Die Information Ratio ist eine Kennzahl, die dich auf der Suche nach dem richtigen Renten- oder Aktienfonds, unterstützen kann, der ein erstklassiges Chance-Risiko-Verhältnis bietet und der regelmäßig den Markt schlägt

Das Wichtigste auf einen Blick

  1. Es gibt hervorragende Renten- und Aktienfondsmanager, die den Markt schlagen können
  2. Die Kennzahl „Information Ratio“ gibt bei Fonds einen guten Anhaltspunkt über das Rendite-Risiko-Profil
  3. Ein Wert zwischen 0,4 und 0,6 zeigt schon, dass der Manager es geschafft hat, nachhaltig besser als der Markt abzuschneiden.
  4. Zur Berechnung der Information Ratio wird die Fondsperformance ins Verhältnis zum Tracking Error gesetzt
Matthias Dworak

Matthias Dworak

Kleingeldhelden Experte für Geldanlage

Information Ratio: So findest du den richtigen Fonds

Nischenmärkte, Schwellenländer und Anleihen, das sind traditionell Spezialgebiete für sogenannte aktiven Fonds. Im Gegensatz zu ETFs steuert hier ein Fondsmanager die Anlagestrategie uns entscheidet, welche Aktien oder andere Wertpapiere er mit dem Geld der Anleger kauft. Die Hoffnung ist, dass hervorragende Renten- und Aktienfondsmanager einen Vergleichsindex um Längen schlagen können. Aber wie findet man nun den richtigen Fonds, der ein erstklassiges Chance-Risiko-Verhältnis bietet und dessen Fondsmanager mit seiner Genialität regelmäßig den Markt schlägt? Klingt nach einem schweren Unterfangen, oder? Aber keine Sorge, es gibt Unterstützung: Eine Möglichkeit ist die Information Ratio!

Information Ratio: Nützliche Kennzahl

In der Finanzwelt gibt es eine ganze Reihe an verschiedensten Kennzahlen und sogenannten Indikatoren, auf die du zurückgreifen kannst, um das Risiko und das Potenzial eines Investments zu beurteilen. Die Kennzahl Information Ratio gibt bei Fonds einen guten Anhaltspunkt über das Rendite-Risiko-Profil. Bevor wir uns jedoch in dieses Thema stürzen, sollten wir uns zunächst einmal fragen, was Fondsanleger eigentlich wollen. Ganz einfach: möglichst hohe Gewinne bei möglichst geringem Risiko. Das klingt erstmal wie eine selbstverständliche Binsenweisheit, aber es ist tatsächlich viel komplexer als es zunächst scheint. Zusätzlich erwarten Fondsanleger natürlich, dass ein Fondsmanager seinen Vergleichsindex, also die sogenannte Benchmark, schlägt. Schließlich könnte sich der Investor sonst gleich einen börsennotierten Indexfonds, auch bekannt als ETF, kaufen.

Aber wie können Anleger nun den Erfolg eines Fondsmanagers und seiner Strategie im Vergleich zum Markt messen? Hier kommt die Information Ratio ins Spiel. Mit nur einer Kennzahl können Anleger herausfinden, ob sich das extra Risiko, das der Fondsmanager im Vergleich zum Markt eingeht, lohnt. Und die Berechnung ist eigentlich gar nicht so kompliziert. Erfunden haben sie übrigens der US-amerikanischen Wirtschaftswissenschaftler Fischer Black und der Mathematiker Jack Treynor im Jahr 1973.

Welche Fonds sind gut?

Die Auswertung der Information Ratio ist ganz einfach. Man schaut sich die Fact Sheets an, die die Fondsgesellschaften monatlich herausgeben, und sucht nach der Information Ratio. Liegt sie unter 0,4, dann hat der Fonds über einen längeren Zeitraum hinweg nicht besser abgeschnitten als der Markt, wenn man das Risiko mit einbezieht. Das ist natürlich nicht besonders erfreulich für die Anleger. Ein Wert zwischen 0,4 und 0,6 zeigt schon, dass der Manager es geschafft hat, nachhaltig besser als der Markt abzuschneiden. Das ist definitiv ein gutes Zeichen. Wenn die Information Ratio dann sogar zwischen 0,6 und 1 liegt, dann kann man von einer Top-Leistung sprechen und von einem außergewöhnlich guten Chance-Risiko-Verhältnis profitieren.

Aber was passiert, wenn die Information Ratio negativ ist? Ganz einfach: Finger weg von diesem Fonds! Denn das bedeutet, dass der Fonds über den Beobachtungszeitraum, der meistens drei Jahre beträgt, nicht besser abschneidet als die Benchmark. In diesem Fall sollte man lieber einen ETF kaufen und auf den Fonds verzichten.

Wie wird die Information Ratio berechnet?

Das klingt alles ganz toll, aber wie wird die Information Ratio eigentlich berechnet? Nun, die Formel dahinter ist einigermaßen kompliziert, aber keine Sorge – man kann die Kennzahl auch anwenden, ohne die Formel im Detail zu kennen. Für die Mathematiker unter euch hier trotzdem die Berechnung: Zuerst braucht man den Tracking Error, auch bekannt als Nachbildungsfehler. Das ist die Standardabweichung zwischen der Rendite des Fonds und der Benchmark. Anschließend wird die Fondsperformance ins Verhältnis zum Tracking Error gesetzt. So erhält man die Information Ratio, indem man die Überschussrendite des Fonds, auch bekannt als Alpha, durch das Fondsrisiko, ausgedrückt im Tracking Error, teilt.

Fazit: Die Information Ratio ist ein nützliches Werkzeug, um dich bei der Suche nach einem passenden Fonds zu unterstützen. Also, viel Erfolg bei euren zukünftigen Investitionen!

Disclaimer: Dieser Beitrag ist eine journalistische Publikation und dient ausschließlich Informations- und Unterhaltungszwecken. Es findet keine Anlageberatung statt. Der Beitrag stellt auch keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf einer Aktie, eines Wertpapiers oder einer sonstigen Anlage dar. Jeder Anleger ist an dieser Stelle dazu aufgefordert, sich seine eigenen Gedanken zu machen, bevor eine Investitionsentscheidung trifft.