Auf einen Blick: 

  • EDie Europäische Zentralbank ist hochrelevant für die Geldpolitik in der EU.
  • EEin Girokonto eignet sich als Konto für regelmäßige Einnahmen und Ausgaben.
  • EAuf einem Tagesgeldkonto lässt sich Geld gut zwischenlagern.
  • EAufgrund der Niedrigzinsen und der hohen Inflation sind Konten keine gute dauerhafte Geldanlage.

Girokonto

Fast jeder hat es, fast jeder benutzt es täglich: das Girokonto. Doch was ist ein Girokonto überhaupt und was unterscheidet es von anderen Anlageformen?

Was ist ein Girokonto?

Das Girokonto ist die gewöhnlichste Form der Geldanlage bei einer Bank. Es ist im Prinzip ein Geldspeicher, mit dem du deine Zahlungen ganz ohne Bargeld abwickeln kannst. Bestimmt hast du auch schon ein solches Konto benutzt, angefangen bei der örtlichen Sparkasse: Wenn dir deine Eltern dein Taschengeld überweisen, dein Arbeitgeber deinen Lohn oder du deinem Vermieter die Miete zahlst, ist wahrscheinlich das Girokonto im Spiel. Auf dein Girokonto kannst du mit einer EC-Karte an einem Bankautomaten zugreifen. Das Bargeld, das du aus dem Automaten ziehst, wird von deinem Konto abgebucht.

Der Begriff leitet sich aus dem griechischen Wort „gyros“ ab. Das ist keine Bezeichnung für gegrilltes Fleisch, sondern bedeutet übersetzt so viel wie „rund“. Das ist sehr treffend, denn auf einem Girokonto spielt sich ein ständiger Geldkreislauf ab. So wird das Geld immer und immer wieder von Kontoinhaber A abgebucht und Zahlungsempfänger B gutgeschrieben.

Vor- und Nachteile des Girokontos

Der große Pluspunkt beim Girokonto ist die einfache Handhabung für den Kunden: Du kannst in der Regel jederzeit auf dein Geld zugreifen und kannst das Konto online zu jeder Stunde verwalten. Außerdem ist es sehr sicher: Die staatliche Einlagensicherung sichert im Falle einer Bankpleite Beträge bis zu 100.000 Euro ab.

Eine lohnende Geldanlage ist das Girokonto allerdings nicht. Denn die Zinsen, die du von der Bank für deine Einlage erhältst, sind verschwindend gering. Vorsicht ist dann geboten, wenn du mehr Geld ausgibst, als du gerade zur Verfügung hast. Das kann dich Überziehungsgebühren kosten und dir mit einem negativen Schufa-Eintrag die nächste Wohnungssuche erschweren. Während Girokonten früher oftmals kostenlos waren, haben mittlerweile viele Banken durch die niedrigen Zinsen Gebühren für die Kontoführung eingeführt. Es kann sich für dich also lohnen, dich vor der Eröffnung darüber zu informieren oder zu einem kostenlosen Anbieter wie zum Beispiel der Comdirect oder der DKB zu wechseln.

Festgeldkonto

Für Anleger, die das finanzielle Risiko scheuen wie der Vampir das Tageslicht, ist ein Festgeldkonto bei einer Bank eine geeignete Geldanlage.

Was ist ein Festgeldkonto?

Das Festgeld ist eine Geldanlageform, bei der ihr einer Bank einen Geldbetrag für einen bestimmten Zeitraum leiht und dafür einen festen Zinssatz erhaltet. Ihr könnt der Bank das Geld für einen Tag geben (das sogenannte Tagesgeld) oder für bis zu mehrere Jahre. Generell erhaltet ihr für ein Festgeldkonto höhere Zinsen als auf ein Girokonto oder Sparbuch. Im Vergleich zur Wertpapier-Anlage fällt die Rendite jedoch auch beim Festgeld geringer aus.

Die Vorteile des Festgeldkontos

Der Vorteil daran: Ein Festgeldkonto ist eine sehr sichere Anlage. Da der Zinssatz festgelegt ist, wird euer Geld nicht von schwankende Zinsen beeinflusst – in die eine oder andere Richtung. Für euch und die Bank ist das Festgeld daher sinnvoll, weil es eine verlässliche Planung der Finanzen ermöglicht. Festgeldanlagen sind zudem gesetzlich geschützt: Im unwahrscheinlichen Fall einer Bankpleite greift die staatliche Einlagensicherung bis zu einem Betrag von 100.000 Euro.

