Digitale Vermögensverwalter werden immer beliebter. Die sogenannten Robo Advisor versprechen, die Geldanlage einfacher und günstiger zu machen. Aber welcher Robo Advisor ist der richtige für dich?
Wenn Computer die Geldanlage übernehmen
Laut DB Research verwalten Robo Advisor in Europa derzeit etwa 14 Milliarden Euro. 900 000 Kunden sind bereits dabei. Tendenz steigend. Genauso wie der Markt wächst auch das Angebot. Allein in Deutschland gibt es heute gut zwei Dutzend Robo Advisor. Deshalb stellt sich für potenzielle Kunden die Frage: Was unterscheidet die digitalen Anlagehelfer überhaupt voneinander?
Erstens sind das die Kosten. Für die automatisierte Geldanlage berechnen dir die Anbieter nämlich eine jährliche Gebühr. Vor allem handelt es sich dabei um einen festen Prozentsatz der Anlagesumme. Dazu ein einfaches Beispiel: Wenn du zum Satz von 0,75 % einen Betrag von 10 000 Euro anlegst, kostet dich das jährlich 75 Euro. Hinzu kommen Kosten für den Kauf von ETFs, die sich durchschnittlich zwischen 0,2 und 0,3 % der Einlage bewegen. Außerdem staffeln viele Anbieter ihr Kostenmodell: Je höher die Anlagesumme, desto geringer ist demgemäß der Gebührensatz.
Zweitens unterscheidet sich die Art und Weise, wie der Robo Advisor dein Geld verwaltet. Mancher verändert das Portfolio auch nach der Eröffnung, weil der Markt sich ändert. Das heißt, der Computer schichtet die Anlage Zum Beispiel, indem er Aktienfonds verkauft und stärker in Anleihen oder Rentenfonds investiert. Das nennt man aktives Risikomanagement. Beim passiven Risikomanagement hingegen bleibt die Anlage weitgehend unangetastet. Stattdessen erfolgt nur ein regelmäßiges “Rebalancing”. Dabei wird die ursprünglich geplante Mischung von Anlageklassen wiederhergestellt.
Das Ranking der Robo Advisor
Die Stiftung Warentest hat im Juli 2018 vierzehn Robo Advisor getestet. Die Verbraucherschützer nahmen dazu die wichtigsten Fragen unter die Lupe: Ist die Portfoliozusammenstellung schlüssig? Wie hoch sind die jährlichen Kosten? Und wie ist es darüber hinaus um den Kundenservice bestellt? Außerdem prüften die Warentester, ob die Robo Advisor die Risikobereitschaft der Anleger richtig einschätzen. Abschließend flossen alle Ergebnisse in eine Gesamtnote, nach der wir das folgende Ranking sortiert haben:
Quirion
Bank: Quirin Privatbank, Berlin (Deutschland)
Mindestanlage: 10 000 Euro
Management: passiv
Kosten: jährlich 0,48 % der Anlagesumme + ETF-Gebühren
Note der Stiftung Warentest: Gut (2,0)
Whitebox
Unternehmen: Whitebox GmbH, Freiburg
Partnerbank: Fintech Group Bank
Mindestanlage: 5000 Euro
Management: aktiv
Kosten: jährlich 0,35 bis 0,95 % + ETF-Gebühren
Note: Gut (2,4)
Robin
Bank: Deutsche Bank, Frankfurt am Main (Deutschland)
Mindestanlage: 5000 Euro
Management: aktiv
Kosten: jährlich 0,80 – 1,0 % + ETF-Gebühren
Note: Befriedigend (2,7)
Vaamo
Unternehmen: Vaamo Finanz AG, Frankfurt am Main
Partnerbank: FIL Fondsbank
Mindestanlage: 10 Euro
Management: passiv
Kosten: jährlich 0,49 – 0,79 % + ETF-Gebühren
Note: Befriedigend (2,7)
Fintego
Unternehmen: comdirect, Quickborn
Partnerbank: ebase
Mindestanlage: 2500 Euro
Management: passiv
Kosten: jährlich 0,30 bis 0,90 % + ETF-Gebühren
Note: Befriedigend (2,9)
Ginmon
Unternehmen: Ginmon, Frankfurt am Main
Partnerbank: DAB BNP Paribas
Mindestanlage: 1000 Euro
Management: passiv
Kosten: jährlich 0,75 % + ETF-Gebühren
Note: Befriedigend (2,9)
Scalable
Unternehmen: Scalable Capital, München (Deutschland)
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