Wer sich absichern möchte und Rücklagen bilden will, der stößt recht bald auf den Begriff der Lebensversicherung – doch was ist das und braucht man das heutzutage noch? Wir geben die Antworten und verraten on Top fünf Alternativen.
Was ist eine Lebensversicherung?
Der Zweck einer Lebensversicherung ist, eine Vorsorge für das Alter zu schaffen oder eine Absicherung für die Familie zu hinterlegen. Als Lebensversicherung werden alle Versicherungen bezeichnet, die in irgendeiner Form Risiken wie Tod oder schwere Verletzungen absichern, sodass das Leben der Familie (Hinterbliebenen) oder der eigene Dank einer finanziellen Rücklage weitergeführt werden kann. Dabei unterscheidet man zwischen Risikolebensversicherung, Kapitallebensversicherung und fondsgebundener Rentenversicherung.
Risikolebensversicherung
Sie sichert das Einkommen ab, sodass die Hinterbliebenen eine Absicherung haben, wenn man stirbt.
Kapitallebensversicherung
Sie stellt eine Mischung aus Risikoschutz und Altersvorsorge dar. Früher gab es hierfür hohe Zinsen, mittlerweile nicht mehr.
Fakten zu Lebensversicherungen in Deutschland
Es gibt verschiedene Anbieter für Lebensversicherungen, mit entsprechend auch unterschiedlichen Konditionen und Bedingungen. Einige davon sind: CosmosDirekt, Allianz, R+V Lebensversicherung, Generali Leben AG, Hannoversche Versicherungen, Condor Versicherungen und Zürich Deutsche Herold.
Etwa 84,5 Millionen Lebensversicherungsverträge gibt es laut GDV (Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft) in Deutschland – die Zahl sinkt seit Jahren. Grund hierfür sind Folgen der Niedrigzinsen für Altersvorsorge so wie steigende Gebühren, geringere garantierte Leistungen und wenig Rendite im Vergleich zu anderen Investitionen und Vorsorgeprodukten.
Früher galt die Lebensversicherung als eine Art Basis für die finanzielle Vorsorge, da sie unkompliziert schien und einige Zinsen brachte.
Wie bewertet man Lebensversicherer nach Qualität?
Wer im Internet nach Vergleichen sucht, findet bei den obersten Einträgen in den Suchmaschinen erstmal die Werbung der Versicherer selbst. Beim Vergleich sollte daher genau geschaut werden, aus welcher Quelle die Informationen kommen.
Focus Money hat bereits einen Artikel zu diesem Thema veröffentlicht, und beschreibt eine Kennzahl, nach der die Anbieter bewertet werden können: Beste Lebensversicherungen im FOCUS-MONEY-Check – eine Zahl verrät alles – FOCUS Online
Wie sinnvoll ist eine Lebensversicherung noch?
Zunächst ist es wichtig, nochmal genauer zwischen Risiko- und Kapitallebensversicherung zu unterscheiden.
Risikolebensversicherungen dienen gegen einen monatlichen nicht kapitalbildenden Zahlbeitrag dazu, den Ehepartner finanziell abzusichern, sollte einem etwas zustoßen. So bekommt im Falle des Falles beispielsweise die Ehefrau eine im Versicherungsvertrag definierte Einmalzahlung ausbezahlt, sollte ihrem Mann ein Unglück mit Todesfolge zustoßen.
So ist die Frau finanziell abgesichert, auch wenn das Einkommen des Ehemanns bei Tod wegfallen sollte. Ehepartner sichern sich in der Regel auf diese Weise gegenseitig ab, zum Beispiel, wenn sie eine Immobilie kaufen. So ist sichergestellt, dass im Unglücksfall der verbleibende Partner die Immobilie zahlen kann. Oft verlangt die Bank bei Abschluss einer Immobilienversicherung sogar den Abschluss einer Risikolebensversicherung vom Kreditnehmer, um das Ausfallrisiko zu verringern.
