Der Bitcoin feiert 2023 sein fulminantes Comeback. Davon profitieren auch Aktien von Kryptobörsen oder Mining-Unternehmen. Wir stellen Dir unsere 5 Favoriten vor, mit denen Du an der Rally mitverdienst.

Seit Anfang des Jahres ist die Kryptowährung um knapp 80 Prozent gestiegen. Aber warum eigentlich? Es gibt ein paar Faktoren, die dieses Jahr eine starke Euphorie am Kryptomarkt ausgelöst haben und den Kurs wieder nach oben treiben. 

1. Die Inflation in den USA sinkt schon seit ein paar Monaten. Das hat es unwahrscheinlicher gemacht, dass die amerikanischen Notenbanken die Zinsen drastisch erhöhen. Und was haben die mit dem Bitcoin zu tun? Die einfache Daumenregel ist: Niedrige Zinsen sind gut für den Bitcoin, hohe eher schlecht. Denn relativ sichere Anlageformen wie Tagesgeld oder Festgeld sind an den Leitzins der Notenbanken gekoppelt – steigt er, gibt es hier wieder mehr zu holen. Sinkt er hingegen, schauen sich viele lieber nach alternativen Formen der Geldanlage wie dem Bitcoin um, die zwar riskanter sind, dafür aber mehr Rendite versprechen.

Inflation und Zinsen

Kleine volkswirtschaftliche Auffrischung: Bei der Inflation trifft zu wenig Angebot – durch Lieferengpässe aufgrund von Pandemie und Ukraine-Krieg ­– auf eine zu hohe Nachfrage. Das lässt die Preise steigen. Die Notenbanken versuchen daher, durch höhere Zinsen die Nachfrage einzudämmen. Höhere Zinsen machen schließlich unter anderem Kredite für Konsumenten teurer. Das führt dazu, dass weniger Menschen sich Geld leihen können, um es auszugeben – das wiederum lässt die Nachfrage wieder sinken.

2. Die Pleite der Silicon Valley Bank. Es war der größte Kollaps einer Bank seit der Finanzkrise 2008. Ihr folgte wenig später die US-amerikanische Signature Bank nach. Dadurch, dass gleich mehrere Geldinstitute innerhalb kürzester Zeit in eine Schieflage gerieten, haben viele Anleger das Vertrauen in die Stabilität des Bankensektors verloren. In der Folge haben immer mehr Menschen Kryptowährungen als alternative und unabhängige Investition betrachtet und ihr Geld in diese Assetklasse gesteckt. Das hat den Kurs ordentlich steigen lassen.

3. Blackrocks Antrag auf einen Bitcoin-Spot-ETF: Der Vermögensverwalter Blackrock hat bei der US-Aufsichtsbehörde SEC den Antrag auf einen Bitcoin-Spot-ETF, einen „echten“ Bitcoin-ETF gestellt. Um das besser zu verstehen, klären wir erst einmal die Grundlagen: Bisher gibt es keinen ETF, der den Bitcoin physisch hält. Die Bitcoin-ETFs, die es gibt, sind sogenannte Bitcoin-Future-ETFs. Diese Indexfonds wetten sozusagen auf die künftige Preisentwicklung der Kryptowährung und hinken dem tatsächlichen Kurs des Bitcoin daher hinterher. Bei einem Bitcoin-Spot-ETF würde sich das ändern – denn der bildet den aktuellen Preis nach.

 Es wäre der erste Bitcoin-Spot-ETF auf dem Markt. Der würde es auch für Anleger einfacher machen, ganz ohne Wallets und Co. in die Kryptowährung zu investieren. Hat der Antrag Erfolg, würde das außerdem viele institutionelle Investitionen nach sich ziehen, die den Bitcoin-Kurs stark nach oben treiben dürften. Bisher hat die US-Börsenaufsichtsbehörde solche Anträge stets abgelehnt und darauf verwiesen, dass derlei ETFs nur einen unzureichenden Schutz gegenüber Marktmanipulation aufweisen. Blackrock ist allerdings ein einflussreiches und bekanntes Schwergewicht unter den Vermögensverwaltern – die Erfolgsquote bei der Zulassung von ETF-Anträgen liegt bei fast 99 Prozent.  

