Job, Rente, Immobilie, Auto, Kredite: Diese fünf Dinge sperren uns finanziell in eine Art goldenen Käfig. Findest du nicht? Es ist nicht jeder auf der Suche nach finanzieller Freiheit oder der größtmöglichen Selbstbestimmung. In diesem Artikel schauen wir aber, welche finanziellen Abhängigkeiten sich lohnen und welche sehr schädlich sein können.
Finanzielle Abhängigkeiten – Was soll das?
Unsere Gesellschaft ist auf Geld aufgebaut. Hat jemand kein Geld, so geht kaum etwas vorwärts im Leben. Ist man nicht gerade Selbstversorger, so ist sogar die Nahrungsbeschaffung schwierig. Wir brauchen für alles Geld. Und das treibt uns in Abhängigkeiten. Das muss nicht immer schlimm sein. Gewisse Abhängigkeiten wie der Job, eine Immobilie oder auch die Rente bringen gewisse Vorteile. Doch wer finanziell im Leben wirklich vorwärts kommen möchte, der sollte nur die Vorteile aus diesen finanziellen Abhängigkeiten mitnehmen und möglichst alle Nachteile eliminieren. Aber was meinen wir damit?
Die erste Abhängigkeit: Der Job
Schreibe in der Schule gute Noten, mache dann eine Ausbildung oder ein Studium und suche dir dann einen guten Job. So lautete fast immer der Rat der Eltern und des eigenen Umfelds. Wer diesen Weg beschreitet und einigen ganz guten Job bekommt, dem geht es vermutlich nicht schlecht. Wirklich frei ist diese Person aber nicht. Denn ein Job zwingt uns in ein Korsett: Wir müssen zu bestimmten Zeiten arbeiten. Wir können nicht frei über unsere Zeit verfügen und müssen eventuell Aufgaben nachgehen, die uns oder die Gesellschaft nicht weiterbringen.
Doch ein Job bringt uns auch Sicherheit: Wir haben ein festes und planbares Einkommen. Wir haben eine bezahlte Krankenversicherung, eine Rentenversicherung und weitere Sozialleistungen. Doch nur wenn man ordentlich verdient und Geld davon zurücklegen kann, wenn man bei seinem Job wichtige Fähigkeiten erlernt, die man später im Leben noch brauchen kann und wenn man einen Job hat, der einem trotzdem noch genug Zeit zum leben lässt, nur dann lohnt es sich wirklich. Wer einen Job hat, der nicht genug Geld bringt, der einen auslaugt und der einem keine Zeit lässt, der begibt sich mit diesem Job direkt in finanzielle Abhängigkeiten.
Die zweite finanzielle Abhängigkeit: Die Rente
Okay, dass die Rente nicht wirklich zum Leben reicht, das bekommt jeder mehr als genug gesagt. Auch wir schreiben das immer und empfehlen, dafür selbst Geld anzulegen. Und obwohl es nur wenig Rente gibt, begeben wir uns alle in die Abhängigkeit davon. Wir behalten unsere Jobs, weil wir dadurch ja Rentenansprüche bekommen. Wir zahlen sogar noch in Betriebsrenten, in Riester oder Rürup ein und schließen vielleicht noch weitere Rentenversicherungen ab. Zur Erklärung: Für wen das fein ist und wer gar nicht mehr erreichen will, für den ist das vollkommen okay.
Doch mit der Angst vor zu wenig Rente, versäumen es viele, während ihres Arbeitslebens andere finanzielle Chancen zu ergreifen oder auch richtig zu leben. Sabbatical? Mal ein eigenes Business ausprobieren? Ein Buch schreiben, einen Laden eröffenen oder sonst eine wilde Idee? Macht man oft nicht, weil man dann kein gesichertes Einkommen mehr hat und weil man dann nicht so gut in die Rente einzahlen kann. Das ein eigenes Business, Rechte an geistigem Eigentum oder gut investiertes Geld ebenfalls Sicherheit und sogar viel mehr Zeit bieten, das wollen viele Menschen nicht hören.
