Letzte Woche fand zwischen dem vierten und sechsten April die weltgrößte Fernsehmesse „MIP TV“ in Cannes statt. Dort versammeln sich alle großen Streaming-Dienste, „die dazu gezwungen sind, möglichst schnell neue Inhalte, Trends und Ideen zu identifizieren und zu kaufen, um im harten Wettbewerb zu bestehen“, erklärte „MIP-TV“-Chefin Lucy Smith in einem Interview. Der Konkurrenzkampf untereinander ist groß. Denn neben all den Mitbewerbern müssen sie es schaffen, ihre Abonnenten zu halten und die Wachstumsrate zu steigern. Laut Smith nähern sie sich aber offenbar einer Grenze. Ob die Wachstumsgrenze bereits erreicht ist und wie die Top Streaming-Dienste 2022 Netflix, Disney+ und Prime Video im Vergleich zueinanderstehen, erfährst du in diesem Beitrag.

Die zweite Staffel von “Bridgerton” ist da! – NETFLIX

Mit 625 Millionen abgespielten Stunden und 82 Millionen Abrufen zählt das Historiendrama „Bridgerton“ bei dem Top Streaming-Dienst 2022 Netflix zu den Top 10 der am meisten aufgerufenen Serien seit Bestehen von Netflix. Die Zahl bezieht sich auf die User-Konten, die in den ersten 28 Tagen nach der Veröffentlichung die Serie mindestens zwei Minuten angesehen haben.

Netflix gehört also zu einer der Top Streaming-Dienste 2022 weltweit. Aber wie hat alles angefangen?

Top Streaming-Dienst 2022: Von 40 Dollar Strafe zu…?

1997 gründeten Reed Hastings und Marc Randolph die Online-Videothek „Netflix“. Die beiden Gründer kannten sich schon zuvor, da Randolph im selben Jahr noch für Hastings Firma „Pure Atria“ als Marketingleiter arbeitete. Zudem war er Mitbegründer von „MicroWarehouse“, einem Computer-Versandunternehmen. Man munkelt Hastings kam die Idee für Netflix, nachdem er für die verspätete Rückgabe des Films Apollo 13 in einem Blockbuster-Geschäft eine Geldstrafe in Höhe von 40 US-Dollar zahlen musste. Randolph dagegen bewunderte schon immer das E-Commerce-Unternehmen Amazon, das eine Bandbreite von Artikeln über das Internet verkauft. Als am 24. März 1997 dann die DVD zum ersten Mal in den USA eingeführt wurde, war die Idee für den Verkauf und Verleih von DVDs per Post geboren. Hastings und Randolph begannen mit 30 Mitarbeitern, 925 Filmen und 2,5 Millionen US-Dollar Startkapital. Das Besondere an ihrem Konzept war, dass sie versprachen, keine zusätzlichen Gebühren für eine verspätete Rückgabe zu verlangen.

2007 waren Netflix-Filme dann per Streaming für die Abonnenten verfügbar. Bis März 2020 konntest du auf Netflix knapp 3000 Filme und Serien per Streaming anschauen. Bis Ende Juni 2021 schlossen weltweit mehr als 209 Millionen Nutzer ein bezahltes Abonnement bei diesem Top Streaming-Dienst 2022 ab. Ein Jahr zuvor übertraf Netflix erstmals den Börsenwert des Mediengiganten „Walt Disney Company“ mit knapp 195 Milliarden Euro.

Kosten für ein Netflix-Abo:

Basis-Abo: 7,99 Euro pro Monat (Standardauflösung (SD), jederzeit kündbar).

Standard-Abo für zwei Personen: 12,99 Euro pro Monat (SD und HD-Auflösung, jederzeit kündbar, nutzbar auf zwei Geräten).

Premium-Abo: 17,99 Euro pro Monat (SD, HD sowie Ultra-HF-Auflösung, jederzeit kündbar, nutzbar auf vier Geräten).

Top Streaming-Dienst 2022: Netflix-Aktie

Letztes Jahr erzielte der Top Streaming-Dienst 2022 einen Gesamtumsatz von knapp 30 Milliarden US-Dollar. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Umsatz somit um 4,7 Milliarden US-Dollar. Netflix‘s Gewinn betrug vergangenes Jahr 5,12 Milliarden US-Dollar. Die Milliarden-Marke wurde abermals geknackt. Bereits im vierten Quartal 2021 erreichte Netflix einen Umsatz in Höhe von 7,7 Milliarden US-Dollar – 16 Prozent mehr als im Vorjahr. Zudem schlossen 8,3 Millionen Nutzer ein Abonnement bei Netflix ab. Damit verfehlte der Top Streaming-Dienst 2022 nur knapp die eigene Prognose von 8,5 Millionen neuen Usern. Derzeit beträgt die aktive Abonnentenzahl insgesamt rund 222 Millionen. Im Vergleich zum Corona-Lockdown-Jahr 2020 sind die Zahlen jedoch zurückgegangen. Denn in diesem Jahr überraschte Netflix mit rekordverdächtigen 37 Millionen neuen abgeschlossenen Abos.

