„xD“ liest man als grinsendes Gesicht und man weiß nicht, was das mit Aktien zu tun hat? Keine Sorge, wir haben für alle die wichtigsten Börsen-Abkürzungen zusammengetragen. Dies ist ein ungewöhnlicher Artikel und kein Lesestück. Am besten speicherst du dir diesen Artikel ab und kramst ihn immer mal wieder hervor, wenn du auf eine verwirrende Abkürzung gestoßen bist.

Generelle Abkürzungen in der Finanzwelt

Auf diese Abkürzungen der Finanzwelt stößt man hin und wieder. Ein paar dürften bekannt sein, ein paar vielleicht etwas mehr Licht ins Dunkel bringen:

  • B2B (auch B-to-B oder BtB): Business-to-Business. Geschäftsbeziehungen zwischen zwei oder mehr Unternehmen.
  • B2C: Business-to-Consumer. Geschäftsbeziehungen zwischen einem Unternehmen und Privatpersonen.
  • CMD: Capital Market(s) Day, dt.: Kapitalmarkttag. Veranstaltung, bei der ein Unternehmen seine Investoren und Analysten über Strategien und Entwicklungen informiert.
  • FY: fiscal year, dt.: Geschäftsjahr/Wirtschaftsjahr. Das Geschäftsjahr eines Unternehmens muss nicht am 1. Januar beginnen wie das Kalenderjahr, es könnte etwa auch der 1. Februar oder März sein – nachgucken empfiehlt sich!
  • GJ: Geschäftsjahr. Siehe FY
  • GuV: Gewinn- und Verlustrechnung. Neben der Bilanz wesentlicher Teil des Jahresabschlusses eines Unternehmens; stellt Erträge und Aufwendungen (Ausgaben) einer bestimmten Periode dar.
  • H1, H2: Halbjahr 1 bzw. 2 eines Geschäftsjahres.
  • ISIN: International Securities Identification Number, dt.: Internationale Wertpapierkennnummer. Zwölfstellige Kombination aus Buchstaben und Zahlen, anhand derer ein Wertpapier eindeutig identifiziert werden kann.
  • Q1 bzw. Q2, Q3, Q4: erstes (zweites, drittes, viertes) Quartal eines Geschäftsjahres. Ein Quartal ist ein Vierteljahr, also drei Monate.
  • p. a.: per annum, dt.: pro Jahr.
  • yoy, auch y/y: year-over-year/year-on-year, dt.: Jahresvergleich. Der Wert heute/an einem Stichtag wird mit dem Wert von vor einem Jahr verglichen.
  • ytd: year-to-date, dt.: seit Jahresbeginn. Der Wert von heute/an einem Stichtag wird mit dem Wert am Jahresanfang verglichen.

Abkürzungen bei Aktien und Wertpapiere

Diese Abkürzungen der Finanzwelt sind jetzt schon etwas kniffliger. Wer sein Geld anlegen möchte, der sollte die meisten dieser Buchstabenkombinationen schon mal gehört haben.

  • ADR: American Depositary Receipt. Hinterlegungsschein, der das Eigentum an einer Aktie einer nicht-US-amerikanischen Firma verkörpert und an den US-amerikanischen Börsen gehandelt werden kann. 
  • eB (auch xB oder exB): ex Bezugsrecht. Kurszusatz, der ausdrückt, dass an diesem Tag ein Kursabschlag in Höhe des Werts des Bezugsrechts (für die Ausgabe neuer Aktien) vorgenommen wurde.
  • eD (auch xD oder exD): ex Dividende. Kurszusatz, der ausdrückt, dass an diesem Tag ein Kursabschlag in Höhe der Dividende vorgenommen wurde.
  • ETC: Exchange Traded Commodities. Von Banken begebene Schuldverschreibung, die an die Wertentwicklung von Rohstoffen oder Edelmetalle gekoppelt sind und die – anders als Fonds – kein Sondervermögen und deshalb in der Regel nicht vor Insolvenz des Emittenten geschützt sind. Deshalb werden sie oft mit physischen Rohstoffen etc. besichert.
  • ETF: Exchange Traded Fund, dt.: börsengehandelter Indexfonds. Ein ETF bildet einen Index, z. B. den DAX, nach und erlaubt Anlegern so, von der Entwicklung des Marktes zu profitieren, ohne alle Aktien in der richtigen Gewichtung selbst kaufen zu müssen.
  • ETN: Exchange Traded Notes. Börsengehandelte Schuldverschreibung, die an die Entwicklung eines Devisen- oder Aktienindexes gekoppelt ist.
  • ETP: Exchange Traded Product. Passiv gemanagtes börsengehandeltes Wertpapier, das sich auf einen Index oder anderes Basiswissen stützt; Sammelbegriff für ETF, ETC, ETN.
  • R&D: Research & Development, dt.: Forschung und Entwicklung. Bezeichnet die Forschung, aber auch den Geldbetrag, den ein Unternehmen in einer Periode für Forschung und Entwicklung ausgibt.
  • REIT: Real-Estate-Investment-Trust. Immobilien-Aktiengesellschaft, die Anteile an Immobilien erwirbt, verwaltet und verkauft. REITs ermöglichen auch Kleinanlegern die Investition in Immobilien.
  • WKN: Wertpapierkennnummer. Sechsstellige Nummer aus Zahlen und Buchstaben, anhand derer ein Wertpapier eindeutig identifiziert werden kann.

