Wer wird Millionär? Ganz klar: der Lottogewinner. Oder der Social-Media-Star. Oder der, der das Glück hat, aus einer reichen Familie zu stammen. Und wir anderen? Wir haben keine Chance? Doch! Wir zeigen Dir einen realistischen und umsetzbaren Weg zur ersten Million. Der Rest ist Durchhaltevermögen und simple Mathematik.
Ein extrem hohes Gehalt ist übrigens kein sicherer Weg zur Million. Denn viel Geld in der Tasche zu haben, heißt für viele auch: viel davon (und größtenteils sinnfrei) zu verprassen. Cayenne statt Corsa, Malediven statt Mallorca, Austern statt Aldi – insbesondere dort, wo die dicken Gehälter fließen, gehört Sparsamkeit nicht gerade zu den gelebten Tugenden. Eine Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) bestätigt das Phänomen. Demnach haben die zehn Prozent einkommensstärksten Haushalte oft kaum nennenswertes Vermögen. Bei einem Nettoverdienst von durchschnittlich mehr als 80 000 Euro im Jahr besitzt die Hälfte weniger als 250 000 Euro – inklusive der eigenen Immobilie.
Von null auf eine Million – das kann jeder schaffen
Wie erreicht man nun beim Kontostand die sechste Null – und zwar vor dem Komma? Eigentlich ganz einfach! Sparen und vor allem investieren. Das ist die erfolgversprechendste Strategie zur ersten Million – keine Phrase, sondern Fakt. Mit dem Vorurteil, dass heutige Millionäre nur deswegen reich seien, weil sie mit einem goldenen Löffel im Mund geboren wurden, räumten Wissenschaftler vor einigen Jahren auf. In einer Untersuchung zeigten Experten, dass 80 Prozent der US-Millionäre Vermögende der ersten Generation waren, also bei null angefangen hatten. Besser noch: Der Großteil von ihnen gehörte nichtmal zu den absoluten Spitzenverdienern. Das jährliche Bruttoeinkommen der Millionäre lag im Schnitt bei gerade mal sieben Prozent ihres Vermögens.
Formel für Reichtum
Zugegeben, die Faustformel für den systematischen Vermögensaufbau hat es in sich: Bei einem Nettoeinkommen von 40 000 Euro im Jahr sollten Singles nicht weniger als 25 Prozent, ein Ehepaar ohne Kinder mindestens 20 Prozent und Ehepaare mit Kindern immerhin noch zehn Prozent auf die hohe Kante legen. Bei höheren Einkommen steigt der Sparanteil bis auf 60 Prozent. Wer Millionär werden will, der muss seinen Lebensstil eben auch an dieses Ziel anpassen – man kann Geld ja leider nur einmal ausgeben. Wer jeden Monat genügend Bares auf die Seite schafft, der hat dann aber auch den ersten und schwierigsten Schritt zur Mitgliedschaft im Club der Millionäre hinter sich. Jetzt geht es ans investieren. Unser erster Tipp: So früh wie möglich anfangen und vor allem auf die richtigen Produkte setzen!
Auf die Kosten achten
Eine einfache, günstige und zumindest in der Vergangenheit stets erfolgreiche Variante, sind ETFs auf den US-Aktienmarkt. Warum gerade Amerika? Wir folgen hier dem Rat von Börsenaltmeister Warren Buffett. Der erfolgreichste Investor aller Zeiten schwört seine Aktionäre in schöner Regelmäßigkeit und im festen Glauben an die Wirtschaftskraft der USA darauf ein, „nie gegen Amerika zu wetten“.
Und tatsächlich: Der Aktienindex S&P-500 legte in den vergangenen Jahrzehnten im Mittel verlässlich um fast zehn Prozent pro Jahr zu. Die 500 Unternehmen im Index repräsentieren etwa 80 Prozent des US-Aktienmarkts. Darunter Highflyer wie Apple, Microsoft, Tesla und Nvidia. Der Clou von börsennotierten Indexfonds (ETF), man investiert mit nur einem Produkt nahezu 1 : 1 in alle Unternehmen, die auch im S&P-500 enthalten sind und profitiert vor deren Wertentwicklung. Zu ersten Million reicht ab hier einfache Mathematik und etwas Durchhaltevermögen.
Diese drei ETFs sind spitze!
Die Tabelle enthält die drei besten börsennotierten Indexfonds (ETFs) auf den S&P-500. Qualitätskriterien sind die Performance (aktuelle Jahresrendite zwischen 14,8 und 16,9 Prozent) sowie die Höhe der laufenden Ausgaben (hier: zwischen 0,07 und 0,15 Prozent pro Jahr). Weiterer Vorteil: Der Abschluss eines monatlichen Sparplans ist bei den führenden (Online-)Brokern kostenlos.
Name | ISIN | Volumen in Mrd. € | Performance in % (1 Jahr) | Kosten pro Jahr in % | Ausschüttungsart | Replikation |
Amundi Index S&P 500 | LU1437017863 | 1,1 | 16,9 | 0,15 | thesaurierend | physisch |
Invesco S&P 500 | IE00BYML9W36 | 2,2 | 14,8 | 0,05 | ausschüttend | synthetisch |
iShares S&P 500 Swap | IE00BMTX1Y45 | 2,1 | 14,8 | 0,07 | thesaurierend | synthetisch |
Der Zinseszinseffekt machts möglich
Wir haben uns die Mühe gemacht, dazu die (nach Kosten und Rendite) besten ETFs am Markt für Euch zusammenzustellen. Und jetzt aufgepasst: Wer vor 25 Jahren anfangs einen Sparbetrag von 12 000 Euro investiert hätte und ab da 1000 Euro pro Monat in kostengünstige ETFs wie den Amundi-Index-S&P-500-ETF eingezahlt hätte, der wäre nun nach knapp 25 Jahren tatsächlich Millionär. Wer 18 000 Euro pro Jahr investiert hätte, ist wäre sogar bereits nach 20 Jahren am Ziel gewesen. Wer nicht mehr als 600 Euro pro Monat auf die Seite legen konnte, der hätte es immerhin nach in 35 Jahren geschafft. Wichtig dabei: Die Renditen können in den einzelnen Jahren können stark schwanken. Durchhaltevermögen ist daher genauso wichtig wie eiserner Sparwille.