Ob mit Meme-Aktien hohe Gewinne winken oder große Verluste drohen, ist oft reine Glückssache. Wir verraten dir, was du beim Investieren in Meme-Aktien beachten solltest
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Go big or go home“ lautet eine altbekannte Casino-Weisheit. So ähnlich könnte man auch das spekulative Geschäft mit Meme-Aktien beschreiben. Dabei verabreden sich Kleinanleger in Online-Foren wie WallStreetBets dazu, angeschlagene Aktien zu kaufen, und treiben deren Kurse explosionsartig in die Höhe. Spätestens seit dem Höhenflug der GameStop-Aktie im Januar 2021 wissen Börsianer: Mit Meme-Stocks lassen sich hohe Renditen einfahren. Der Trend der Börsenlotterie reißt nicht ab. Erst vor wenigen Wochen erzielte AMTD Digital, ein Fintech-Underdog aus Hongkong, eine Kurssteigerung von 32 000 Prozent. Doch wie springen Anleger rechtzeitig auf den Meme-Zug auf?
Meme-Aktien: Was ist das überhaupt?
Game-Stop, AMC Entertainment, Windeln.de, Bed Bath & Beyond. Sie alle sind Meme-Aktien, die gewaltige Kurssprünge erlebt haben. Ihr Erfolg hat nichts mit vielversprechenden Unternehmensdaten zu tun. Im Gegenteil: Sie schwächelten, standen teilweise kurz vor der Insolvenz. Bei Meme-Aktien spielt das aber keine Rolle. Ihr Erfolg hängt von den Launen der Massen ab. Nutzer von Plattformen wie Reddit, Twitter, YouTube und sogar TikTok verabreden sich zum Aktienkauf. Es entsteht eine Art Aktien-Flashmob, von dem immer mehr Kleinanleger ein Teil sein wollen. Sie haben sogar eine eigene Community-Sprache entwickelt und nennen sich gegenseitig „Apes“. Eine ironische Anspielung darauf, dass Meme-Investoren sich in ihren Investitionsentscheidungen gegenseitig „nachäffen“.
Warum das Ganze?
Die Ursprungsidee: Meme-Stock-Trader wollen mit ihren Investitionen Hedge-Fonds-Managern eins auswischen. Heute wissen sie auch um die hohen Renditen, die sich damit erzielen lassen. Ihr Ziel ist es, einen sogenannten Short Squeeze zu provozieren. Dabei kaufen Leerverkäufer, die auf fallende Kurse spekuliert haben, die Aktien panisch zurück, um Schadensbegrenzung zu betreiben. Die Folge: Der Kurs wird noch weiter in die Höhe katapultiert. Den Kleinanlegern winken hohe Renditen.
Wann ist der beste Zeitpunkt, um in Meme-Aktien zu investieren?
Aufmerksame Anleger erkennen das Potenzial einer Meme-Aktie frühzeitig. Wer jetzt einsteigt, profitiert am meisten. Doch natürlich ist es auch besonders schwer, solche Trends zu erkennen, bevor sie viral gehen. Je mehr der Trend an Fahrt aufnimmt, desto mehr Menschen haben FOMO und kaufen die. Aktie. Es kommt zur Kursexplosion. Wer bis hierhin einsteigt, profitiert. Oft nur wenige Tage später verkaufen die ersten Anleger ihre Aktien aber schon wieder aus Angst vor Verlusten und lösen damit eine Kettenreaktion aus. Der Kurs stürzt ab.
Das große Risiko von Meme-Aktien
Meme-Aktien gelten als hochspekulativ, volatil und riskant – und sind damit nichts für konservative Anleger. Die Kurse steigen und fallen meist binnen wenigen Tagen. Deshalb stellen Meme-Stocks keine langfristige Geldanlage dar. Wer dennoch sein Glück im Börsen-Casino versuchen will, kann es mit etwas Spielgeld probieren. Wichtig: Trotz der explodieren- den Kurse sollten Anleger Timing und Stoppkurs beachten. Sonst kann es mit der Glückssträhne auch ganz schnell wie- der vorbei sein.
Und wenn du dich schon immer gefragt hast, wie du eigentlich bei der Aktien-Analyse vorgehst, dann haben wir hier die besten Tipps dafür.

Wie analysiere ich eine Aktie?
Foto: Unsplash by Carl Raw