Ein weiterer Grund für den Rückgang ist der harte Konkurrenzkampf um neue Abonnenten zwischen den vielen Streaming-Diensten. Außerdem stellt sich bei der hohen Produktion an neuen Filmen und Serien die Frage, wer überhaupt noch die Zeit hat, sich das alles anzuschauen.

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Auch der Streaming-Dienst Disney+ erreichte im ersten Corona Jahr 2020 Rekordzahlen: Innerhalb von nur 16 Monaten bekam der Newcomer 100 Millionen Neukunden. Zudem bot Disney+ am 23. Februar 2022 mehr als 275 Filme und 55 Serien in seinem Programm an. Auch hier bleibt die Frage bestehen: Wer kann sich das alles anschauen? Aber beginnen wir am Anfang…

Top Streaming-Dienst 2022: Früher 35 Dollar im Monat und heute?

1923 wurde die „Walt Disney Company“ unter dem Namen „Disney Brothers Cartoon Studios“ in Los Angeles von den Brüdern Walt und Roy O. Disney gegründet. Sie begannen in der Garage ihres Onkels, bauten dort Zeichentische zusammen und liehen sich gebrauchte Kameras aus. Kaum zu glauben ist, dass das Milliarden schwere Unternehmen damals mit knapp über 500 US-Dollar startete. Als Walt Disney ein kleines Büro in der Kingswell Avenue, Ecke Vermont Avenue für 35 Dollar im Monat anmietete, konnte er bereits den ersten Angestellten 15 Dollar pro Woche auszahlen. Sich selbst und seinem Bruder zahlte er 35 Dollar aus und steckte den Rest des Gewinns in neue Projekte. Nach dem Tod der Disney Brüder übernahm Bob Chapek als Nachfolger von Robert Iger 2020 die Firmenspitze des Unternehmens.

Der Top Streaming-Dienst 2022 „Disney Plus“ ist ein Geschäftsbereich der Walt Disney Company und nimmt mit aktuell mehr als 130 Millionen Abonnenten Platz drei der weltweit größten Streaming-Anbieter neben Netflix und Prime Video ein. Disney+ wurde im Jahr 2019 gegründet. Bis jetzt ist der Top Streaming-Dienst 2022 jedoch noch nicht in allen Ländern verfügbar. Ab 18. Mai 2022 sollen Nutzer aus Südafrika und ab dem 16. Juni israelische Nutzer auch Filme auf Disney+ streamen können.

Kosten für ein Disney+-Abo

Monatsabo: 8,99 Euro pro Monat

Jahresabo: 89,90 Euro pro Jahr (7,49 Euro monatlich)

Optional VIP Zugang: 21,99 Euro für ausgewählte Filme parallel zum Kinostar

Top Streaming-Dienst 2022: Disney-Aktie

Das Medienunternehmen Walt Disney Company erwirtschaftete letztes Jahr einen Gesamtumsatz in Höhe von über 67,4 Milliarden US-Dollar. Der verbuchte Gewinn lag damit bei mehr als zwei Milliarden US-Dollar. Auch das erste Quartal 2022 sieht vielversprechend aus. Denn hier lag der Umsatz bei 21,82 Milliarden US-Dollar. Der Gewinn je Aktie beläuft sich auf 1,06 US-Dollar und übertrifft die Prognosen der Analysten um 90 Prozent.

Diesen Erfolg verdankt das Unternehmen vor allem dem Streaming-Geschäft. „Wir hatten einen sehr starken Start in das Geschäftsjahr mit einem deutlichen Anstieg der Gesamtabonnements in unserem Streaming-Portfolio auf 196,4 Millionen, darunter 11,8 Millionen neue Disney+-Abonnenten im ersten Quartal“, betonte CEO Bob Chapek in einer Pressemitteilung. Bis 2024 hat sich Disney das ehrgeizige Ziel gesetzt, mit Disney+ weltweit 230 bis 260 Millionen Abonnenten zu erreichen. Wir werden sehen, ob dem Top Streaming-Dienst 2022 das gelingt.

