Gehörst du auch zu den Menschen, bei denen es morgens um jede Minute geht? Endlich im Auto scheinen sich dann sämtliche Traktoren der Gegend zu einem spontanen „Happening“ versammelt zu haben, nur damit du zu spät ins Büro kommst…Und da warten schlecht gelaunter Chef und ebenso nervige Kollegen nur darauf, dir den Tag zu versüßen… Doch damit kann bald Schluss sein. Denn wir zeigen dir in diesem Artikel, wie du Home Office bekommst.
Das Zauberwort heißt Home Office. Dabei arbeitest du immer noch im Angestelltenverhältnis, allerdings ganz oder teilweise von zuhause aus. Aber auch wenn das sehr verlockend klingt, müssen einige Dinge im Vorfeld geklärt werden. Was du beachten solltest, wenn du gern vom Homeoffice aus arbeiten möchtest? Sieh` selbst.
Wie bekomme ich Home Office?
Leider ist die rechtliche Grundlage bis dato immer noch nicht ganz eindeutig geregelt. Fakt ist aber, dass es deinem Arbeitgeber obliegt, ob er dich vom Homeoffice aus arbeiten lässt. Dabei spielt die Art deiner Tätigkeit natürlich keine unerhebliche Rolle. Denn nicht jeder Job lässt sich problemlos von zuhause aus erledigen. Bäcker, Kassierer oder Fließbandarbeiter müssen wahrscheinlich schon zur Arbeitsstelle erscheinen, um ihren Beruf ausüben zu können.
Nur als Tipp am Rande: Andersherum darf dich der Arbeitgeber auch nicht dazu zwingen, dauerhaft im Homeoffice zu arbeiten, solltest du das nicht wollen.
Wie verhandle ich über Home Office?
Du wirst nicht drum herum kommen, das Gespräch mit deinem Chef zu suchen. Am besten bereitest du dich gut vor, damit du ihm genügend Argumente liefern kannst.
Er wird dich natürlich fragen, welche Gründe du anführen willst. Dabei gilt es, geschickte Antworten zu geben. Ein: „Weil ich dann morgens länger schlafen kann!“ dürfte eher kontraproduktiv wirken. Überlege lieber, was auch dein Chef davon haben könnte, dass du zuhause arbeitest.
Du könntest angeben, dass du im Home Office produktiver bist und mehr Arbeit erledigst. Außerdem könntest du argumentieren, dass du im Home Office zufriedener bist und noch mehr Einsatz zeigen kannst.
Ganz wichtig: Lass` dir die Vereinbarung über die Möglichkeit zum Home Office schriftlich geben! Ansonsten kann ein unentschuldigtes Fehlen eine fristlose Kündigung zur Folge haben!
Was ist Home Office eigentlich genau?
Die Übersetzung „Heimarbeitsplatz“ trifft es eigentlich schon genau auf den Punkt. Du bist immer noch angestellt, arbeitest aber ganz oder in Teilzeit von zuhause aus. Dabei machst du im besten Fall genau den gleichen Job wie im Büro auch. Unternehmen, die ihren Angestellten Home Office anbieten, stellen dazu meistens unentgeltlich die Arbeitsmaterialien wie z. B. Laptop oder Drucker. Du darfst diese Dinge dann tatsächlich nur für die Ausübung deines Jobs nutzen.
Und noch was muss der Chef dir bieten: Einen sehr großen Vertrauensvorschuss. Denn er steht nicht hinter dir, um deine Arbeit zu kontrollieren. Deswegen solltest du das Vertrauen auch nicht enttäuschen.
Unter Home Office kann man im weitesten Sinne aber auch bestimmte freiberufliche Tätigkeiten verstehen, die du von zuhause aus erledigen kannst. In diesen Fällen bist du dann aber nicht fest bei einem Unternehmen angestellt, sondern erledigst Aufträge für verschiedene Auftraggeber. Welche Jobs sich als Heimarbeit anbieten, liest du hier.
Wie viel verdiene ich im Home Office?
Das lässt sich pauschal nicht sagen und variiert natürlich je nach Arbeitgeber und Tätigkeit sehr stark. Wenn die gleiche Stundenzahl bestehen bleibt, dürfte sich dein Gehalt nicht nach unten anpassen.
