ETFs (Exchange Traded Funds) – auch börsengehandelte Indexfonds genannt – werden vor allem bei den jüngeren Generationen immer beliebter. Die Gründe sind klar: Es lässt sich einfach und breit gestreut in die Weltwirtschaft investieren – und das schon mit ein paar Euro im Monat. Auf der Suche nach dem richtigen ETF begegnen Anleger immer wieder kryptische Abkürzungen wie „MSCI“, „ACC“ oder „UCITS“. Die Kleingeldhelden verraten dir, was es mit den ETF-Abkürzungen genau auf sich hat.
ETF: Geringes Risiko, großes Potenzial
Die Geldanlage in ETFs hat in den letzten Jahren geboomt. Während laut dem ETF-Portal extraetf.com Anfang 2019 noch knapp 24 Milliarden Euro von Privatanlagern in ETFs investiert waren, sind es im Mai 2022 schon über 84 Milliarden Euro. Das Volumen hat sich binnen kürzester Zeit also fast vervierfacht!
Dass ETFs so beliebt geworden sind, wundert die wenigsten. Zum einen ist die Anlageform für Börsenneulinge gut geeignet, da sie durch die große Streuung über viele Unternehmen, Länder und Branchen mit relativ geringem Risiko verbunden ist. Es werden kaum Vorkenntnisse gebraucht. Zum anderen sind sie sehr günstig und lassen sich flexibel in regelmäßigen Abständen – meist monatlich – besparen. Perfekt also für die langfristige Geldanlage und Altersvorsorge. Vor allem, weil die Performance trotz des geringen Risikos häufig die Erwartungen der Anleger erfüllt.
Ein bisschen Vorwissen kann allerdings nicht schaden. Vor allem, wenn es um die etwas kryptischen Abkürzungen in den ETF-Namen geht.
ETF: Die wichtigsten Abkürzungen und was sie bedeuten
Der ETF-Name beginnt meist mit dem Namen des Emittenten (z.B. iShares), gefolgt von der Indexbezeichnung (z.B. S&P 500). Was dann folgt, ist häufig eine Aneinanderreihung von mehreren Abkürzungen. Hier findest du eine Übersicht über die wichtigsten Abkürzungen im Universum der ETF-Bezeichnungen:
MSCI: Wer schon mal nach einem passenden ETF gesucht hat, hat diese Abkürzung mit Sicherheit schon mehrmals gelesen. In Zusammenhang mit dem Zusatz „World“ bezeichnet die Abkürzung den bekannten Weltindex, der über 1600 Unternehmen aus 23 Industrieländern abbildet. MSCI heißt der US-amerikanische Finanzdienstleister, der den Index seit 1970 berechnet. Die ausgeschriebene Form lautet: Morgan Stanley Capital International.
UCITS: Diese Abkürzung steht für „Undertakings for Collective Investments in Transferable Securities”. ETFs mit diesem Zusatz entsprechen den geltenden finanzregulatorischen Vorgaben der EU. Die Abkürzung gilt also als Qualitäts- und Sicherheitsmerkmal.
ACC/C: Was die Ausschüttungsart angeht, gibt es zwei Arten von ETFs. Indexfonds mit diesem Zusatz zählen zu den thesaurierenden ETFs. Die Erträge werden also nicht ausgezahlt, sondern automatisch reinvestiert. Das „Acc“ oder „C“ steht in diesem Fall für „accumulating“.
DIST/DIS/D: ETFs mit diesem Zusatz gehören zu den ausschüttenden Indexfonds. Die Dividenden werden also – wie bei Einzelaktien auch – auf das Verrechnungskonto ausgezahlt. Die Abkürzung steht für „distributing“.
ESG: Diese drei Buchstaben sind bei der nachhaltigen Geldanlage interessant und stehen für Environmental (Umwelt), Social (soziale Aspekte) und Corporate Governance (Unternehmensführung). Aus ESG-ETFs werden zum Beispiel Aktien von Unternehmen ausgeschlossen, die Waffen produzieren oder zu viel CO2 ausstoßen.
SRI: Auch hier geht es um nachhaltiges Investieren, genauer gesagt um „Socially Responsible Investing“. Die im Indexfonds enthaltenen Positionen wurden nach sehr strengen Kriterien ausgewählt und es gibt deutlich weniger Schlupflöcher als beim ESG-Rating.
IMI: IMI steht für „Investable Market Index“. Die Erklärung ist einfach: Der Zusatz gibt lediglich an, dass der ETF in einen Index investiert, der Unternehmen jeglicher Größe enthält. Die Unterteilung erfolgt meist in große Unternehmen („Large Caps“), mittelgroße Unternehmen („Mid Caps“) und kleine Unternehmen („Small Caps“).
Hedged: Auch wenn es sich hierbei nicht um eine klassische Abkürzung handelt, so findet sich der Zusatz „Hedged“ doch relativ häufig in den ETF-Namen. Das bedeutet dann, dass die Indexfonds gegen Währungsrisiken abgesichert sind. Kursschwankungen, die durch die Verschiebungen in den Wechselkursen entstehen, werden also vom ETF-Herausgeber ausgeglichen.