Abkürzungen in der Finanzwelt für die Aktienanalyse

  • DCF: Discounted Cash Flow, dt.: Abgezinster Zahlungsstrom. Methode der Unternehmensbewertung, bei der zukünftige Zahlungsströme mit einem Bewertungszinssatz abgezinst werden, sodass sich ein aktueller Wert des Unternehmens ergibt.
  • EW: equal weight, dt.: gleichgewichten bzw. halten. Begriff in der Anlageempfehlung, mit dem ein Analyst dazu rät, eine Aktie im Portfolio so sehr zu gewichten wie im Gesamtmarkt, weil sie sich etwa so entwickeln soll.
  • OW: overweight, dt.: übergewichten bzw. kaufen. Begriff in der Anlageempfehlung, mit dem ein Analyst dazu rät, eine Aktie zu kaufen, weil sie sich besser entwickeln soll als der Markt.
  • SOTP: Sum-of-the-parts-Analyse. Unternehmensanalyse, die die (theoretischen) Werte der einzelnen Unternehmensteile zu einem fairen Unternehmenswert addiert.
  • TP: target price, dt.: Kursziel. Aktienpreis, der innerhalb einer bestimmten Zeit (meistens zwölf Monate) laut Einschätzung einer Analystin erreicht werden dürfte.
  • UW: underweight, dt.: untergewichten bzw. verkaufen. Begriff in der Anlageempfehlung, mit dem ein Analyst dazu rät, eine Aktie zu verkaufen, weil sie sich schlechter entwickeln soll als der Markt.

Abkürzungen für Unternehmenskennzahlen

Nun folgen noch einige Abkürzungen, die vor allem in Bilanzen von Unternehmen und auch in Berichten von Analysten vorkommen. Wer sich mit den folgenden auskennt, der ist scho sehr weit.

  • ASP: Average selling price, dt.: Durchschnittspreis. Durchschnittlicher Preis, zu dem ein Unternehmen ein Produkt oder eine Dienstleistung verkaufen kann.
  • CAGR: compound annual growth rate, dt.: jährliche Wachstumsrate.
  • Capex: Capital expenditure, dt.: Investitionsausgaben. Ausgaben eines Unternehmens für Investitionen in der Berichtsperiode.
  • D&A: Depreciation & Amortization, dt.: Abschreibungen. Wertminderung bei Anlage- und Umlaufvermögensgegenständen, beispielsweise ist eine drei Jahre lang benutzte Maschine weniger wert als im Neuzustand und das muss in der Bilanz stehen.
  • DPS: Dividend per Share, dt. Dividende je Aktie. Dividendenzahlungen in einer Periode geteilt durch die Anzahl der Stammaktien.
  • EBIT: Earnings before Interest and Taxes, dt.: Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern.
  • EBITDA: Earnings before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization, dt.: Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen.
  • EPS: Earnings per Share, dt.: Gewinn je Aktie. Der Konzernjahresüberschuss wird durch die Anzahl der Aktien geteilt.
  • EV: Enterprise Value, dt.: Unternehmenswert. Marktkapitalisierung plus Verbindlichkeiten abzüglich der liquiden Mittel – das ist der Preis, den ein Käufer aktuell für das gesamte Unternehmen zahlen müsste, denn er muss dann ja auch für die Schulden des Unternehmens aufkommen. Besonders in zusammengesetzten Kennzahlen wie EV/EBITDA relevant.
  • FCF: Free cashflow, dt.: freier Cashflow/Zahlungsstrom. Der FCF bezeichnet das Geld, das ein Unternehmen zu einem bestimmten Zeitpunkt tatsächlich zur Verfügung hat und für das Begleichen von Schulden, Dividendenzahlungen oder Akquisitionen einsetzen kann.
  • FFO: Funds from Operations, dt.: operatives Ergebnis. Kennzahl, die ausdrückt, wie viel Cash Flow im operativen Geschäft generiert wird. Vor allem in der Immobilienbranche verwendet.
  • KGV: Kurs-Gewinn-Verhältnis. Kennzahl, für die der Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie geteilt wird. Sie drückt aus (sofern sie positiv ist), wie viele Jahre es bei konstantem Gewinn dauern würde, bis der Gewinn den Preis der Aktie „bezahlt“ hat. Ein niedriges KGV bedeutet, dass eine Aktie relativ günstig ist.
  • M&A: Mergers & Acquisitions, dt. etwa: Fusionen und Übernahmen. Dieser Begriff umfasst alle Arten von Unternehmensfusionen, -übernahmen und -kooperationen.
  • ROCE: Return on Capital Employed, dt.: Ergebnis auf das eingesetzte Kapital. Kennzahl, die angibt, wie effizient das Unternehmen mit seinem langfristigen Kapital wirtschaftet. Berechnet wird das ROCE üblicherweise, indem das EBIT durch das Fremd- und Eigenkapital abzüglich der Verbindlichkeiten geteilt wird.
  • ROIC: Return on Invested Capital, dt.: Gesamtkapitalrendite. Kennzahl, die die Profitabilität eines Unternehmens einzuschätzen hilft. Das ROIC wird berechnet, indem man das Ergebnis nach Steuern, aber vor Fremdkapitalzinsen durch den Buchwert des investierten Kapitals teilt.
  • SG&A costs: Sales, General and Administration Costs, dt.: Vertriebsgemeinkosten. Kosten, die beim Vertrieb eines Produktes anfallen, die aber nicht direkt einem Produkt zugerechnet werden können, wie etwa die Kosten für das Lager.
  • WACC: Weighted Average Cost of Capital, dt.: gewichtete durchschnittliche Kapitalkosten. Der Durchschnitt aus Eigenkapitalkosten und Fremdkapitalkosten; er wird verwendet, um abzuschätzen, ob eine Investition lohnend ist. Die WACC werden auch in der Unternehmensbewertung verwendet.

Autorin: Anna Lena Lipka

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