Das erste eigene Auto verspricht Freiheit auf vier Rädern. Doch wie finanziere ich es? Und welche Kosten kommen auf mich zu? Diese Checkliste hilft weiter.
Kosten
Zu Beginn eine kleine einschränkende Bemerkung: Wie viel du für dein erstes eigenes Auto bezahlen musst, lässt sich pauschal überhaupt nicht sagen. Denn der Kaufpreis und die laufenden Kosten hängen von vielen verschiedenen Faktoren ab. Je nachdem, für welche Optionen du dich entscheidest, fallen deine Ausgaben höher oder niedriger aus. Diese Liste bietet dir jedoch eine gute Orientierungshilfe beim ersten Autokauf.
Modell
Die Wunschliste für das erste eigene Auto ist lang. Zuverlässig soll es sein, sicher und natürlich optisch ansprechend. Die Auswahl an Modellen auf dem Markt ist riesig, aber das Budget begrenzt. Den Traum vom eigenen Ferrari kann sich kaum ein Fahranfänger zum 18. Geburtstag verwirklichen. Und ganz ehrlich: Ein PS-Monster für den Weg zur Uni braucht man auch nicht unbedingt. Für das erste Auto bieten sich deshalb in der Regel Modelle aus der Klein- oder Kompaktklasse an. Hier sind einige der beliebtesten Modelle dieser Art (mit UVP für Neuwagen):
- VW Golf (ab 19.300 Euro)
- Ford Focus (ab 18.700 Euro)
- Seat Leon (ab 18.780 Euro)
- Opel Astra (ab 18.405 Euro)
- Mini One (ab 17.400 Euro)
- Skoda Fabia (ab 13.090 Euro)
- VW Polo (ab 12.975 Euro)
- Seat Ibiza (ab 12.990 Euro)
- Ford Fiesta (ab 12.950 Euro)
- Renault Clio (ab 12.290 Euro)
- Opel Corsa (ab 12.215 Euro)
- Hyundai i20 (ab 12.800 Euro)
- Peugeot 108 (ab 10.540 Euro)
- Renault Twingo (ab 9.990 Euro)
Weiterhin solltest du dich fragen: Muss es für einen entsprechend höheren Preis die neueste Version mit Navigationssystem und Sitzheizung sein? Oder reicht vielleicht auch das Vorgängermodell in Standardaustattung? Letzteres wird für dich jedenfalls günstiger.
Gebrauchtwagen
Für ein neues, fabrikfertiges Auto musst du natürlich mehr bezahlen als für einen Gebrauchtwagen. Ein fünf Jahre altes Auto mag zwar schon einige Kilometer auf dem Tacho und den ein oder anderen Kratzer im Lack haben, ist dafür aber deutlich günstiger erhältlich und idealerweise immer noch einwandfrei fahrbar. Billiger ist aber nicht gleich besser. Ein älteres Auto zum Schnäppchenpreis kann am Ende hohe Wartungskosten verursachen.
Die größten Gebrauchtwagenportale in Deutschland sind mobile.de und AutoScout 24. Hier bieten Händler ebenso wie Privatleute bereits genutzte Autos zum Verkauf an. Die Suchfilter der Portale helfen dir dabei, die Auswahl einzugrenzen. Es empfiehlt sich, gezielt nach Angeboten in der Nähe deines Wohnorts und in deiner Preisspanne zu suchen. Wichtig: Das erste angezeigte Ergebnis ist keineswegs immer das beste. Denn bei den sogenannten Top-Inserate handelt es sich um bezahlte Werbung.
Achte beim Kauf des Autos vor Ort darauf, dass der Verkäufer, ob Händler oder Privatperson, einen seriösen Eindruck macht. Anzeichen dafür: korrekte Fahrzeugpapiere, ein gepflegtes Scheckheft und ein transparenter Kaufvertrag. Auf jeden Fall empfiehlt es sich, beim ersten Autokauf eine erfahrene Vertrauensperson mitzunehmen, die sich technisch auskennt. Eine Probefahrt ist Pflicht.
Kfz-Steuer
Jeder Fahrzeughalter in Deutschland muss eine Steuer an den Staat abführen. Aber nicht alle zahlen den gleichen Betrag. So wird eine Mercedes-Limousine mit einem PS-starken Motor und entsprechend hohem CO2-Ausstoß stärker zur Kasse gebeten als ein umweltschonender Kleinwagen. Die durchschnittliche Kfz-Steuer in Deutschland beträgt 194 Euro jährlich. Wie hoch die Kfz-Steuer für dein erstes Auto ausfällt, kannst du mit dem Steuerrechner des Bundesfinanzministeriums ausrechnen.