Lasse dich auf keinen fall auf den Handel ein, dass du im Home Office dann weniger verdienst, als wenn du im Büro bist. Zwar hast du nun mehr Freiheiten, aber du erledigst ja immer noch die gleiche Arbeit, wie im Büro. Falls dein Chef dich runterhandeln will, dann lasse dich nicht darauf ein. Es sei denn, du brauchst das Heim-Büro auf jeden Fall und würdest deswegen auch Abstriche beim Lohn machen. Das ist dann deine Entscheidung.
Was sind Vorteile von Home Office?
Einer der Hauptgründe für Home Office: Du wirst deutlich weniger Stress haben! Das fängt schon mit dem Aufstehen an und hört mit dem abendlichen Stau auf. Du kannst dir die Zeit frei einteilen und bist so auch deutlich freier in der Gestaltung privater Belange. Egal, ob du kurz einkaufen möchtest, oder einen Zahnarzttermin hast – mit Home Office ist das kein Problem!
Du kannst Freunde und Familie häufiger sehen. Das ist wohl auch ein Grund dafür, dass gerade Mütter oder Väter gern im Homeoffice arbeiten. Der Nachwuchs ist versorgt und man verdient trotzdem Geld.
Diese Art zu arbeiten kann dir mit etwas Kreativität sehr viel mehr Gestaltungsspielraum ermöglichen. Viele Arbeitnehmer nutzen Home Office sogar als Chance, sich nebenbei etwas Neues aufzubauen. Mit dem Job werden die monatlichen Fixkosten gedeckt und man kann sich in Ruhe selbst eine neue Existenz aufbauen.
Was sind Nachteile von Home Office?
Du wirst nicht alle Arbeitsmaterialien und Vorgänge mit nach Hause nehmen können. Das hat den Nachteil, dass du einige Dinge nicht vollständig im Homeoffice erledigen kannst.
Und die Kommunikation mit den Kollegen fällt fast vollständig weg. Was dir anfangs vielleicht noch wie ein Segen erschien, kann sich schnell zu einem echten Problem entwickeln. Denn du bekommst nicht mehr alle Details mit. Das kann deine Arbeit deutlich erschweren. Dass es nicht gerade den Zusammenhalt des Teams fördert, müssen wir an dieser Stelle ja eigentlich nicht erwähnen. Und mal ehrlich: So ein „Schnack“ unter Kollegen kann doch auch ganz schön sein…
Vielen Angestellten fehlt beim Home Office die Struktur. Sie müssen sich erst in die neue Situation einfinden. Wenn du ins Büro fährst, ist dein Tag ganz klar getaktet. Einige Menschen können sich von Natur aus aber sehr schlecht allein strukturieren. Für sie ist das also keine Alternative zum Büro.
Außerdem nimmst du dir doe Arbeit mit dem Home Office immer mit nach Hause. Du kannst nicht aus dem Büro gehen und alles hinter dir lassen. Deswegen musst du diszipliniert sein und auch zuhause die Arbeitszeiten einhalten und am Abend gut abschalten können. „Noch mal schnell an den Laptop“ sollte die absolute Ausnahme bleiben.
Sollte ich Home Office anstreben?
Das kommt ganz auf deine Lebenssituation an. Welche Prioritäten setzt du in deinem Leben? Hast du kleine Kinder oder alte bzw. kranke Familienmitglieder, die dich tagsüber beanspruchen? Dann ist das vielleicht keine schlechte Idee.
Wenn du aber eher der Karrieretyp bist, ist der tägliche Austausch mit den Kollegen und Vorgesetzten einfach unentbehrlich. Dann liegt der Fokus eher auf direkter Kommunikation.
Wie so viele Dinge im Leben ist das eine Sache der eigenen Einstellung. Kannst du dich selbst gut organisieren und selbstständig arbeiten? Oder ist es dir lieber, wenn die Kollegen noch mal „mit drüber gucken“?
Nicht zuletzt musst du natürlich auch den Platz haben, um zuhause arbeiten zu können. Bedenke, dass du nicht nur Arbeitsmaterialien verstauen musst, sondern auch Ablage etc.
Daneben soll es auch Arbeitnehmer geben, die ohne den täglichen Adrenalinschub durch den Chef nicht leben können…
Du siehst also: Es gibt gute Gründe für und gegen Home Office. Wenn du nicht der Typ dafür bist, dann lasse dich da nicht reindrängen. Wenn du aber mehr Freiheit möchtest, dann kann sich das Home Office auf jeden Fall lohnen. Spreche deinen Chef auf jeden Fall darauf an und verhandle klug.