Im Jahr 2000 brachen die Kurse von jungen Technologieunternehmen weltweit massiv ein. Das Phänomen ging als das Platzen der Dotcom-Blase in die Geschichtsbücher ein. Im Finanz-ABC erklären wir dir, warum es dazu kam.

So entstand die Dotcom-Blase

In den 1990er-Jahren, lange vor der Gründung von Facebook, Netflix und airbnb, sorgte eine Neuerfindung für großen Wirbel rund um die Welt: das Internet. Das Netz versprach nicht nur technisch, sondern auch wirtschaftlich eine Zeitenwende. Infolgedessen strömten junge Internetfirmen auf der Suche nach Kapital an die Börsen, vor allem in den USA. Die Anleger glaubten an die unerschöpflichen Möglichkeiten des Internets und investierten ihr Geld in die medial gehypte „New Economy“. So hatten plötzlich Unternehmen, die bisher noch keinen Cent Geld verdient hatten, einen Börsenwert von mehreren Milliarden US-Dollar.

Warum die Dotcom-Blase platzte

Doch der Hype um die jungen Internet-Unternehmen war oftmals nicht mehr als heiße Luft. Denn in vielen Fällen konnten sie die Erwartungen der Anleger nicht annähernd erfüllen und kein rentables Geschäftsmodell in Aussicht stellen. Als das immer klarer wurde, begann der große Ausverkauf.

So schnell wie die Anleger in die Internetfirmen investiert hatten, zogen sie nun ihr Geld zurück. Der US-Technologieindex Nasdaq erreichte am 10. März 2000 seinen damaligen Höchststand von 5132 Punkten. Die Dotcom-Blase war an ihrem Zenit angekommen. Danach setzte eine steile Talfahrt ein. Bis Oktober 2002 brach der Index auf knapp über 1000 Punkte ein.

Die Folgen

Es war das jähe Ende vieler hoffnungsvoller Pioniere des Internets. Die Unternehmen, die den Crash überlebten, wurden an der Börse deutlich zurechtgestutzt. Fun Fact: Selbst Amazon verlor damals 94 Prozent an Wert. In Deutschland war der Sturz der Telekom-Aktie (von mehr als 100 Euro auf knapp über zehn Euro) das berühmteste Beispiel für den Einbruch der „New Economy“.

Wie ihr am weiteren Kursverlauf des Nasdaq sehen könnt, hat das Internet sein großes Wachstumsversprechen letztlich aber doch noch eingelöst. So haben sich heute zahlreiche Internet-Unternehmen erfolgreich am Markt etabliert und arbeiten hochprofitabel.  Die „Big Five“ – die großen fünf Technologie-Unternehmen Alphabet, Amazon, Apple, Facebook und Microsoft – kommen zusammen auf einen Börsenwert von drei Billionen US-Dollar.