Bitcoin, Ethereum und Co. – Kryptowährungen erhielten in der Corona-Krise einen neuen Boom. Doch auch durch die Einführung des Bitcoin als legales Zahlungsmittel in El Salvador, steigt das Interesse an Kryptowährungen wieder. Auch bei Investoren steigt das Interesse. Hast du etwas Geld auf der Seite, so ist es leicht bei der Vielzahl an Kryptobörsen in neue Währungen zu investieren. Doch wie kannst du deine Investitionen nun am besten und sichersten aufbewahren? Wir zeigen dir jetzt, welche Kryptowallets sich dann für dich eignen.

Coins an Kryptobörsen kaufen

Vorab: Es gibt inzwischen eine große Auswahl an Kryptobörsen, bei denen du mit gängigen Währungen, wie dem Euro, in Kryptowährungen investieren kannst.  

Derartige, seriöse Börsen sind etwa: 

  • Coinbase 
  • Kraken 
  • Etoro 
  • Bitpanda 

Um ein Konto auf diesen Börsen zu erstellen, musst du dich beispielsweise über deine E-Mal-Adresse mit einem Passwort registrieren. Meistens folgt dann noch eine Identitätsfeststellung durch Video-Ident oder ähnlichesn Verfahren. Bist du angemeldet, findest du eine Übersicht zu den Charts der einzelnen Währungen, die dein Broker anbietet. Suche dir aus, in welche Währung du jetzt investieren möchtest. 

Ganz wichtig bei der Wahl des Brokers und der Kryptobörsen: Es gibt viele schwarze Schafe in diesem Bereich. Versichere dich, entweder durch Erfahrungsberichte aus deinem Umfeld oder durch gute Recherche im Netz, dass der Broker und die Börse vertrauenswürdig sind. Um deine Sicherheit danach zu steigern, sollte man keine großen Bestände an Kryptos auf den Börsen lassen, sondern sie auf eigene Kryptowallets ziehen.

Was ist eine Wallet? 

Eine Wallet ist zunächst eine Computer-Software, die dir den sicheren und unabhängigen Umgang mit deinen Kryptowährungen erleichtert. Übersetzt man den Begriff „Wallet“ ins Deutsche, bedeutet er „Geldbeutel“. Doch anders als ein üblicher Geldbeutel, ist eine Wallet eigentlich kein Aufbewahrungsort. Vielmehr ist sie der digitale „Schlüssel“ zu deinen Coins und für die Verwaltung deiner privaten und öffentlichen Schlüssel zuständig. Der private verschlüsselt, der öffentliche entschlüsselt deine Wallet.  Die Schlüssel werden per Algorithmus erstellt.  

Der öffentliche Schlüssel entspricht etwa einer Kontonummer und ist die Adresse, die du deinem Transaktionspartner sendest – du kannst ihn also mit anderen teilen. Der private Schlüssel ist mit deinem PIN deines Bankkontos vergleichbar und sollte immer anonym bleiben.  

Um mit deinen Kryptos zu handeln, setzt du lediglich eine „Unterschrift“ aus der Kombination deiner privaten und öffentlichen Schlüssel, als Beweis dafür, dass du Inhaber dieser Wallet bist. Da diese Unterschrift eine Kombination beider Schlüssel ist, ist es nicht möglich deinen privaten Key herauszufinden und er bleibt weiterhin anonym und geschützt. 

Besitzer von Coins ist derjenige, eer über die Wallet den privaten Schlüssel eines Accounts kontrolliert. Das ist auch durch den Besitz deiner Seed möglich. Sie ist eine bestimmte Reihenfolge aus zwölf oder 24 verschiedenen Wörtern und wird statt des privaten und öffentlichen Schlüssels verwendet. Sie wird für den Zugang deiner Wallet benutzt, da sie leichter zu merken ist als die Zeichenkombination deiner Schlüssel. Du erhältst deine Seed beim Konfigurieren deiner Wallet. Auch dieser Seed sollte unter keinen Umständen fremden Personen anvertraut oder irgendwo öffentlich gemacht werden.

Custodial und Non-Custodial-Wallet: 

Kaufst du an einer Börse Kryptowährung, so erscheinen die Coins zwar auf deinem Account, werden jedoch von einem Dritten, deinem Broker, verwaltet. Du hast also nicht die privaten Schlüssel, sondern dein Anbieter verwaltet den privaten Schlüssel für dich. Du bist also im Besitz einer Custodial Wallets – einer bevormundeten Wallet – bei der deine Börse deine Wallet sichert. 

