„Du bist verrückt mein Kind, du musst nach Berlin“, heißt ein beliebtes Sprichwort. Aber braucht es dafür auch einen prall gefüllten Geldbeutel? Tatsächlich kann man so manches Abenteuer in Berlin kostenlos erleben, von Festivals bis hin zu Museen. Hier sind die besten Spartipps für deine nächste Reise in die Hauptstadt.
Berlin kostenlos erleben – 5 Tipps für deine nächste Reise
1. Besuche das Tempelhofer Feld
Einst war dieser Ort ein Drehkreuz für die berühmten Rosinenbomber der Luftbrücke. Heute ist der Flughafen Tempelhof ein Freizeitpark für die Berliner Bürger. Ein gigantischer, wohlgemerkt. Das Flughafenvorfeld mit seinen beiden Landebahnen erstreckt sich über 3,5 Quadratkilometer. 450 Fußballfelder würden da reinpassen. Es ist diese unheimliche Weite mitten in der Hauptstadt, die das Tempelhofer Feld so einmalig macht. Auf dem ehemaligen Flughafengelände ist Platz für etliche Freizeitaktivitäten. Picknicken, Grillen, Fahrradfahren, Drachensteigen, you name it. Alleine bei diesem bunten Treiben zuzuschauen ist eine Freude. Und das Beste: der Besuch ist völlig kostenlos. Zur S-Bahn-

2. Mach ein E-Scooter-Fahrtraining
Seit Juni 2019 sind elektrobetriebene Roller, sogenannte E-Scooter, auf deutschen Straßen zugelassen – so auch in Berlin. Die Einführung verlief nicht ohne Probleme: es kam zu Alkoholfahrten, Unfällen und verstopften Bürgersteigen. In der Boulevardpresse war schon von „Chaos“ und „Anarchie“ zu lesen. Ziemlich übertrieben, wie wir finden. Die Scooter-Anbieter sahen sich nichtsdestotrotz gezwungen, auf die harte Kritik zu reagieren. Sie bieten nun Fahrsicherheitstrainings in Berlin an, um Nutzern den richtigen Umgang mit den Tretrollern beizubringen. Die Fahrtrainings sind gratis und offen für jeden, egal ob Einheimischer oder Tourist. Dadurch werden sie zu einem echten Geheimtipp, um Berlin kostenlos zu erkunden!
Beim Anbieter Circ läuft die E-Scooter-Fahrschule so ab: zunächst gibt es am Velodrom in Friedrichshain ganz klassisch eine theoretische Einführung über die Do’s and Dont’s des Rollerfahrens (nicht auf dem Bürgersteig fahren; ordentlich parken; nicht betrunken fahren). Danach kommt die praktische Prüfung: Auf ihren E-Rollern durchschlängeln die Teilnehmer einen Parcours aus orangenen Verkehrskegeln. Wer mehr oder minder fehlerfrei durchkommt, bekommt einen informellen E-Scooter-Führerschein ausgehändigt.
Das Highlight ist jedoch die abschließende eineinhalbstündige Tour durch den Prenzlauer Berg. Mit 20 km/h geht es mitten durch den schönen Kollwitzkiez bis zum beliebten nächtlichen Treffpunkt am Rosenthaler Platz. Zwei leckere Kugeln Eis, einen Helm und einen Gutschein für die nächste Fahrt gibt es obendrauf geschenkt. Es lohnt sich also und macht ganz nebenbei bemerkt auch eine Menge Spaß, auf den flotten Zweirädern durch Berlin zu rollen. Regelmäßige Fahrsicherheitstrainings bieten unter anderem Circ und Lime an. Über die Termine kannst du dich online informieren; eine Anmeldung ist erforderlich.
3. Geh ins Open-Air-Kino
Die Sommerabende im betonierten Großstadtdschungel Berlin sind heiß und stickig. Wer abends eine Wohnung im Obergeschoss betritt, weiß wovon wir reden. Oft lässt es sich draußen an der frischen Luft besser aushalten. In diesem Sinne ist das Open-Air-Kino die perfekte sommerliche Abendunterhaltung. Hier gibt es unter Sternenhimmel aktuelle Kinofilme oder auch Klassiker zu sehen. Einige verlangen dafür nicht einmal Eintritt, zum Beispiel das Open-Air-Kino im Kranzler Eck am Kurfürstendamm oder das Balkonkino in Hellersdorf. Über Termine für Vorführungen kannst du dich online informieren. Wichtiger Hinweis: Bei manchen Freiluftkinos musst du eine Sitzgelegenheit selbst mitbringen.
4. Erlebe das Lichterfest
Dieser Tipp ist zeitlich gebunden: Jedes Jahr im Herbst findet das „Berlin leuchtet“-Festival statt. Dabei setzen Künstler Gebäude in der ganzen Stadt mit Lichtprojektionen spektakulär in Szene. So erstrahlen das Brandenburger Tor oder die Oberbaumbrücke in Kreuzberg einmal in ganz anderen Farben. In diesem Jahr leuchtet Berlin vom 9. bis zum 20. Oktober. Ein sehenswertes Erlebnis, das dich keinen Cent kostet.

5. Gratis in Museen & Märkte
Sicher, ein Geheimtipp ist der Mauerpark in Prenzlauer Berg nicht. Hier, wo früher die Grenze zwischen West- und Ost-Berlin verlief, gibt es im Sommer an jedem Sonntag einen Flohmarkt, der auch bei Touristen sehr beliebt ist. Das Beste sind die Shows von Comedians und Straßenmusikern auf den Bühnen nebenan. Hier gibt es immer was zu lachen!
Ebenfalls kostenlos ist der Eintritt zum beliebten Streetfood-Markt in der Markthalle Neun in Kreuzberg. Es macht Spaß, über den proppevollen Markt zu schlendern und an den vielen Ständen bei der Zubereitung von Köstlichkeiten aus aller Welt zuzuschauen. Aber Achtung: die Preise für das Essen können es durchaus in sich haben.
Solltest du an Kunst und Geschichte interessiert sein, gibt es auch einige Museen und Dauerausstellungen in der Hauptstadt kostenlos zu sehen. Zum Beispiel das Museum for Urban Contemporary Art in Schöneberg, das erste Streetart-Museum Berlins. Unweit des Potsdamer Platzes befindet sich die Topographie des Terrors. Das ist ein Dokumentationszentrum zur Aufarbeitung der Verbrechen des Nationalsozialismus von 1933 bis 1945. Der Eintritt zu diesem Erinnerungsort ist kostenlos, ein Besuch unbedingt empfohlen.