 4. Das Halving steht 2024 vermutlich an: Das sogenannte Halving findet in der Bitcoin-Welt etwa alle vier Jahre statt, genau genommen, nach 210 000 abgebauten Blöcken. Bei diesem Prozess wird die Belohnung für das Minen neuer Bitcoins halbiert, daher auch der Name „Halving“. Dadurch wird das Angebot an Bitcoin künstlich verknappt, wodurch sich der Wert der Kryptowährung meist erhöht.

Es gibt also guten Grund zur Annahme, dass die Kryptowährung wieder zulegen wird. Daher schauen wir uns jetzt doch einmal genauer an, wie sich auch ohne ein direktes Investment Cash mit dem Bitcoin verdienen lässt.

Die besten 5 Krypto- und Blockchain-Aktien 2023

 Nun, da wir die treibenden Faktoren hinter dem Bitcoin-Preis im Jahr 2023 verstanden haben, werfen wir einen Blick auf die 5 besten Krypto- und Blockchain-Aktien, die in dieses dynamische Szenario passen.

1. Riot Platforms

 Riot Platforms ist eines der größten Mining-Unternehmen aus den USA. Gemessen wird diese Größe übrigens nicht am Umsatz, sondern an der sogenannten Hash-Rate, die die Leistungsfähigkeit des Kryptonetzwerks beschreibt.  Bei Riot Platforms liegt die Hash-Rate bei etwa 10, bei den meisten Konkurrenten fällt dieser Wert deutlich niedriger aus. Bis Mitte nächsten Jahres will Riot sie verdoppeln. Außerdem hat das Unternehmen keine Schulden und kann unter all seinen Wettbewerbern mit Stromkosten von nur 4 ct/kwH am günstigsten minen. Der große Vorteil dieser Aktie: Steigt der Bitcoin, steigt auch Riot Platforms um ein Vielfaches – seit Januar hat sie um fast 460 Prozent zugelegt. Die Kehrseite: Der Wert ist ebenso volatil wie der Bitcoin selbst – und daher hochspekulativ. 

Die Hash-Rate

Die Hash-Rate ist eine wichtige Kennzahl in der Mining-Welt. Sie beschreibt, wie viele Rechenoperationen ein Kryptonetzwerk pro Sekunde durchführen kann. Angegeben wird sie in Exa-Hashes pro Sekunde, kurz EH/s. Je höher diese Kennzahl ist, desto leistungsfähiger und sicherer ist das Netzwerk.

2. Marathon Digital

Marathon Digital gehört neben Riot Platforms zu den zwei größten Mining-Unternehmen in den USA. Gemessen an der Hash-Rate von etwa 20 (Riot: 10, Erklärung s.o.) ist das Unternehmen seinem Mitstreiter tatsächlich in dieser Hinsicht sogar voraus. Die Aktie ist etwas schwächer, aber in ähnlichem Maße wie Riot Platforms gestiegen. Zwar hat Marathon mehr Kapazitäten für das Minen von Bitcoin, die saubere Bilanz und die Kosteneffizienz von Riot Platforms kann das Unternehmen dafür nicht bieten. Dafür macht auch Marathon erhebliche Fortschritte bei der Hash-Rate. Beide Konzerne liefern sich daher aktuell ein Kopf-an-Kopf-Rennen.

