Geld ist nicht Alles. Doch ein richtiges Handling der Finanzen ist auch in einer Partnerschaft essentiell für eine gute Beziehung. Spoiler: Lassen Sie nicht einen Partner alles klären, sondern denken und handeln Sie gemeinsam.
Finanzen bedeuten Gleichberechtigung und Unabhängigkeit
Wer finanziell auf eigenen Beinen steht, kann viel freier selbst über die Gestaltung seines Lebens bestimmen. Doch nicht immer galt das auch für Frauen in unserer Gesellschaft. Noch in den 1960er Jahren waren Frauen abhängig von ihren Ehemännern, wenn es darum ging, über Geld in der Beziehung zu verfügen. Sie durften beispielsweise kein eigenes Konto eröffnen. Sie galten nicht als geschäftsfähig. Kaum vorstellbar in der heutigen Zeit? Naja, in manchen Beziehungen gilt auch heute noch das Geld als Männersache. Obwohl bereits ab 1968 Frauen auch offiziell eigene Konten eröffnen dürfen. Geld und Finanzen gelten als kompliziert und langweilig. Auch scheint es nicht sonderlich attraktiv, sich um seine Finanzen und Geldanlagen zu kümmern. Doch für eine solide Beziehung ist es wichtig, dass sich beide Partner gleichberechtigt um ihre Finanzen kümmern.
Den Umgang mit Geld in der Beziehung gemeinsam erlernen
Aller Anfang ist schwer. Auch in einer Beziehung muss man sich zunächst aneinander gewöhnen und arrangieren. Das gilt aber nicht nur für das Einrichten der gemeinsamen Wohnung, wer auf welcher Seite im Bett schläft, oder wer was im Haushalt übernimmt. Das gilt vor allem auch in Sachen Geld. Erarbeiten Sie gemeinsam, wie Sie was regeln und händeln wollen. Sollte ein Partner daher etwas nicht verstehen, dann geben Sie nicht auf. Versuchen Sie es zu erklären bis beide auf einem ähnlichen Wissensstand sind. Für einen angenehmeren Umgang können Sie solche Dinge ja auch beim Nachmittagskaffee besprechen. Machen Sie es sich zum Hobby, sich über Finanzen zu informieren und aufzuklären. Schreiben Sie auf, was Sie sich wünschen, welche Ziele Sie einzeln und auch gemeinsam verfolgen und planen Sie so Ihre gemeinsame Zukunft der Finanzen.
Schließlich gibt es auch eine Menge Fragen, die man gemeinsam besprechen und klären sollte. Sowohl in einer langjährigen Partnerschaft, wie auch in – bzw. vor der Ehe, und in Beziehungen, in welchen man sich bereits einen Haushalt teilt.
13 Geld-Fragen in der Beziehung:
1. Wer zahlt wie viel Geld für den gemeinsamen Einkauf?
2. Ist ein Gemeinschaftskonto sinnvoll?
3. Wer übernimmt die Miete zu welchen Anteilen?
4. Welche Versicherungen brauchen Sie gemeinsam?
5. Wie soll das Haushaltsbudget verplant werden?
6. Wie möchten Sie gemeinsam sparen?
7. Möchten Sie gemeinsam Geld anlegen?
8. Für was soll die Geldanlage verwendet werden?
9. Worauf wollen Sie gemeinsam sparen?
10. Wie teuer darf der gemeinsame Urlaub werden?
11. Wer zahlt für Verhütung/ Verhütungsmittel und wie viel?
12. Wie können Sie gemeinsam vorsorgen?
13. Wie regeln Sie mögliche Verdienstausfälle auf Grund von Schwangerschaft, Erziehungszeit oder Pflegefällen?
Tipps zum Umgang mit Geld in der Beziehung
Nachdem Sie gemeinsam die dreizehn Geldfragen für die Beziehung durchgegangen sind, sollten Sie sich eine Bank des Vertrauens und einen Finanzberater oder eine Beraterin suchen. Diese finden Sie beispielsweise bei der Deutschen Bank, aber auch bei anderen Banken erhält man kompetente Unterstützung. Machen Sie einen Termin aus und suchen Sie Beratung dazu, welche Möglichkeiten Sie als Paar haben, die gemeinsamen Finanzen zu regeln. Was Sinn macht, und welche Kontoform zu Ihnen passen wird.
Geld in der Beziehung: Suchen Sie Unterstützung und Vorbilder
Reden Sie auch mit befreundeten Paaren, euren Eltern oder Verwandten darüber, wie diese mit dem Geld in der Beziehung umgehen. So können Sie mehr darüber erfahren, was Sie gut und was Sie schlecht finden. Machen Sie sich bewusst, dass es wichtig ist, auch das Verfahren zu regeln, wenn Sie sich trennen oder scheiden lasst. Macht ein Ehevetrag Sinn?
Seien Sie sich bewusst, dass es essentiell ist, über den Umgang von Geld in der Beziehung zu reden und Szenarien durchzudenken und vorzuplanen. Doch ihre Verbindung zueinander sollte nicht davon abhängig sein. Versuchen Sie daraus kein Streitthema zu machen und gehen Sie fair miteinander um.