Die Nachteile des Festgeldkontos

Der feste Zinssatz kann beim Festgeld Fluch und Segen zugleich sein. Denn ebenso, wie euch das Festgeld vor sinkenden Zinsen schützt, könnt ihr gleichfalls nicht von steigenden Zinsen profitieren. Ein anderer Nachteil des Festgeldes ist, dass ihr das Geld bei der Bank im Gegensatz zum Girokonto nicht mehr abheben könnt. In der Regel gilt also: einmal Festgeld, immer Festgeld. Eine Anlage in Festgeld solltet ihr euch im Vorfeld also sehr genau überlegen.

Die Europäische Zentralbank (EZB)

Wer regelmäßig Nachrichten schaut, kennt die Europäische Zentralbank. Aber was macht eine Zentralbank überhaupt? Und warum sind ihre Entscheidungen für Anleger und Sparer so wichtig?

Was ist eine Zentralbank?

Wirf doch mal einen Blick in deinen Geldbeutel und stelle dir die Frage: Woher kommt eigentlich das Geld? Klar, es ist im Laufe der Zeit durch viele Hände gegangen. Aber ursprünglich stammt jede Münze und jeder Schein von einer Zentralbank. Denn nur sie hat als staatliche Institution das Recht, Geld zu drucken und als offizielle Währung  herauszugeben. Die Zentralbank verleiht das Geld dann an Geschäftsbanken, die es wiederum in Form von Bargeld oder Krediten an ihre Kunden weitergeben.

Doch die Zentralbank ist viel mehr als nur die Ursprungsquelle des Geldes. Sie stellt mit ihren geldpolitischen Entscheidungen ebenfalls die Weichen für die gesamte volkswirtschaftliche Entwicklung von Staaten. Das wichtigste Instrument ist hierbei der Leitzins. Er bestimmt, zu welchem Preis sich Geschäftsbanken bei der Zentralbank Geld leihen können. Wenn die Zentralbank die Konjunktur beleben will, senkt sie ihren Leitzins. In der Theorie geben die Geschäftsbanken das billige Geld dann zu günstigen Konditionen weiter an Investoren und Unternehmen weiter. Die Wirtschaft wächst. Beobachtet die Zentralbank jedoch, dass die Geldmenge zu groß wird, erhöht sie den Leitzins, um die Gefahr einer Inflation einzudämmen. Die Preise für Sparer und Verbraucher bleiben stabil.

Ihr könnt euch die Zentralbank in diesem Sinne als Schleusenwärter eines Staudammes vorstellen. Wenn das Land unter dem Damm, unter Dürre leidet, öffnet sie die Schleusen. Wenn bereits Wasser im Überfluss vorhanden ist, hält sie die Schotten geschlossen.

EZB – die Europäische Zentralbank

Im Euro-Währungsraum entscheidet die Europäische Zentralbank über die Geldpolitik. Sie sitzt in Frankfurt am Main; ihr Chef ist der 70-jährige Italiener Mario Draghi. Sie wurde 1998 im Zuge der Euro-Einführung gegründet, um über die gemeinsame Währung zu wachen. Die EZB ist eine unabhängige Institution, das heißt, sie ist nicht direkt an die Weisungen von Regierungen gebunden.

Das oberste Ziel der EZB lautet Preisstabilität. Für die deutsche Politik war dieses Mandat eine wichtige Bedingung für den Euro-Beitritt der Bundesrepublik. Denn in Deutschland ist die Angst vor einer ausufernden Inflation historisch begründet sehr hoch, während die Länder im Süden Europas in der Vergangenheit nur zu gerne mehr Geld druckten, um ihre Währungen zu entwerten. Nun muss die EZB eine Geldpolitik betreiben, die für alle Länder im Euro-Raum passt. „One size fits all“ heißt dieses Prinzip.

Die umstrittene Geldpolitik der EZB

Während die US-amerikanische Zentralbank Fed mittlerweile eine Zinswende eingeleitet hat, hält die EZB ihren Leitzins seit mehreren Jahren auf null Prozent. Durch die niedrigen Zinsen sollen die Banken dazu angehalten werden, Kredite zu vergeben. Gleichzeitig flutet Mario Draghi durch den Ankauf von Staatsanleihen den Markt mit Geld. Damit will die EZB die Folgen der Finanz- und Schuldenkrise in Europa bekämpfen.

Die Kehrseite der Medaille ist jedoch, dass die Banken auch auf die Konten von Sparern kaum noch Zinsen auszahlen. Sparbuch, Tagesgeld oder Festgeld sind in diesen Tagen daher kaum noch zur Geldanlage geeignet. Und noch schlimmer: Weil die Inflation in Europa bei 1,5 Prozent liegt, verringert sich das Vermögen auf dem Bankkonto tatsächlich, weil der Verlust durch die Geldentwertung höher ist als der Ertrag durch Zinsen. Im Prinzip findet im Moment im Euro-Raum also eine schleichende Enteignung von Sparern statt.

