Anlageberater und Broker versprechen euch gerne eine hohe Rendite bei der Geldanlage. Was bedeutet das? Unser Finanz-ABC hilft weiter.

Was ist die Rendite?

Um den Begriff der Rendite zu verstehen möchten wir mit dir ein einfaches Beispiel durchrechnen. Stell dir vor, du kaufst einen ETF im Wert von 100 Euro. Nach einem Jahr verkaufst du den Fonds wieder zum Preis von 106 Euro. Deine Rendite liegt damit bei sechs Prozent. Im Gegensatz zum Gewinn wird die Rendite relativ und zeitbezogen angegeben, in der Regel für ein Jahr. Die Rendite ist also der jährliche Ertrag einer Geldanlage im Verhältnis zu deinen Investitionen.

So berechnet ihr eure Rendite

Renditen lassen sich für die alle Finanzprodukte berechnen, vom Festgeldkonto über den Sparbrief bis hin zur Aktie. Zugegebenermaßen ist die Formel meistens etwas komplizierter als im Eingangsbeispiel: bei vielen Geldanlageformen müssen Zinsen berücksichtigt werden, während bei Aktien Kursgewinne und Divididenden die wichtigste Rolle spielen. Abhilfe schaffen Online-Portale wie Financial Informer oder das Handelsblatt, auf deren Websites ihr eure Renditen selbst berechnen und vergleichen könnt.

Aktien gelten generell als die renditestärkste Geldanlage. Einen guten Überblick über die durchschnittlichen Renditen des DAX liefert das Deutsche Aktieninstitut mit seinem jährlichen Renditedreieck. Hier sehen wir: Wer 2015 DAX-Aktien kaufte und sie 2017 wieder verkaufte, erzielte durchschnittlich eine Rendite von 9,7 Prozent. Gar nicht schlecht.

Sind hohe Renditen automatisch gut?

Schon klar, hohe Renditen klingen verlockend. Eine gesunde Portion Skepsis sollte jedoch jeder Anleger bei außergewöhnlichen Versprechen im höheren zweistelligen Prozentbereich mitbringen. Ein mahnendes Beispiel ist die Geschichte des ehemaligen Deutsche-Bank-Chefs Josef Ackermann. Er trat einst nicht zur 25-Euro-Challenge, sondern zur 25-Prozent-Challenge an. So viel Rendite sollte die Deutsche Bank nach den Vorstellungen des Ex-Chefs mit ihren Geldgeschäften erwirtschaften. Wirklich gut getan hat das der Bank langfristig nicht. Sie verstrickte sich im Streben nach hohen Renditen in hochriskante Anlagegeschäfte und leidet nun unter den Folgen. Was wir Kleingeldhelden daraus für die Geldanlage lernen: Manchmal ist es eben besser, kleinere Renditebrötchen zu backen.

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