Kfz-Versicherung
Wer auf deutschen Straßen fahren will, muss eine Kfz-Versicherung abschließen. Solltest du bei einem Unfall ein anderes Auto beschädigen, haftet dafür die Versicherung. Eine Teil- oder Vollkaskoversicherung, die zusätzliche Schäden abdeckt, ist freiwillig. Die Kosten sind jedenfalls nicht zu unterschätzen: Schon für einen VW Golf können die Versicherungskosten zwischen 500 und 1000 Euro im Jahr liegen. Internet-Vergleichsportale wie Check24 oder Verivox helfen dir dabei, einen preiswerten Tarif zu finden.
Spartipps: Wenn du das Auto auf deine Eltern anmeldest, fällt der Versicherungsbeitrag wahrscheinlich niedriger aus. Denn Fahranfänger werden durch die Versicherung als riskanter eingestuft und müssen deshalb mehr bezahlen. Außerdem belohnen die Versicherungen das begleitete Fahren ab 17. Damit kannst du deinen Beitrag zur Kfz-Versicherung um mehr als 30 Prozent drücken.
Treibstoff
Um tagesaktuell die günstigste Tankstelle in deiner Nähe zu finden, empfehlen wir dir digitale Preismonitore wie clever-tanken.de oder die ADAC-Spritpreise-App.
Wartung
Gerade wenn du einen Gebrauchtwagen kaufst, musst du dich darauf einstellen, dass Verschleißteile ausgetauscht werden müssen. Plane dafür lieber einen finanziellen Puffer ein. Neben den bisweilen notwendigen Reparaturen und Instandhaltungen ist alle zwei Jahre die TÜV-Hauptuntersuchung fällig. Sie kostet zwischen 75 und 140 Euro. Um möglichst günstig davonzukommen, solltest du Werkstätten online vergleichen und den TÜV-Termin nicht überziehen.
Finanzierung
Das erste Auto kostet dich höchstwahrscheinlich mehrere Tausend Euro. Vielleicht hast du den Betrag angespart oder bekommst von deinen Eltern eine finanzielle Unterstützung beim Kauf. Ist das nicht der Fall, gibt es jedoch noch andere Wege, um den Autokauf per Kredit zu finanzieren:
- Autokredit: Hausbanken sowie der ADAC bieten spezielle Kredite für den Autokauf an. Abbezahlt wird der Kredit über eine vereinbarte Laufzeit in Monatsraten. Ein Beispiel: Du leihst dir für den Autokauf 10.000 Euro von der Bank zu einem Zinssatz von 2,99 Prozent. Monatlich kostet dich das in den nächsten fünf Jahren bzw. 60 Monaten etwa 180 Euro. Generell gilt: Je kürzer die Laufzeit, desto geringer die Zinsen. Bei der Suche nach Krediten mit günstigen Konditionen helfen dir Online-Vergleichsportale. Ein wichtiger Hinweis: Wenn du das Auto bar bezahlst, kannst du beim Händler eventuell einen Rabatt aushandeln, der die Zinsen für die Finanzierung übertrifft.
- Ballonfinanzierung: Dabei handelt es sich um einen Ratenkredit, der häufig von Autobanken angeboten wird. Das besondere an diesem Finanzierungsmodell ist, dass ein großer Teil des Kaufpreises erst am Ende der Kreditlaufzeit fällig wird. Diese Schlussrate beträgt zumeist 30 bis 50 Prozent des Kaufpreises, die monatlichen Raten sind daher geringer als beim normalen Autokredit. Aber Achtung: Die Gesamtkosten sind wegen der hohen Schlussrate am Ende zumeist höher.
- Drei-Wege-Finanzierung: Wie der Name schon sagt, funktioniert diese Finanzierung über drei Wege: zuerst mit der Anzahlung, dann der Ratenzahlung und zuletzt durch die Schlusszahlung. Der Clou: Du musst die Schlussrate nur dann bezahlen, wenn du das Auto wirklich behalten willst. Die Drei-Wege-Finanzierung bietet sich daher für unentschlossene Autokäufer an.
Geld verdienen mit dem eigenen Auto
Ein Auto geht ins Geld: Laut einer Studie von LeasePlan geben Autofahrer in Deutschland durchschnittlich 468 Euro für Steuer, Sprit, Versicherung oder Reparaturen aus. Was viele nicht wissen: Mit dem eigenen Auto lässt sich auch Geld verdienen. Auf drivy kannst du dein Auto privat eine zeitlang vermieten, wenn du es selbst gerade nicht brauchst. Der Anbieter verspricht, dass du damit bis zu 800 Euro im Monat verdienen kannst. Ein guter Weg, um Geld zu sparen, ist eine Fahrgemeinschaft. Möglich machen es Online-Mitfahrportale wie BlaBlaCar oder mifaz.de. Für Strecken, die du ohnehin fährst, kannst du dort Mitfahrer finden. Sie beteiligen sich dann an den Fahrtkosten.
Mit dieser Checkliste steht dem ersten Autokauf nichts mehr im Wege. Dann wünschen wir dir jetzt: Gute Fahrt!