Die kapitalbildende Lebensversicherung hingegen ist eher als ein Sparvertrag zu sehen, in dem sich über die Jahre ein Vermögen aufbauen soll. Hier war es früher einfach. Man bekam einen festen und durchaus interessanten Zinssatz auf seine Kapitallebensversicherung. Dieser Zinssatz war garantiert und ein Verlust war nahezu unmöglich und oft wurden sogar noch Überschussbeteiligungen ausgezahlt und die Auszahlung bei Ablauf des Vertrages war frei von Kapitalertragssteuer.
Wieso es mit der Lebensversicherung heute nicht mehr ganz so rosig aussieht
Heute muss man da schon genauer hinschauen, da eine große Gefahr besteht, dass die Wertentwicklung von neu abgeschlossenen Verträgen sich unter der Inflationsrate befinden wird. Mit anderen Worten: Das Geld wird schleichend und vorerst unbemerkt weniger, obwohl vielleicht eine immerhin kleine Wertentwicklung in der jährlichen Mitteilung des Versicherers aufgezeigt ist. Im ungünstigen Fall kann es sogar zu einem Verlust von bis zu 40 % des eingezahlten Kapitals kommen, da die Garantie auf das eingezahlte Kapital bei vielen Verträgen nicht mehr vorhanden ist.
Zudem sind Auszahlungen aus Verträgen, welche ab dem 1. Januar 2005 abgeschlossen wurden, abgeltungsteuerpflichtig.
Eine Kapitalbildende Lebensversicherung könnte für Ihre Situation dennoch sinnvoll sein, jedoch ist eine Beratung bei Steuerberater und Versicherungsmakler mit Beleuchtung Ihrer individuellen Situation zu empfehlen.
Wer nach Anlageformen abseits der klassischen Lebensversicherungsprodukte sucht, hat hauptsächlich die folgenden fünf Bereiche zur Auswahl. Einige Vor- und Nachteile sind hier als Kurzüberblick zusammengefasst.:
5 Alternativen zur Lebensversicherung
1. Fondssparpläne
- Viele Fondssparpläne lassen sich kostenlos besparen, die Verwaltungskosten sind wie auch bei ETFs niedrig. Die Transparenz der Zusammensetzung ist jedoch geringer als bei ETFs.
- Fondssparpläne werden aktiv vom Fondsmanager verwaltet. Der Anleger braucht viel weniger Wissen, um erfolgreich anzulegen, als bei Einzelaktien.
2. Immobilie(n)
- Immobilien gehören zu den Sachwerten und sind damit Inflationsgeschützt. Zudem gibt es eine Reihe von Steuervorteilen für Immobilienbesitzer. Hier lässt sich gut ein passives Einkommen aufbauen. Ein Nachteil ist jedoch, dass die Kosten der Immobilien höher sein könnten als vorher geschätzt, zudem besteht das Risiko von Mietausfällen. Die Finanzierungsraten müssen dann trotzdem weiter bedient werden.
3. Aktien
- Mit viel Anlageerfahrung und Finanzwissen lassen sich hier Renditen erzielen, die deutlich über der Inflation liegen können, jedoch besteht auch ein hohes Verlustrisiko, besonders wenn man noch keine Erfahrung mit Aktien hat. Der Kaufpreis einer Einzelaktie ist zwar einmalig, jedoch meist höher als die monatliche Minimalsumme einer Investition in ETFs.
4. ETFs
- ETF punkten mit sehr niedrigen Verwaltungskosten. Viele ETFs können ohne Abschlussgebühr gekauft werden. Die Zusammensetzung des Portfolios ist offen einsehbar und damit transparent. Es gibt wie auch bei Einzelaktien keine Garantie auf das eingezahlte Kapital, jedoch ein deutlich niedriges Verlustrisiko als bei einzelnen Aktien.
5. berufliche Rentenversicherung/ Riesterrente
- Die Riesterrente bietet Steuervorteile und Förderungen für Arbeitnehmer und deren Lebenspartner als unmittelbar Förderberechtigte. Jedoch sind die Verwaltungskosten recht hoch, weshalb im Einzelfall genau geschaut werden muss, ob es für die jeweilige Situation tatsächlich vorteilhaft ist.