Was ist die Aktienquote? Warum sollten Anleger unbedingt darauf achten? Und wie schaffe ich es, möglichst viel Rendite zu erwirtschaften, ohne ein zu großes Risiko einzugehen? Wir zeigen in diesem Artikel, warum diese Zahlen so wichtig sind, wie sie jeder berechnen kann und was Rendite und Kosten mit der ganzen Sache zu tun haben. Alles Wichtige zur Aktienquote erfährt jeder Interessierte jetzt.

Was ist die Aktienquote?

Wer an der Börse aktiv ist weiß, dass die Geldanlage ein gewisses Risiko mit sich bringt. Doch diese Risiken können Anleger relativ gut unter Kontrolle halten, wenn sie auf ein paar Dinge achten. Einer der wichtigsten Parameter ist die sogenannte Aktienquote. Dabei berechnet sich diese wie folgt:

Aktienquote in Prozent = (100 minus aktuelles Lebensalter)

Wer also beispielsweise 35 Jahre alt ist, der weist eine Aktienquote von 65 Prozent auf. Und das bedeutet nun, dass dieser Anleger rund 65 Prozent seines Portfolios in Aktien und den Rest in Anleihen anlegen sollte. Diese Faustformel existiert, weil es heißt, dass man mit zunehmendem Alter weniger Risiken eingehen möchte, da man eventuell nicht mehr so viel Zeit hat, um die Schwankungen an der Börse auszusitzen.

Natürlich muss man sich nicht streng an diese Aktienquote halten. Sie dient als Gradmesser und funktioniert erst im Zusammenhang mit der persönlichen Risikoneigung (wie viel Risiko ist mir recht), der Risiko-Tragfähigkeit (wie viel Verlust kann ich aushalten) und des Anlagehorizonts. Hier sagt man nämlich: Je länger ich das Geld nicht brauche und somit anlegen kann, desto mehr Risiko kann ich eingehen und desto höher darf auch meine Aktienquote sein.

Wie baue ich mir ein gutes Portfolio auf?

Wichtig ist dafür, wie gut ich mich in der Materie auskenne und wie sicher ich mich damit fühle. Wer sich kaum mit der Börse und mit Aktien auskennt, der sollte vielleicht zuerst mal einen Berater aufsuchen, um Risikobereitschaft, Anlagehorizont und viele weitere Dinge abzuklären.

Wichtig bei der Anlage ist tatsächlich immer: Unabhängig vom Alter ist die Risikobereitschaft und auch der Anlagehorizont wichtig. Wer das Geld in Kürze braucht, der muss sicherer anlegen oder auch komplett darauf verzichten.

Dann gilt es zu unterscheiden, ob ich mein Depot mit Einzelaktien aufbauen möchte oder doch eher mit Fonds und ETFs. Entscheidet man sich für Einzelaktien, so sollten es durchaus mindestens zehn verschiedene Aktien sein. Wenn es geht, sogar aus unterschiedlichen Ländern und Branchen. Hat man zu viel Geld in ein Unternehmen investiert und dieses kommt unter die Räder oder geht sogar pleite, so kann man damit viel Geld verlieren.

Wer sich für Fonds und ETFs entscheidet, der verteilt das Risiko auf deutlich mehr Aktien, die in diesen Produkten vertreten sind. Stürzt der Kurs einer Aktie ab, so können die anderen Unternehmen im Fonds diesen Absturz abfedern. Hier ist es einfach wichtig, womit sich Anleger wohl fühlen und wie viel Risiko sie eingehen möchten. Ebenfalls entscheidend ist, eine gute Mischung zu haben und neben Aktien auch ein paar Anleihen, Immobilien oder Edelmetalle beizumischen. Auch hierfür eignet sich das Gespräch mit einem Experten.

Schließlich ist es unerlässlich, ab und zu ins Depot zu schauen und eventuell Anpassungen vorzunehmen. Wenn ich auf Fonds und ETFs setze, dann muss ich das nicht so oft tun. Wenn ich die Anlage aber selbst zusammenstelle, dann muss ich öfter drauf schauen. Eine Faustformel gibt es hier nicht. Man muss einfach hin und wieder reingucken und überprüfen, ob das Depot noch nach den Wünschen läuft.

Wie wirken sich Kosten und Rendite auf die Aktienquote aus?

Die Käufe und Verkäufe und somit auch die Anpassung des Depots kosten natürlich Geld. Denn alle Käufe und Verkäufe ziehen Gebühren nach sich, je nachdem wie, wo und was man kauft. Da stellt sich also die wichtige Frage:

Auf welche Kosten muss ich hier achten?

Die Kosten sind immer ein wichtiger Faktor, aber nicht der entscheidende Faktor. Wenn ich nur nicht reagiere, weil das etwas kostet, so können mir Chancen entgehen oder ich verliere Geld, weil ich nicht verkaufen wollte. Die Kosten muss man natürlich immer in Relation zum eingesetzten Geld und der Rendite setzen. Habe ich ein Produkt, was mir fünf Prozent bringt und ein Prozent kostet, ist das schlechter als ein Produkt, was mir acht Prozent bringt aber zwei Prozent kostet. Trotz höherer Kosten lohnt sich Produkt zwei mehr für mich. Hier gilt es also immer, die Rendite ins Verhältnis zu den Kosten zu setzen und auch zu schauen, wie riskant die Anlage ist. Dieser Dreiklang aus Risiko, Rendite und Kosten hilft erfolgreichen Anlegern auch beim Thema Aktienquote weiter.

Wir haben also gesehen, dass das Thema Aktienquote an der Börse nicht zu vernachlässigen ist und auch sehr viele Fragen aufwirft. Aus diesem Grund gibt es den Podcast Zeit zu fragen. In Folge #14 geht es um die wichtigsten Fragen rund um das Thema Aktienquote. Ein Experte der Deutschen Bank erklärt, wie Anleger mit dieser Zahl am besten umgehen und worauf sie beim Aufbau oder bei der Anpassung des Aktien-Depots achten sollten.

All das und viele weitere spannende Tipps und Infos bekommst du im Podcast Zeit zu fragen. Hier interviewt Kleingeldheld Marian Kopocz regelmäßig einen Experten der Deutschen Bank zu verschiedenen wichtigen Themen. Hör jetzt rein.

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