In vergangener Zeit gab es allerdings mehrere Hackerangriffe auf solche Accounts und Börsen. Damit du eigenständig für deine Kryptowährungen verantwortlich sein und sie sicherer aufbewahren kannst, brauchst du eine Non-Custodial-Wallet – eine Wallet ohne Vormundschaft deiner Börse. Bei solchen Wallets kannst du deine Coins unabhängig und eigenständig verwalten, was es etwa für Hacker schwerer macht sie zu stehlen. 

Eine Non- Custodial-Wallet erhältst du, wenn du dein Geld auf eine digitale, oder physische Wallet transferierst. Grundsätzlich kann man schon Beträge bei den großen und seriösen Kryptobörsen liegen lassen. Doch wenn es etwas mehr ist – beispielsweise ab 1.000 Euro – dann sollte man sich schon eine eigene Wallet zulegen.

Welche Kryptowallets gibt es? 

Zunächst lässt sich in Hot- und Cold-Wallets unterscheiden, also in Software Wallets mit Internetverbindung und physischen offline Wallets. Das sind mal die größten Unterschiede bei Kryptowallets.  

Was ist eine Hot-Wallet? 

Eine Hot-Wallet, bzw. Software-Wallet ist vergleichbar mit den Funktionen eines digitalen Bankkontos – für Kryptowährung – mit dem du deine Coins versenden, empfangen und vor allem sicher aufbewahren kannst. Meistens bietet dir dein Broker eine digitale Wallet an. Auch hier gibt es viel Auswahl, doch geläufige Anbieter digitales Wallets sind unter anderem: 

  • Coinbase 
  • Exodus 
  • Etoro 
  • Atomic Wallet 
  • BitGo

Hot-Wallets lassen sich jedoch nochmals in drei Arten unterteilen. Zum einen gibt es Web-Wallets, auf die du direkt über dienen Browser zugreifen kannst. Bei einem Desktop-Wallet kannst du durch eine installierte Software auf deinem Computer auf deine Kryptowallet zugreifen. Schließlich hast du noch die Möglichkeit einer Mobile-Wallet, die du als App einfach auf deinem Smartphone installieren kannst und so mobil immer zugriff auf deine Kryptowallet haben kannst. 

Du kannst dir diese Online-Wallets einfach und schnell selbst einrichten. Sie sind also auch sehr einsteigerfreundlich. Du musst lediglich die Applikation installieren, um deine Investitionen über eine Wallet zu verwalten. Dadurch ist deine Kryptowährung für dich schneller zugänglich und der Zugriff darauf wird dir erleichtert. 

Da diese Wallet jedoch online ist, könnte sie Bugs enthalten. Auch die Gefahr vor einem Hackerangriff, der deinen privaten Schlüssel raubt und so Zugang zu deinen Investitionen bekommt, ist größer, als bei einer Cold Wallet, die offline, und so vor Hackern geschützt ist.  

Hot-Wallet einrichten: 

Lade dir als erstes die Software bzw. App, über die du deine Wallet registrieren willst, herunter. Zunächst musst du Anmeldedaten angeben und E-Mail und Telefonnummer bestätigen. Dann wir dir deine Seed, mit der du immer Zugang auf deine Wallet bekommen kannst, gezeigt. Schreibe dir die Seed am besten auf, da du ohne sie nicht mehr auf deine Wallet zugreifen kannst. Im nächsten Schritt musst du deine Bankverbindung angeben und mit deinem Account verbinden, damit der in Kryptowährung investierte Betrag von deinem normalen Konto abgebucht werden kann. Bestätige als letztes mit deinem Bankkonto, oder Ausweis deine Identität.  

Du kannst jetzt direkt mit deiner Wallet kaufen und verkaufen. Suche dort nach einer Währung, gebe an wie viel du davon erwerben willst und bestätige den Kauf. Deine Coins werden dann auf deine Wallet transferiert. 

Falls du jedoch direkt mit deinem Account an der Börse kaufst, also deine Coins noch von deinem Broker bevormundet werden, dann kannst du sie ganz einfach an deine geschützte Wallet senden. Gib einen Betrag und deine Kryptowallet Adresse ein und bestätige die Transaktion. Nach wenigen Minuten ist der Betrag auf deiner Hot-Wallet gesichert. 