Die Abhängigkeiten Immobilie, Auto und Kredite generell
Was, eine Immobilie soll eine finanzielle Abhängigkeit sein? Ja. Aber nicht immer. Doch zuerst müssen sich die meisten Menschen ja massiv verschulden, um sich eine Immobilie leisten zu können. Je mehr Jahresgehälter für den Kauf einer Immobilie investiert werden müssen, desto schlechter. Kommt man an eine günstige Immobilie, die im Preis steigt und die sich so finanzieren lässt, dass man auch noch genug Geld am Monatsende hat, dann ist diese Immobilie eine Investition und keine Abhängigkeit.
Muss ich aber sehr viele Jahresgehälter investieren, habe ich eine Rate, die fast mein ganzes verfügbares Geld auffrisst und habe ich eine Immobilie gekauft, die nicht so stark im Preis steigt, dann ist das eine Abhängigkeit. Eine sehr große. Denn so ist man nicht mehr frei. Man muss ja Geld verdienen und sparen, um sich diese Immobilie leisten zu können. Es kommt also auf die Rahmenbedingungen an, ob eine Immobilie sich lohnt oder nicht. Ebenso ist es mit Autos: Autos kosten sehr viel Geld. Braucht man sie für die Arbeit, für die Kinder und ganz allgemein, dann ist ein Auto eine Investition. Leistet man sich einfach so ein Auto, weil das ja irgendwie jeder halt einfach so macht und bezahlt dafür viel Geld, dann sind die Kosten, die Steuern und die Raten für das Auto eine Abhängigkeit.
Genauso verhält es sich mit allen Krediten. Sorgen die Kredite dafür, dass man mehr aus sich und seinem Geld macht, sind sie also eine Investition, dann können Kredite gut sein. Leistet man sich Kredite, weil man sich die Dinge, die man möchte, sonst nicht kaufen könnte, dann sind Kredite eine Abhängigkeit. Ansonsten zwingen Kredite einen nur dazu, weiter stur einem Job nachzugehen, damit man die ganzen Rechnungen bezahlen kann. Doch wer finanziell frei sein möchte, der muss entweder sehr viel Geld verdienen, damit er alle Rechnungen bezahlen kann oder man darf gar nicht erst so viele Rechnungen ansammeln.
Der Unterschied zwischen finanziellen Abhängigkeiten und Investitionen
Die meisten Menschen wissen nicht, wann sie sich finanzielle Abhängigkeiten „leisten“ und wann sie eine Investition tätigen. Viele denken per se: Ein eigenes Haus ist gut. Stimmt aber nicht immer. Ein Haus verursacht hohe Schulden, viele regelmäßige Kosten wie Steuern, Zinszahlungen, Reparaturen und weitere Ausgaben. Nur, wenn man das Haus zu einem guten Preis kauft, es nicht zu viel Geld des monatlichen Budgets auffrisst und es im Wert steigt, dann wird aus einer Abhängigkeit eine Investition.
Beim Job verhält es sich ähnlich. Uns allen wurde beigebracht: Man braucht einen Job, um im Leben vorwärts zu kommen. Ich würde aber dagegen halten und sagen: Man braucht einen Job, der einem genug Geld bringt, um es zu investieren. Sei es in eine eigene neue Idee oder in Wertpapiere und Co. Und man braucht einen Job, der einem genug Zeit und Freiheit lässt. Ist das nicht gegeben, so sollte man sich nach einem anderen Job umsehen oder eventuell etwas eigenes auf die Beine stellen.
Im digitalen Zeitalter gibt es so viele Möglichkeiten, sein eigenes Business zu starten und passives Einkommen aufzubauen. Natürlich sollte man seinen Job nicht leichtfertig aufgeben. Doch wer den Job nur macht, aus Angst, ohne ihn schlechter gestellt zu sein, der begibt sich in eine Abhängigkeit. Wer seinen Job nutzt, um zu lernen, um sich zu entwickeln und um Geld für andere Projekte anzusparen, der nutzt den Job als Investition.
So bleibt am Ende die Erkenntnis, dass es sehr schwierig ist, zwischen finanziellen Abhängigkeiten und Investitionen zu unterscheiden. Doch wer das schafft und wer investiert, der dürfte am Ende mehr aus seinem Leben und seinem Geld machen.
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