3. Nvidia

 Nvidia ist den meisten von euch vermutlich als Hersteller von Grafikkarten und -prozessoren bekannt. Die werden auch für das Minen von Kryptowährungen gebraucht, weil sie darauf ausgelegt sind, sehr viele Rechenoperationen parallel auszuführen. Das braucht es auch für eine künstliche Intelligenz wie ChatGPT. Der Chatbot basiert daher auf tausenden von Nvidia-Prozessoren. Das Unternehmen profitiert zurzeit also enorm vom KI-Boom. So sehr, dass der US-Konzern erst kürzlich mit einer Marktkapitalisierung von einer Billionen US-Dollar zu einem der wertvollsten der Welt wurde. Nun hat Nvidia angekündigt, den schnellsten Supercomputer auf dem Markt bauen zu wollen, um der Nachfrage nach KI-Anwendungen gerecht zu werden. Im Übrigen ist Nvidia auch Nutznießer der zahlreichen KI-Kryptowährungen, von denen es immer mehr gibt.

4. MicroStrategy

 MicroStrategy entwickelt und vertreibt Business-Software, die in erster Linie interne und externe Daten analysiert, um auf dieser Basis bessere geschäftliche Entscheidungen zu treffen. Und was hat das jetzt mit dem Bitcoin zu tun? Das Unternehmen hält einen Großteil seiner Unternehmensreserven in Form von Bitcoin, inzwischen sind es etwa 140 000 Einheiten. Es ist also nicht verwunderlich, dass der Kurs der Aktie mit dem der Kryptowährung korreliert. MicroStrategy funktioniert wie die Mining-Unternehmen Riot Platforms und Marathon Digital wie ein „Hebel-Investment“: Steigt der Bitcoin, steigen diese Werte um ein Vielfaches.

5. Robinhood

 Der Neobroker Robin Hood wurde ursprünglich bekannt dafür, keine Gebühren auf den Handel von Wertpapieren zu erheben. Darüber hinaus hat sich Robinhood jedoch auch als Plattform für den Handel mit Kryptowährungen etabliert. Benutzer können eine Vielzahl von Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum und Dogecoin kaufen und verkaufen, oft in kleineren, erschwinglicheren Mengen als bei traditionellen Börsen. Dies hat Robinhood zu einer beliebten Wahl für junge und neue Investoren gemacht, die in die Welt der Kryptowährungen einsteigen möchten. Die Performance der Robinhood-Aktie spiegelt daher nicht nur das Vertrauen in das Unternehmen selbst wider, sondern auch die allgemeinen Trends und das Interesse am Kryptowährungsmarkt.

 Die aufregende Welt der Krypto- und Blockchain-Aktien bietet im Jahr 2023 vielfältige Chancen. Die hier vorgestellten Unternehmen gut positioniert, um von der Dynamik der Branche zu profitieren. Aber: Vorsicht, heiß! Einige der Aktien aus diesem Artikel sind hochspekulativ und eignen sich eher dazu, einem breit diversifizierten Portfolio etwas Risiko mit hohen Renditeversprechen beizumischen. Also, viel Spaß beim Zocken!  

Kryptowährungen

Du willst die Grundlagen von Bitcoin, Ethereum und Co. verstehen? Wir erklären Dir alles, was Du über Kryptowährungen wissen musst.

ETF-Sparpläne

Börsengehandelte Indexfonds (ETF) sind eine gute Möglichkeit, auch mit wenig Geld in viele Aktien auf einmal zu investieren. Wir erklären, wie ETF-Sparpläne funktionieren.

Aktienanalyse

Du möchtest verstehen, wie man Aktien richtig analysiert und einschätzt? Wir erklären dir die Aktienanalyse.

Disclaimer: Dieser Beitrag ist eine journalistische Publikation und dient ausschließlich Informations- und Unterhaltungszwecken. Es findet keine Anlageberatung statt. Der Beitrag stellt auch keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf einer Aktie, eines Wertpapiers oder einer sonstigen Anlage dar. Jeder Anleger ist an dieser Stelle dazu aufgefordert, sich seine eigenen Gedanken zu machen, bevor eine Investitionsentscheidung trifft.