen zusammen.“ Im iClima-ETF finden sich Aktien von Unternehmen aus den Bereichen grüne Energie, umweltfreundlicher Transport, Wasser- und Abfallverbesserungen, Lösungen zur Vermeidung von CO2 und nachhaltige Produkte. Ob dieser nachhaltige Fonds seine klare Linie auch weiterhin verfolgt, um für eine grünere Welt zu kämpfen, wird sich zeigen.

Geld nachhaltig investieren und deponieren
Mit diesen Informationen aus diesem Artikel kannst du dich nun gezielt auf die Suche nach grünen Investments machen und deren Klimaziele mit diesen vier nachhaltigen ETFs vergleichen. Du hast einen Fonds gefunden, der noch radikaler den Nachhaltigkeitsaspekt verfolgt? Dann informiere uns gern und wir nehmen nach eigener Recherche gern diesen Fonds in unsere „grüne Liste“ auf. Du willst nicht nur nachhaltig investieren, sondern dein Geld auch auf einer grünen Bank deponieren? Dann lies dir unseren neusten Artikel über die fünf Öko-Banken durch.