Der Megatrend „Nachhaltigkeit“ macht auch vor den Finanzinstituten nicht Halt. Neben fairen Geldanlagen gibt es inzwischen auch nachhaltige Banken, die in ihren finanziellen Geschäften großen Wert auf faire, ethische und ökologische Bedingungen legen. Wir Kleingeldhelden haben für dich fünf Öko-Banken herausgesucht, die du dir unbedingt näher anschauen solltest.

1. Öko-Bank: Tomorrow Banking

Streng genommen handelt es sich bei der Tomorrow-App gar nicht um eine Bank, sondern „nur“ um einen Banking-Dienstleister. Das FinTech-Startup wurde 2018 gegründet und hat die Solarisbank als Partner, die über eine Banklizenz verfügt. Das Geld wird also von der Solarisbank verwahrt und Tomorrow betreibt die App. Inzwischen haben über 90.000 Kunden ein Konto bei Tomorrow.

Laut Website ist das Unternehmen der Meinung: „Unsere Zukunft auf diesem Planeten hängt entscheidend davon ab, wie wir Menschen künftig wirtschaften.“ Tomorrow ruft zum Überdenken der Nahrungsproduktion auf, legt großen Wert auf neue sowie saubere Transportwege und setzt sich für Erneuerbare Energien ein. Investments, die die Öko-Bank tätigt, gehen nach eigenen Angaben ausschließlich in nachhaltige Projekte. Bald sollen Anleger mit dem Tomorrow Aktienfonds in eine nachhaltige Zukunft investieren können. Ab drei Euro pro Monat können Nutzer ein Konto bei dieser Öko-Bank eröffnen.

2. Öko-Bank: GLS Bank

Sie bezeichnet sich selbst als „größte nachhaltige Bank Deutschlands“: die GLS Bank. Sie legt ihr Geld in Unternehmen und Organisationen an, die eine nachhaltige Entwicklung vorantreiben – und geht dabei sehr zielgerichtet vor. Und: Die GLS Bank verfolgt den Nachhaltigkeitsgedanken nicht erst seit dem „Trend“, sondern schon seit der Gründung 1974. Wie das konkret aussieht? Das legen die Anlage- und Finanzierungskriterien der Bank fest. Geschäftsfelder, die ausgeschlossen werden, sind etwa Atom- und Kohleenergie, Rüstung und Waffen, Massentierhaltung sowie Biozide und Pestizide. Im Mittelpunkt steht immer die Wahrung von Menschen- und Arbeitsrechten.

Einer der Vorteile dieser Öko-Bank ist ihr umfassendes Produktportfolio, das neben Giro- und Sparkonten auch den Aktienhandel, Altersvorsorge und Möglichkeiten zur Baufinanzierung umfasst. Um alle Produkte in möglichst nachhaltiger Form anbieten zu können, zahlt jeder Kunde einen Betrag von 60 Euro im Jahr – die Zahl der genutzten Angebote ist dabei aber egal.

3. Öko-Bank: Triodos Bank

Die niederländische Triodos Bank finanziert mit dem Geld ihrer Kunden Initiativen aus den Themenbereichen Umwelt, Soziales sowie Kultur. Kredite werden ausschließlich zweckgebunden vergeben. Um auch in puncto Energie möglichst umweltfreundlich unterwegs zu sein, bezieht die Bank in Deutschland ihren Strom vom Ökoenergieanbieter Naturstrom. Laut eigenen Angaben hat die Triodos Bank im Jahr 2021 durch ihre gezielten Investitionen über 850.000 Tonnen CO₂-Emissionen vermieden. Im selben Jahr war diese Öko-Bank die mit den meisten finanzierten erneuerbare Energie-Projekten weltweit und hat 586 Projekte in diesem Sektor finanziert. Und auch das Angebot der Öko-Bank muss sich vor der Konkurrenz nicht verstecken: Das umfasst nämlich Girokonten, nachhaltige Investmentfonds und Kreditkarten aus etwa Biokunststoff.

Großen Wert legt die niederländische Bank auf Transparenz. So wird lückenlos auf der Website veröffentlicht, wer einen Kredit erhält, wo das Geld konkret zum Einsatz kommt und was es bewirkt. Das Girokonto bei Triodos gibt es für 5,50 Euro im Monat.

4. Öko-Bank: EthikBank

Klein, aber fein – so könnte man die EthikBank, die zur Volksbank Eisenberg gehört, bezeichnen. Sie nennt sich eine „ethisch-ökologische Direktbank“ und führt aktuell über 20.000 Konten. Im Mittelpunkt steht ein Grundsatz: Die Unternehmen und Staaten, die Geld von der EthikBank bekommen, müssen sich aktiv für nachhaltige Ziele engagieren. Und auch bei Privatkunden gilt: Kredite werden nur an soziale und ökologische Projekte vergeben – zum Beispiel an Bauprojekte wie Passiv- und Energiesparhäuser oder Tiny Houses.

Die Bank beachtet bestimmte Anlagekriterien, nach denen sie eine Liste von Konzernen erstellt, die für eine Investition der EthikBank geeignet sind. Dazu zählen auch Dax- und MDax-Unternehmen wie die Deutsche Telekom, SAP, Zalando und Delivery Hero. Ganz billig ist das Girokonto dieser Öko-Bank jedoch nicht. Junge Erwachsene und Neukunden zahlen zwar nur zwei Euro im Monat, der Standard-Preis liegt aber bei 8,50 Euro monatlich.

5. Öko-Bank: Umweltbank

Hast du schon mal von den Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen gehört? Das sind 17 Ziele für weltweite nachhaltige Entwicklung in nahezu allen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bereichen. Die SDGs bilden die Grundlage für das nachhaltige Banking der Umweltbank aus Nürnberg, die sich selbst als „Deutschlands grünste Bank“ bezeichnet. Sie hat in ihrer Satzung verankert, durch ihre Geschäftstätigkeit in jeder Hinsicht zum Schutz der Umwelt beizutragen, und steht klar zu den Zielen des Pariser Klimaabkommens. In ihrer 25-jährigen Geschichte hat die Bank rund 25.000 Umweltprojekte finanziert.

Im Fokus des Angebots der Öko-Bank steht die grüne Geldanlage. Das Finanzinstitut bietet das „UmweltDepot“ an, dessen Führung kostenlos ist und das Zugang zu nachhaltigen Fonds und Anleihen bietet. Also zu Anlageprodukten, die dazu beitragen, die SDGs der Vereinten Nationen zu erreichen. Vor allem die Themen „Erneuerbare Energien“ und „Ökologisches Bauen“ stehen bei dieser Öko-Bank im Vordergrund.