Bei der zweitwertvollsten Kryptowährung der Welt steht im Juli ein großes Update an: Die Ethereum London Hard Fork soll für einige große Neuerungen bei Ethereum sorgen. Wir verraten jetzt, was da so ungefähr passiert und auf was sich Anleger gefasst machen sollten.
Was ist Ethereum?
Ethereum ist die zweitwertvollste Kryptowährung der Welt. Doch diese Blockchain erfüllt ganz andere Zwecke als der Bitcoin. Während der Bitcoin eher als Wertspeicher, als digitales Gold und eventuell als Zahlungsmittel gilt, so ist Ethereum eher eine Computing Plattform. Viele andere Altcoins – die sogenannten ERC-20-Token – laufen auf der Ethereum Blockchain. Intelligente Verträge – Smart Contracts – brauchen den Coin Ether, um sich auszuführen und zu überwachen.
Die Ethereum Blockchain ist eigentlich ein ganzes Ökosystem, auf dem man aufbauen kann. Dezentralisierte Finanzen (DeFi), Smart Contracts und Non Fungible Tokens (NFTs) sind nur einige Anwendungsbeispiele. Noch arbeitet Ethereum auch mit dem Proof-of-Work-Mechanismus, den der Bitcoin benutzt. Hier investieren Miner Rechenkraft und Strom, um den nächsten Block zu generieren. Doch mit dem Vorhaben ETH 2.0 wechselt Ethereum gerade zu einem Proof-of-Stake. Dieser Mechanismus soll deutlich effizienter und energieschonender sein. Doch dafür braucht es die Ethereum London Hard Fork.
Was ist die Ethereum London Hard Fork?
Blockchains brauchen ähnlich wie Computer-Programme oder Apps hin und wieder Updates. Die Ethereum London Hard Fork ist so ein größeres Update für die Ethereum Blockchain. Es gibt vor allem zwei Hauptkomponenten: Zum Einen soll es Änderungen an den Transaktions-Gebühren geben. Diese waren zuletzt deutlich teurer geworden und hinderten das Netzwerk somit etwas am Wachstum. Denn teure Gebühren machen die Blockchain unattraktiver. Und zum Anderen soll es Änderungen und Anreize für die Miner geben, vom Proof of Work zum Proof of Stake zu wechseln.
Das Besondere ist nun: Bislang mussten Leute, die Ethereum versenden wollten, einen Preis dafür bieten. Dies sorgte für hohe Gebühren. Durch die Ethereum London Hard Fork soll es fortan eine Basis-Gebühr geben. Zudem soll ein gewisser Teil der Gebühren „verbrannt“ werden. Bislang gibt es bei Ethereum nämlich keine Obergrenze der verfügbaren Coins wie etwa bei Bitcoin. Doch wenn nun stetig Coins „verbrannt“ werden, dann sorgt das dafür, dass es einen deflationären Druck gibt.
Was könnte das Update mit dem Preis machen?
Ethereum ist sehr volatil. Sogar noch schwankungsanfälliger als der Bitcoin. Doch der übergeordnete Trend geht dennoch kontinuierlich nach oben. Und das, obwohl die Inflation des Netzwerks gar nicht mal so gering ist. Denn durch die Ausgabe neuer Coins beim Mining gibt es ja immer mehr Coins auf dem Markt. Irgendwer muss die kaufen, damit der Preis nicht sinkt.
Die Ethereum London Hard Fork dürfte nun aber dafür sorgen, dass es nicht mehr so viele neue Ether-Coins gibt. Bleibt die Kaufbereitschaft gleich, so dürfte der Kurs eher zulegen. Denn nun haben die willigen Käufer weniger verfügbar Coins, weil die Verkäufer nicht mehr so viele Coins auf den Markt schmeißen können. Natürlich kann es dennoch zu Preisrücksetzern kommen. Doch übergeordnet und langfristig dürften die Kurse durch dieses Update mehr Auftrieb erhalten.
Fazit zur Ethereum London Hard Fork
Die Ethereum London Hard Fork ist also ein großes Update bei der zweitgrößten Blockchain der Welt. Im Juli soll das Update stattfinden, wenn alles klappt. Hier wird sich zeigen, wie die Teilnehmer des Netzwerks und der Markt diese Neuerungen aufnehmen. Das Update könnte langfristig für steigende Kurse sorgen, weil weniger Coins oder weniger neue Coins in den Umlauf kommen. Zudem könnte der Proof-of-Stake bei Ethereum 2.0 als eine Weichenstellung für die Zukunft gelten. Interessierte und Anleger beobachten die Auswirkungen auf Ethereum also ganz genau.
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