Zinsen

Wenn du ein Sparkonto bei einer Bank eröffnet hast, dürftest du von Zinsen schon einmal gehört haben. Wir erklären dir, was es mit diesem wichtigen Begriff der Finanzwelt auf sich hat.

Was sind Zinsen?

Wenn du dir Geld leihst, bezahlst du in der Regel mehr zurück, als du dir geborgt hast. Es handelt sich um einen Prozentsatz, der auf das geliehene Geld angerechnet wird. Das ist der sogenannte Zins. Ein Beispiel: Du brauchst dringend Geld, um dein Studium zu finanzieren, und leihst dir von deiner Bank einen Studienkredit von 1000€. Der Zinssatz beträgt vier Prozent. Schlussendlich zahlst du der Bank 1040€ zurück – den vollen Kreditbetrag plus die vereinbarte Zinsrate. Das funktioniert auch in die andere Richtung. Wenn du der Bank dein Geld auf einem Tagesgeld- oder Festgeldkonto überlässt, zahlt sie den Zins an dich aus.

Zinsarten

Zinsen gibt es nicht nur wie anfangs beschrieben bei Geldgeschäften zwischen Banken und ihren Kunden. Sie wirken auch dann, wenn du ein Haus abbezahlst oder du ein neues Auto least. Im größeren Rahmen legen Notenbanken wie die Europäische Zentralbank oder die US-amerikanische Federal Reserve über ihren Leitzins fest, zu welchem Preis sie Geld an Banken verleihen. Das beeinflusst wiederum, zu welchen Zinssätzen die Banken das Geld weitergeben, zum Beispiel auch an investitionswillige Gründer und Unternehmen. Damit steuern die Zentralbanken unmittelbar die Wirtschaft.

Das Zinssystem – Bedeutung und Kritik

Zinsen führen dazu, dass sich Geld exponentiell vermehrt. Das bedeutet, dass große Vermögen, aber auch Schulden im Rahmen der Zinslaufzeit immer größer werden. Zinsen sind für das Finanzsystem also wie der Dünger für den Acker. Sie sorgen dafür, dass das Grüne schneller in die Höhe wächst. Seit Jahrtausenden bilden sie einen Grundpfeiler des westlichen Finanzsystems. Wer der Erfinder der Zinsen ist, wissen wir nicht. Es ist jedoch belegt, dass sie sogar älter als das Geld selbst sind. Unumstritten waren sie dabei allerdings nie. Zahlreiche ethische, religiöse und wirtschaftswissenschaftliche Debatten ranken sich um den Sinn und Nutzen des Zinses. In islamisch geprägten Ländern etwa gilt ein Zinsverbot, weil sie als schädlich für die Gesellschaft angesehen werden.

Inflation

Die Inflation bezeichnet die Preissteigerung von Produkten und Dienstleistungen. Sie sorgt dafür, dass deine Kaufkraft abnimmt. Das heißt, dass du dir für die gleiche Menge deines hart erarbeiteten Geldes weniger leisten kannst. In der Theorie kommt es dann zur Inflation, wenn die Menge an Geld in einem Land stärker wächst als die Menge der hergestellten Produkte. In der Praxis sind ihre Folgen gerade für Verbraucher problematisch: Die Butter wird teurer, der Friseurbesuch, das Busfahren und das Kinoticket. Und das setzt sich jedes Jahr so fort.

Die Inflation kann verheerende Folgen haben

Die Angst der Deutschen vor der Inflation ist historisch begründet. Durch eine Hyperinflation nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Geld in Deutschland binnen weniger Jahre so stark entwertet, dass ein Laib Brot in Berlin im Jahr 1923 schließlich mehr als fünf Milliarden Mark kostete.

Im Normalfall bewegt sich die Inflation um die zwei Prozent herum. Sie wird immer auf Jahressicht gemessen. In Deutschland lag die Inflation zwischen Februar 2017 und Februar 2018 bei 1,4 Prozent. Diese Zahl erhebt das Statistische Bundesamt im sogenannten Verbraucherpreisindex. Dort findest du die Inflationsraten für die wichtigsten Waren und Dienstleistungen.

Üblicherweise gleichen steigende Löhne und gesunde Zinsen die Inflation aus. Derzeit befinden wir uns jedoch in einer Phase der Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank. Das bedeutet, dass das Vermögen von Sparern nicht mehr stark genug wächst, um die Geldentwertung auszugleichen.

Was hilft dir gegen die Geldentwertung?

Das klingt dramatisch, doch es gibt ein gutes Mittel gegen das Schreckgespenst Inflation. Das Zauberwort lautet Geldanlage. Wenn du die Rendite erwirtschaftest, die genau der Inflationsrate entspricht, dann verlierst du immerhin kein Geld. Noch besser wäre es, wenn dein Gewinn höher ausfällt als die Preissteigerung.