Was ist eine Cold-Wallet? 

Cold-Wallets speichern deine Schlüssel offline ab und du brauchst für sie somit keine Internetverbindung. Stattdessen benutzt du ein physisches Medium, auf dem dein privater Schlüssel gespeichert ist. 

Cold-Wallets lassen sich, wie die Hot-Wallets, in zwei verschiedene Kategorien der Kryptowallets einteilen. Zum einen gibt es Hardware-Wallets, also ein physisches Gerät, das durch Zufallszahlengenerierung offline einen privaten Schlüssel, deine Seed, erstellt. Du hast die eigene Kontrolle über deine Wallet und kannst über einen von dir erstellten Pin bzw. deine Seed auf diese zugreifen Zum Versenden oder Empfangen von Kryptowährung kann man durch beispielweise ein Kabel die Verbindung zu einem externeren Gerät, wie deinem PC, herstellen. Bei der Variante der Paper-Wallet werden dein privater und öffentlicher Schlüssel als QR-Code auf Papier gedruckt. 

Vorteilhaft an Cold-Wallets ist, dass sie die sichersten Aufbewahrungsmöglichkeiten sind. Sie brauchen keine Internetverbindung und sind deswegen vor Hackerangriffen geschützt. Um dich zusätzlich zu schützen, kannst du deine Seed auf eine Stahlplatte stanzen. Anders als bei Papier, kann diese nicht verblassen, oder kaputt gehen. 

Allerdings sind Cold-Wallets nicht so mobil, ein ortsunabhängiger Zugriff ist eher schwer. Des Weiteren ist eine Hardware-Wallet eine überlegte Investition, da diese etwa 100 Euro kostet und du die Lieferzeiten abwarten musst. Aus Sicherheitsgründen ist diese Investition dennoch zu empfehlen. Außerdem ist diese Art der Kryptowallet deine einzige Zugangsmöglichkeit zu deinen Kryptoinvestitionen. Verlierst du deine Wallet, geht sie kaputt, oder verblasst etwa die Schrift auf der Paper-Wallet, so ist deine Seed die einzige Möglichkeit wieder an deine Wallet und Coins zu gelangen.  

Cold Wallet einrichten: 

Es ist sehr üblich, sich eine Hardware-Wallet zuzulegen, da diese am besten geschützt ist. Dafür lädst du die Software deines Anbieters runter. Um eine neue Wallet einzurichten, musst du einen PIN für den Zugang festlegen. Außerdem wird dir deine Seed aus 24 Wörtern angezeigt, die du dir aufschreiben solltest. Akzeptiere schließlich die Verbindung deiner Wallet mit deinem Computer, um eine Transaktion durchzuführen. Such dir eine Kryptowährung und den zu investierenden Betrag aus und gebe die Adresse deiner Hardware Wallet ein, um Coins auf deine Cold Wallet zu transferieren. 

Kryptowallet verloren und sichern: 

Solltest du dennoch mal diene Seed vergessen oder verlieren, gibt es Tools und Anbieter, die dir eventuell bei der Wiederherstellung helfen können. Solche sind: 

  • BTCRecover 
  • ReWallet 

Da die Wiederherstellung sehr schwer ist, kannst du dies vermeiden, wenn du dir deine Seed merkst und notierst. Schreibe sie dir auf Papier, oder stanze sie in Stahl. Solltest dennoch eine deiner notierten Seeds verlieren oder bestohlen werden, hast du trotzdem noch den Zugriff auf deine Wallet und kannst vielleicht noch schnell genug deiner Coins auf eine neue Wallet transferieren. 

Generell sind deine Coins geschützter, wenn du eine Non-Custodial-Wallet nutzt, da du die eigenständige Kontrolle über sie hast. Außerdem ist eine Hardware Wallet durch ihre offline Nutzung die sicherste Variante, denn somit kannst du Hackern endgültig entgehen. 

Achte aber auch unbedingt darauf, dass du Cold-Wallets nicht gebraucht kaufst, sondern immer original und versiegelt vom Hersteller. Vertraue nur seriösen Quellen und erstelle im Internet am besten keine privaten Schlüssel auf dubiosen Seiten. Im Kryptowährungsraum sind viele Betrüger unterwegs und man muss sich etwas hüten.

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