Hohe Inflation, hohe Volatilität, Ukraine-Krieg und Lieferkettenprobleme: Zuletzt hörte man immer öfters, in solchen Zeiten können erfahrene Fondsmanager im Vergleich zu ETFs punkten. Ist das wirklich so? Nein! Wir zeigen Dir, warum du deine ETFs nicht verkaufen musst

Erfahrene Fondsmanager reagieren unruhigen Zeiten einfach geschickter auf veränderte Bedingungen und können so gegenüber starren ETFs punkten, die einfach nur den Markt abbilden. Dieses Argument hat man zuletzt von vielen Börsenprofis gehört. Aber stimmt das auch mit der Realität überein? Wir machen den Check.

Die Börsenkrise hält an

Zugegeben, ETF-Anlegerinnen und -Anleger brauchen aktuell starke Nerven. Der MSCI World hat im laufenden Jahr schon knapp 14 Prozent verloren.

MSCI World seit 01.01.2022

Besonders bitter für viele Neueinsteiger: Auch der massive Ausverkauf von Tech-Werten hält weiter an. Kein Wunder also, dass sich Unsicherheit breit macht. Was sollen Anlegerinnen und Anleger nun mit ihren ETFs machen?

ETF-Sparpläne beenden?

Auf keinen Fall. Zwar ist der Frust durchaus nachvollziehbar, wenn man Monat für Monat Geld in einen Sparplan einzahlt und im Depot nur rote Zahlen stehen. Hier kommt allerdings der sogenannte „Cost-Average-Effekt“ ins spiel. Demnach profitieren Sparpläne langfristig sogar davon, wenn es relativ früh in der Ansparphase zu deutlichen Rückschlägen kommt. Das liegt daran, dass man in einer schlechten Börsenphase für den fixen Sparbetrag mehr ETF-Anteile erwirbt. Steigen die Kurse dann wieder an, erzielt man profitiert man von den günstigen Einstiegspreisen. Jetzt Sparpläne zu stoppen, wäre also ein Fehler.

In aktive Fonds umschichten?

Sind aktive Fondsmanager in Krisenzeiten wirklich die bessere Wahl? Das aktuelle Aktiv-/Passiv-Barometer der Rating-Agentur Morningstar findet dafür keine Anhaltspunkte. Ganz im Gegenteil. Nur 35 Prozent der aktiven Fonds schnitten im untersuchten Zeitraum von Juni 2021 bis Juni 2022 im Durchschnitt besser ab als vergleichbare ETFs. Die Experten von Morningstar untersuchten die Entwicklung von 30 000 europäischen Fonds, die insgesamt sieben Billionen Euro an Vermögenswerten umfassen und damit fast drei Viertel des gesamten europäischen Fondsmarkts repräsentieren.

Lediglich in drei Kategorien konnten aktive Investmentfonds punkten: Bei Fonds für Schweizer Immobilien, britische Aktien und globale Dividendenwerte schnitt statistisch die Hälfte der aktiven Fonds besser ab als die passiven Mitbewerber. Auch langfristig können sich passive Fonds laut Studie besser halten. Der Vergleich der „Sterblichkeitsraten“ zeigt, dass die 10-Jahres-Überlebensrate für ETFs seit 2014 bei 60 Prozent liegt, während sie bei aktiven Aktienfonds durchschnittlich nur 46 Prozent beträgt.

Fazit: ETF-Sparpläne einfach laufen lassen, dürfte auch in dieser Krise wohl die beste Wahl sein.

Den richtigen ETF finden

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