Filmhighlight „Tiefe Wasser“ mit Starbesetzung ist jetzt auf PRIME VIDEO verfügbar

Nachdem sich Amazon nun die Rechte an den James Bond-Filmen gesichert hat, dürfen sich die Abonnenten des Top Streaming-Dienst 2022 ab 15. April auf die komplette Bond-Reihe mit 25 Filmen freuen. Da Prime Video auch zum inneren Kreis der drei weltweit größten Streaming-Dienste zählt, schauen wir uns auch diesen Top Streaming-Dienst 2022 genauer an.

„Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute…“. So enden Märchen doch normalerweise, oder nicht? Aber, was war am Anfang?

Top Streaming-Dienst 2022: Es war einmal…und dann?

Der Online-Versandhändler Amazon wurde 1994 vom Informatiker Jeff Bezos gegründet. Die Idee zu einem zunächst elektronischen Buchgeschäft entwickelte Bezos gemeinsam mit dem Investor David E. Shaw in dessen Finanzunternehmen. Das erste verkaufte Buch von Amazon war das Buch „Fluid Concepts and Creative Analogies: Computer Models of the Fundamental Mechanisms of Thought“ des Physikers und Mathematikers Douglas R. Hofstadter. In den ersten vier Wochen verschickte das Unternehmen Bücher in 50 US-Bundesstaaten und in mehr als 45 weitere Länder. Bereits im zweiten Monat verbuchte das Unternehmen einen Umsatz in Höhe von über 20.000 US-Dollar. 1996 erwirtschaftete Amazon sogar einen Umsatz in Höhe von 15,7 Millionen US-Dollar. Ein Jahr darauf waren es bereits 132,1 Millionen US-Dollar mehr als im Vorjahr. 2014 kaufte Amazon alle Anteile des Unternehmens „Twitch“ für 970 Millionen US-Dollar und im Mai 2021 dann für 8,45 Milliarden US-Dollar das Hollywoodstudio Metro-Goldwyn-Mayer. Damit erwarb der Konzern die Rechte an rund 4000 Filmen und ist deshalb nicht ohne Grund im Vergleich zu seinen Mitbewerbern der „King of Movies“.

Im Jahr 2014 vereinigte Amazon das Angebot Amazon Prime (keine Versandkosten und schnelle Lieferung) mit der von 2006 gekauften Onlinevideothek Lovefilm. Heute ist dieser kombinierte Dienst unter dem Namen „Prime Video“ vermarktet.

Kosten für ein Prime Video-Abo:

Jahresbeitrag: 69 Euro (monatlich 5,75 Euro)

Monatsbeitrag mit der Möglichkeit monatlich zu kündigen: 7,99 Euro.

Für Studenten: Erstes Jahr kostenlos, danach 34 Euro pro Jahr. Maximale Dauer von vier Jahren.

Top Streaming-Dienst 2022: Amazone-Aktie

Der Onlineversandhändler Amazon erwirtschaftete 2021 einen Rekordumsatz in Höhe von 429,8 Milliarden Euro – ein Plus von knapp 22 Prozent zum Vorjahr. Auch übertraf Amazon die Gewinnerwartungen im Schlussquartal mit 14,3 Milliarden US-Dollar bei Weitem. Dieser fiel fast doppelt so hoch aus, wie im Jahr davor. Der Online-Riese investiert zudem knapp 9,15 Milliarden Euro in sein eigenes Satelliteninternet. Ab 2024 soll der Service verfügbar sein und mit dem Satellitennetzwerk von Elon Musks SpaceX konkurrieren.

Top Streaming-Dienste 2022: Last Tipp

Trotz des globalen Rückgangs der Streaming-Abonnements zeigen alle drei Unternehmen eine erfolgreiche Wachstumsrate an. Laut dem aktuellen NPAW Video Streaming Industry Report ging der Video-on-Demand-Verbrauch im Vergleich zum Vorjahr durchschnittlich um neun Prozent zurück. Das Beratungsunternehmen „Deloitte“ hatte im Dezember seine Prognose für 2022 veröffentlicht: Weltweit werden mehr als 150 Millionen Menschen ihr kostenpflichtiges Abo kündigen – mit einer globalen Abwanderungsrate von 30 Prozent. Ob die Grenze, wie Smith sagt, bereits erreicht ist oder wie viel Luft noch nach oben ist, wird sich in den nächsten Jahren zeigen. Eines steht aber fest: Bei jedem dieser Top Streaming-Dienste 2022 erhältst du eine große Auswahl an Filmen und Serien. Deshalb solltest du dir überlegen, bei welchen Streaming-Dienste 2022 Anbietern du ein Abonnement abschließt, um unnötige Kosten von beispielsweise fünf Anbietern monatlich gleichzeitig zu vermeiden. Unser Tipp: Probiere es doch erst einmal mit zwei Top Streaming-Diensten 2022 aus!