Wer sind die Rohrkrepierer unter den ETFs? Und welche brachten Anlegern in 2021 besonders gute Gewinne? Wir zeigen, welches die besten und die schlechtesten ETFs bislang in 2021 waren und was Anleger davon für das Jahr 2022 lernen können. Überraschungen garantiert.
Die besten ETFs 2021
Grundsätzlich war 2021 bis Mitte November ein gutes Börsenjahr. Viele Indizes erklommen Rekordstände und der Weltaktienindex MSCI World legte vom 1. Januar 2021 bis zum 16. November 2021 von 2.690 Punkte bis auf 3.226 Punkte um 19,93 Prozent zu. Das ist schon sehr ordentlich. Doch natürlich gab es auch Länder, Branchen und Wertpapier-Segmente, die besser abschnitten als andere. Der Branchendienst justetf.com listet regelmäßig die besten ETFs auf. In 2021 sind die Top 5 bislang allesamt Kryptowährungs-Produkte:
- Ethereum: 568,78 Prozent
- 21Shares Crypto Basket: 269,04 Prozent
- Tezos: 221,02 Prozent
- Bitcoin: 143,28 Prozent
- Bitcoin Cash: 100,68 Prozent
Nicht wundern: Es gibt andere Kryptowährungen, die noch deutlich besser abschnitten. Doch justetf listet nur diejenigen auf, auf die es ETP-Produkte gibt. Denn hier geht es ja um die besten ETFs.
Gut, jetzt wollen wir aber auch noch wissen, welche Aktien-ETFs und Anleihen-ETFs gut abschnitten. Werfen wir also mal einen Blick darauf:
Dabei stammen die besten Aktien-ETFs allesamt aus dem Energiebereich. Kein Wunder, zog der Energiekonsum nach den Lockdowns doch an und gingen die Preise massiv in die Höhe. Der beste ETF war hier der iShares Oil & Gas Exploration & Production UCITS ETF mit einem Plus von 87,10 Prozent. Der beste Anleihen-ETF war der Lyxor USD 10Y Inflation Expectations UCITS ETF – Acc, weil dieser gegen Inflation abgesichert ist. Weil die Inflation in den USA stark anstieg, stieg zugleich auch dieser Index deutlich an. Bislang stehen in 2021 rund 18,80 Prozent Gewinn zu Buche, was für einen solchen Anleihen-ETF sehr stattlich ist. Zum Schluss ist auf den ersten Blick relativ überraschend der iShares MSCI Saudi Arabia Capped UCITS ETF USD (Acc) der beste Länder-Index. Saudi-Arabien hat man beim Investieren meistens eher nicht so auf dem Schirm. Aber klar: Das Öl-Förderland profitierte nicht zuletzt durch eine sehr große Nachfrage und steigende Preise.
Die schlechtesten ETFs 2021
Kommen wir von den besten ETFs zu den schlechtesten ETFs in 2021. Bei manchen Performances gruselt es einen richtig. Aber da müssen wir jetzt durch. Der schlechteste ETF, den justetf.com auflistet, ist der Rize Education Tech and Digital Learning UCITS ETF. Dieser Index setzt auf Aktien aus dem Bereich des digitalen Lernens. Mit einem Minus von 39,22 Prozent in 2021 ist das wirklich nicht gut. Und die weiteren vier schlechtesten ETFs waren:
- Lyxor S&P 500 VIX Futures Enhanced Roll UCITS ETF – Acc: -31,25 Prozent
- HSBC Hang Seng TECH UCITS ETF HKD: -16,81 Prozent
- Der Index MSCI Brazil (hier gibt es viele verschiedene ETFs): -12,64 Prozent
- HANetf EMQQ Emerging Markets Internet & E-Commerce UCITS ETF: -10,58 Prozent
Das waren die schlechtesten Aktien-ETFs. Doch wie sah es bei den Anleihen aus? Hier waren der SPDR Bloomberg Barclays Emerging Markets Local Bond UCITS ETF EUR Hedged Acc mit einem Minus von 8,21 Prozent nicht so stabil unterwegs. Ebensowenig der Lyxor Euro Government Bond 25+Y (DR) UCITS ETF – Dist mit einem Verlust von 7,37 Prozent und der Xtrackers Eurozone Government Bond 25+ UCITS ETF 1C mit einem Minus von 7,37 Prozent.
Was kann ich nun davon lernen?
So, das waren ja jetzt relativ viele ETFs. Nun wissen wir, welche Produkte in 2021 gut abgeschnitten haben und welche eher nicht so gut. Aber was kann ich mit dem Wissen um die besten und die schlechtesten ETFs 2021 jetzt anfangen?
Hier gibt es zweierlei Ansätze. Der erste wäre der Trendfolge-Ansatz. Man schaut, welche Indizes gut gelaufen sind und setzt darauf, dass dieses positive Momentum anhält. Allerdings muss man sich auch dessen bewusst sein, dass diese Indizes bereits sehr gut gelaufen sind und es Rückschlagspotential gibt.
Auf der anderen Seite setzen manche Anleger gerne auf die Verlierer des Vorjahres. Sie tun das in der Hoffnung, dass es eine starke Reaktion gibt und diese abgeschlagenen Indizes deutlich aufholen. Bei dem Index auf den MSCI Brazil oder das Internet und E-Commerce ETF könnte man sich das durchaus vorstellen. Auf Staatsanleihen sollte man generell aktuell nicht so stark setzen. Diese kann man in kleiner Zahl in Mischfonds oder Misch-ETFs drin haben, aber einzeln würde ich mir aktuell keinen Staatsanleihen-ETF holen.
Fazit: Die besten und die schlechtesten ETFs
Am Ende ist es vor allem interessant zu sehen, was für riesige Unterschiede es auch bei ETFs gibt. Man sollte also nicht einfach blind investieren, sondern durchaus eine Strategie haben. Mit dem Wissen, wer die besten und die schlechtesten ETFs 2021 waren, lässt sich nur bedingt etwas anfangen. Schlimm ist das aber nicht. Denn Anleger sollten ohnehin eine langfristige Strategie haben und nicht jedes Jahr von ETF zu ETF hin und her hüpfen. Dass man sich ab und zu mal einen ETF ins Portfolio holt, der aktuell im Trend liegt, das ist voll okay. Und vielleicht hat dieser Artikel dich ja dazu bewegt, zu überlegen, welche ETFs 2022 besonders gut oder besonders schlecht abschneiden könnten. Dann könntest du dein Portfolio jetzt daraufhin abstimmen.
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