Wer kann wohl besser Geld anlegen? Ein Mensch oder eine Maschine? Die Antwort ist schwierig, aber Maschinen haben einen Vorteil: Sie reagieren nicht auf Emotionen. Die meisten Menschen machen an der Börse den Fehler, sich von ihren Emotionen wie Euphorie, Gier, Überschätzung oder Angst, Panik und Zweifeln leiten zu lassen. Robo-Advisor können dir also viele Vorteile bieten. Aber wie geht Anlegen mit Robo-Advisor? Das erfährst du hier ⬇️
Was ist ein Robo-Advisor?
Grundsätzlich ist ein Robo-Advisor eine Online-Vermögensverwaltung. Eine Vermögensverwaltung kümmert sich um das investierte Geld eines Kunden und legt es nach seinen Präferenzen an: Erwartet der Kunde mehr Rendite und ist er bereit, mehr Risiko einzugehen, so kommen mehr Aktien ins Depot. Möchte er mehr Sicherheit, bleibt mehr Cash übrig oder das Geld wird in Anleihen investiert. Eine Vermögensverwaltung kümmert sich also um das investierte Kapital des Kunden. Robo-Advisor sind in erster Linie eine Online-Variante davon. Doch Anlegen mit Robo-Advisor verspricht noch mehr.
Ein Robo-Advisor übernimmt alle Vorgänge automatisch online. Das Depot umschichten? ETFs kaufen und verkaufen? Kein Problem, die Maschine macht das schon. Dabei gibt es verschiedene Robo-Advisor: Es gibt solche, die wirklich aufgrund eines Algorithmus – als eines Roboters – das Geld ihrer Kunden anlegen. Und es gibt Robo-Advisor, die eine einfache Online-Vermögensverwaltung sind. Der Anmeldeprozess und das Abfragen der Präferenzen finden online statt. Im Hintergrund arbeiten aber Menschen und treffen die Investitionsentscheidungen zusammen mit Programmen oder ganz alleine. Deswegen ist nicht jeder Robo-Advisor gleich und nicht hinter jedem Robo-Advisor steht nur eine Maschine. Oftmals sind die Menschen und richtige Anlageberater noch eng in den Prozess mit eingebunden. Aber wie legt ein Robo-Advisor nun an?
Wie legt ein Robo-Advisor an?
Grundsätzlich stellt ein Robo-Advisor ein Portfolio nach deinen Bedürfnissen zusammen. Wenn du dich für den Dienst entscheidest, gehst du zu einem Anbieter und musst dort ein paar Fragen beantworten: Wie viel Geld verdienst du? Wie viel Vermögen besitzt du bereits? Über welchen Zeitraum möchtest du anlegen? Wie viel Gewinn und Risiko möchtest du tragen? Dazu kommen noch einige Fragen mehr hinzu. Diese variieren aber von Anbieter zu Anbieter. Doch nach wenigen Klicks und kurzer Zeit solltest du mit den Fragen durch sein. Danach werden dir mindestens drei Anlagevorschläge gemacht. Meistens hast du die Wahl zwischen einem sicherheitsorientierten Ansatz, einem vorsichtig optimistischen und einem renditeorientierten. Ersterer wird dir nicht viel Rendite bringen, weil er vor allem auf Sicherheit setzt. Letzterer setzt vermehrt auf viel Rendite, wobei das Portfolio dann schon mal schwanken kann. Du suchst dir einen Vorschlag aus und kannst oft noch genauere Schwerpunkte setzen.
Die meisten Robo-Advisor setzen auf ETFs. Einige auch auf Fonds oder Einzelaktien sowie Anleihen und Rohstoffe oder Immobilien. Der Vorteil bei Robo-Advisor ist vor allem, dass viele dein Portfolio automatisch umschichten und so ein Gleichgewicht herstellen und vorschnelle Aktionen deinerseits verhindern. Du wirst also nicht in Panik verkaufen oder aber in Euphorie kaufen. Zudem sorgt das sogenannte Rebalancing dafür, dass dein Portfolio wieder ausgeglichen ist. Das Rebalancing bieten die meisten Anbieter an. Es bedeutet: Hast du dich mal dazu entschieden 50 Prozent Aktien und 50 Prozent Anleihen im Depot zu haben, so wird sich der Wert verändern wenn Aktien an der Börse gut laufen. Dann machen sie vom Wert her in deinem Depot vielleicht 60 Prozent aus. Damit dann die Ausgangssituation von 50/50 wiederhergestellt wird, sorgt der Robo-Advisor automatisch mit dem Rebalancing für einen Ausgleich. Aber wie sicher ist nun Anlegen mit Robo-Advisor?
Wie sicher ist Anlegen mit Robo-Advisor?
