Eine gute Nachricht für Berufsanfänger im neuen Jahr: Azubis in Deutschland verdienen mehr Geld. In welchen Berufen Lehrlinge und Auszubildende am besten bezahlt werden – und wo die Gehälter am stärksten wachsen.

Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) wertet seit 1976 jährlich die durchschnittlichen Vergütungen für Ausbildungsberufe in Deutschland aus. Jetzt hat das Bonner Institut die Ergebnisse für 2018 vorgestellt: Demnach sind die tariflichen Gehälter für Auszubildende im vergangenen Jahr um 3,7 Prozent gestiegen. Untersucht wurden 181 Berufe in West- und 153 Berufe in Ostdeutschland.

Das durchschnittliche monatliche Azubi-Gehalt betrug dabei in Westdeutschland 913 Euro und in Ostdeutschland 859 Euro. Dabei bestehen bei der Bezahlung der Ausbildungsberufe große Unterschiede. Besonders schlecht bezahlt werden in Deutschland angehende Schornsteinfeger (518 Euro), Friseure (584 Euro) und Floristen (617 Euro).

Wesentlich besser für Lehrlinge und Azubis sieht es dagegen in diesen Berufen aus:

Die zehn Ausbildungsberufe mit der höchsten Vergütung*

  1. Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer/in – 1175 Euro im Monat
  2. Beton- und Stahlbetonbauer/in (im Handwerk) – 1161 Euro im Monat
  3. Zimmerer/in (im Handwerk) – 1160 Euro im Monat
  4. Maurer/in – 1159 Euro im Monat
  5. Straßenbauer/in – 1157 Euro im Monat
  6. Trockenbaumonteur/in – 1150 Euro im Monat
  7. Rohrleitungsbauer/in – 1140 Euro im Monat
  8. Kanalbauer/in – 1116 Euro im Monat
  9. Technische Produktdesigner/in – 1096 Euro im Monat
  10. Technische Systemplaner/in – 1096 Euro im Monat

* im gesamtdeutschen Durchschnitt und im Durchschnitt über die gesamte Ausbildungsdauer

Vor allem in Handwerk und in der Industrie lässt sich als Azubi also gutes Geld verdienen. Zudem zeigt die BIBB-Auswertung, in welchen Ausbildungsberufen die Gehälter im vergangenen Jahr besonders stark gestiegen sind:

Die Ausbildungsberufe mit dem höchsten Vergütungsanstieg*

  • Bäcker/in +6,4%
  • Fachverkäufer/in Lebensmittelhandwerk + 6%
  • Koch/Köchin –  Ost: + 10,6 % / West: +3,4%
  • Restaurantfachmann/-frau – Ost: + 10,6 % / West: +3,4%

* im Vergleich zu 2017

Die Experten führen diese hohen Lohnzuwächse in gastronomischen Berufen auf den Fachkräftemangel zurück: Demnach wurden die Vergütungen vor allem in Berufen angehoben, in denen in den letzten Jahren besonders viele Ausbildungsplätze unbesetzt blieben. Mit höheren Gehältern wollen die Betriebe für Berufseinsteiger attraktiver werden.

Foto: Pressefoto BIBB © Wieland Werke AG