Das Anlegen mit Robo-Advisor ist ähnlich sicher beziehungsweise unsicher, wie normales Anlegen. Es kommt natürlich darauf an, welche Strategie du wählst. Und wie riskant diese Strategie ist. Die Robo-Advisor selbst werben damit, dass sie menschliche Emotionen ausblenden und so bessere Ergebnisse erzielen. In Tests und Studien, die es zu dem Thema bislang gibt, schneiden die Robo-Advisor tatsächlich oft besser als die Märkte ab. Ob das aber auch langfristig so sein wird, bleibt noch abzuwarten. Die meisten Robo-Advisor gibt es noch nicht länger als drei Jahre – viele auch erst kürzer. Dennoch können sie sich in Sachen Sicherheit wohl lohnen. Auch das investierte Geld ist bis zu der Europäischen Einlagensicherung von 100.000 Euro gesichert. Sollte dein Anbieter pleite gehen, ist dein Vermögen also bis zu diesem Betrag geschützt. Insofern ist Anlegen mit Robo-Advisor durchaus sicher. Im Einzelfall solltest du immer nochmal mit dem Anbieter reden oder dir Bewertungen durchlesen.
Wie hoch sind die Kosten?
Die Kosten bei Robo-Advisor sind in der Regel sehr verschieden. Zwar können die Verwaltungsgebühren auf etwa 0,5 Prozent bis 1,5 Prozent festgesetzt werden. Doch weitere Kosten kommen noch hinzu. Bei den Verwaltungsgebühren bezahlst du meist für den Service der Plattform und für das Zusammenstellen des Portfolios. Zusätzlich zahlst du Produktkosten für Fonds und ETFs. Diese muss der Anbieter von Robo-Advisor aber seinerseits wieder an die Fondsgesellschaften bezahlen. Und manche Robo-Advisor verlangen noch eine Erfolgsgebühr bei Gewinnen. Grundsätzlich dürften Robo-Advisor teurer sein, als wenn du selbst mit Aktien und ETFs anlegst. Doch dafür wird dir ja auch ein ordentlicher Batzen Arbeit abgenommen. Robo-Advisor sind aber günstiger als die meisten Fonds und als herkömmliche Vermögensverwalter.
Bevor du einen Robo-Advisor wählst, solltest du die Kosten vergleichen. Lese außerdem einen Test oder einen Erfahrungsbericht im Netz über den Anbieter deiner Wahl. Überteuert sind Robo-Advisor aber nicht. Denn du musst bedenken: Dahinter stecken Algorithmen beziehungsweise Menschen, die ja auch verdienen müssen. Sie nehmen dir viel Zeit und Arbeit ab. Dieser Aufwand kann sich durchaus lohnen.
Welche Robo-Advisor gibt es?
Mittlerweile gibt es einige Robo-Advisor am Markt. Bekannt sind vor allem Scalable Capital, weil sie bereits mehr als eine Milliarde Euro an Kundengeldern eingesammelt haben, sowie Cominvest, Liqid, Visualvest oder auch Robin. Die Unterschiede zwischen ihnen liegen oftmals an der Einstiegssumme, an den genauen Wertpapierzusammensetzungen und an der Oberfläche und Bedienbarkeit.
Als Beispiel: Der Robo Advisor Robin setzt konsequent auf ETFs. Dabei sind aber nicht nur Aktien-ETFs im Portfolio, sondern auch ETFs auf Anleihen, Rohstoffe oder einfach das Halten von Liquidität. Das bedeutet, es wird Bargeld vorgehalten, um es gezielt bei Marktänderungen zu investieren. Auf der Seite von Robin heißt es: “ROBIN verbindet die Vorteile von Mensch und Maschine. Die eingesetzte Technologie ermöglicht eine automatische Analyse der Kapitalmärkte. Gleichzeitig werden jedoch auch die Prognosen unserer Analysten und Anlagestrategen berücksichtigt. Die letzte Entscheidung wird immer von erfahrenen Portfoliomanagern getroffen.”
Robin setzt eine Mindestanlagesumme von 5.000 Euro voraus. Investierst du 5.000 Euro, so kostet dich die Verwaltung des Portfolios im Jahr 1 Prozent. Zusätzlich kommt eine kleine Pauschale für die ETF-Kosten, die man als Privatanleger ja auch hat. Für diese 1 Prozent Gebühren bekommst du die Zusammenstelleung und das komplette Management des Portfolios abgenommen. Hier musst du für dich entscheiden, ob dir die Kosten das wert sind. Zusätzlich kannst du bei Robin und weiteren Robo-Advisor immer online nachgucken, was dein Portfolio macht und was sich gerade verändert hat.
Soll ich Geld mit Robo-Advisor anlegen?
Anlegen mit Robo-Advisor kann sich für dich lohnen. Wenn dir das Selbstmanagement des Portfolios zu viel Aufwand ist, sind Robo-Advisor sicher eine gute Alternative. Sie nehmen dir Zeit und Arbeit ab und sind nicht zu teuer. Die Erfahrungen der letzten Jahre waren gut. Die Robo-Advisor schnitten von der Rendite her passabel bis gut ab. Wenn du noch mehr über Robo-Advisor erfahren möchtest, dann klicke hier. Anlegen mit Robo-Advisor ist eine sehr gute Sache, wenn du es nicht selbst managen kannst oder willst. Oder als Ergänzung zu deinem Portfolio. Denn hier kannst du dein Geld auch regelmäßig mittels Sparplan einzahlen und so regelmäßig einen Betrag ansparen, den du nicht immer im Blick hast. Schaust du mal wieder auf das Konto, wirst du dich über die Summe freuen. Probiere es aus.